Baumkult - die Eiche
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Die Eiche

Dieser Baum besitzt besonders in Deutschland einige Symbolkraft ("Deutsche Eiche"), sie galt aber weithin als heilig, überall da, wo Menschen diesen Baum kannten. Ihr hartes Holz und ihr spät fallendes Laub machten sie zum Symbol für Unsterblichkeit und Standhaftigkeit.

Verbreitet ist die Vorstellung, in Eichen schlügen Blitze häufiger ein als in anderen Bäumen:

"Von den Eichen sollst du weichen,
die Buchen sollst du suchen."

Daß der Blitz bevorzugt in die Eiche schlägt, soll tatsächlich der Fall sein, so daß nicht verwundert, daß dieser Baum als Wohnsitz des germanischen G*ttes Donar (nord. Thor) galt.

Auch wenn die Anfälligkeit für den Blitz anderes vermuten lassen mag, fanden Naturforscher auf keiner anderen europäischen Baumart soviele verschiedene Organismen, von Alge, Pilz und Mikrobe über Insekten bis hin zu Vögeln und Säugern, wie auf der Eiche. Daraus wird unter anderem geschlossen, daß die Eiche eine hierzulande sehr alte Baumart ist, an die sich entsprechend viele Arten "gewöhnen" konnten.

Bereits im Altertum war sie dem Blitze schleudernden griechischen G*tt Zeus geweiht. Durch das Rauschen der Eichenblätter im Hain von Dodona offenbarte Zeus seinen Willen. Die Baumnymphen Dryades und Hamadryades trugen ihren Namen nach diesem Baum (griech. drys, "Eiche"). In einer Eiche im heiligen Hain des Ares zu Kolchis hing das Goldene Vlies.

Die Römer hatten am Nemi-See einen dem Jupiter geweihten Eichen-Hain. Wie auch die Blitze des Jupiter/Zeus Ausdruck der Befruchtung der weiblichen Erde durch die männliche G*ttheit war, ist auch die Eiche Symbol der männlichen Zeugungskraft (vgl. Eichel, glans penis).

"Die Eichel zeygt und bildet den Kopff der Mannlichen Ruthen vor" (Oswald Crollius 1629).

Die altitalischen Regenten trugen als Zeichen ihrer Würde einen Kranz aus Eichenlaub. So nimmt es kaum Wunder, wenn es hieß, das Symboltier des Herrschers, der Löwe, könne mit Eichenlaub gebannt werden.

Bei den Kelten leitete sich sogar der Name des Priesterstandes von der Eiche ab, aus dair für "Eiche" wurde der Druide. (FISCHER-RIZZI, 59)


Diese Druiden schätzten besonders die Eichen, auf denen Misteln wuchsen. Vor der Weissagung aßen sie von seinen Früchten, den Eicheln. Kränze aus Eichenlaub sollte feindlichen Zauber abwehren, keltische Heiler kannten die Wirkung des gerbenden Extraktes der Eichenrinde, den sie zur Wundheilung nutzten.
Bei den Germanen standen die dem Thor/Donar geweihten Eichen im Mittelpunkt des Thingplatzes. Diese Vorliebe teilten sie mit den Litauern, bei ihnen hieß dieser G*tt Perkunas.

Auch im fernen Osten gab es einen Eicheng*tt, bei den alten Japanern hieß der Kashima-no kami.

In jüngerer Zeit, besonders seit der Romantik (KLOPSTOCK), gilt die Eiche als Symbol der Treue. Darum ist Eichenlaub auch auf Orden zu sehen.

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[Kein Betreff] - von Violetta - 04.06.12005, 14:31
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