14.07.12005, 17:01
Bio ist nicht gleich Bio
National und international gibt es vier Siegel: Bio, Demeter, Bioland und Naturland. Eins haben sie gemeinsam - alle stehen für Biokost. Doch ansonsten gibt es kleine, aber feine Unterschiede. Die nationalen Verbände haben beispielsweise strengere Richtlinien als die EU. Was die vier Siegel im Einzelnen bedeuten:
Das EU-Bio-Label der diesbezüglichen EU Richtlinien
Das Öko-Label der EU. Setzt die Mindeststandards für Bioanbau. Kontrolliert wird von staatlichen Stellen. Kritiker beanstanden das Siegel als zu lasch, etwa weil Höfe parallel (biologisch und nicht biologisch) bewirtschaftet werden dürfen oder weil in Ausnahmefällen chemische Pflanzenschutzmittel erlaubt sind.
Außerdem müssen nur 95 % der verwendeten Zutaten und Nahrungsmittelbestandteile aus "kontrolliert biologischem Anbau" stammen. Das ist der Hauptkritikpunkt. Denn theoretisch könnten Nahrungsmittel mit dem EU-Bio-Label auch gentechnisch manipulierte oder anderweitig verseuchte Zutaten enthalten, wenn diese eine bestimmte Menge nicht überschreiten. Der angebliche Vorteil ist der, daß der Bioanbau für Landwirte erleichtert wird.
Zusätzlich zu dem EU-Biolabel werden oft noch regionale Label angebracht (also z. B. "Bayrisches Ökoprodukt", "Bio aus Baden-Württemberg" usw.) Diese zusätztlichen Label besagt lediglich, daß das Produkt den (laschen) EU-Bio-Richtlinien entspricht und ansonsten aus der Region (siehe Label) stammen muß.
Das EU-Biolabel mit seinen Richtlinien hilft also nicht unbedingt weiter. Denn diese sind für wirkliche Biobauern z.B. viel zu lasch. Anerkannte Verbände wie z.B. Bioland, Demeter und Naturland, die in der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau - AGÖL - zusammengeschlossen sind, gehen mit ihren Kriterien wesentlich deutlicher zu Werke.
Das EU-Biolabel der zweiten Klasse z. B. für osteuropäische Neu-EU-Länder, die gerade erst auf Bio umstellen.
Demeter
Der Bioverband mit dem anthroposophischen Hintergrund (geht auf Rudolf Steiner zurück) hat eigene Düngerrezepte, bestellt den Acker nach den Mondphasen - und arbeitet mit sehr strengen Richtlinien hinsichtlich Anbau und Produktion. Bio pur! Kontrolliert wird übrigens doppelt: von der EU (für das Biosiegel) und vom Verband selbst. Früher nannte man das auch biodynamisches Gärtnern.
Bioland
Die Richtlinien des größten deutschen Bioverbands sind eindeutig strenger als die der EU-Ökoverordnung (Biosiegel). Chemische Pflanzenschutzmittel etwa sind grundsätzlich verboten. So wird ein sehr hoher Biostandard garantiert. Das gilt nicht nur für den Anbau, sondern auch für die Herstellung der Bioland-Produkte. Kontrolliert wird auch hier doppelt.
Naturland
Hier gilt - wie auch bei Demeter und Bioland - das Entweder-oder-Prinzip: Nach einer zeitlich begrenzten Umstellungsphase darf der Hof ausschließlich Bioprodukte produzieren. Auch in allen anderen Bereichen, egal ob Anbau, Tierhaltung oder Produktion, sind die Richtlinien von Naturland strenger als die EU-Ökoverordnung. Ebenfalls doppelte Kontrolle.
Weitere kleine Labels und Beschreibungen für u. a. Biowein oder Naturkosmetik findet Ihr bei:
http://www.label-online.de/index.php/cat/29
http://www.bioboom.de/wissen/verbrauchertipps.htm
National und international gibt es vier Siegel: Bio, Demeter, Bioland und Naturland. Eins haben sie gemeinsam - alle stehen für Biokost. Doch ansonsten gibt es kleine, aber feine Unterschiede. Die nationalen Verbände haben beispielsweise strengere Richtlinien als die EU. Was die vier Siegel im Einzelnen bedeuten:
Das EU-Bio-Label der diesbezüglichen EU Richtlinien
Das Öko-Label der EU. Setzt die Mindeststandards für Bioanbau. Kontrolliert wird von staatlichen Stellen. Kritiker beanstanden das Siegel als zu lasch, etwa weil Höfe parallel (biologisch und nicht biologisch) bewirtschaftet werden dürfen oder weil in Ausnahmefällen chemische Pflanzenschutzmittel erlaubt sind.
Außerdem müssen nur 95 % der verwendeten Zutaten und Nahrungsmittelbestandteile aus "kontrolliert biologischem Anbau" stammen. Das ist der Hauptkritikpunkt. Denn theoretisch könnten Nahrungsmittel mit dem EU-Bio-Label auch gentechnisch manipulierte oder anderweitig verseuchte Zutaten enthalten, wenn diese eine bestimmte Menge nicht überschreiten. Der angebliche Vorteil ist der, daß der Bioanbau für Landwirte erleichtert wird.
Zusätzlich zu dem EU-Biolabel werden oft noch regionale Label angebracht (also z. B. "Bayrisches Ökoprodukt", "Bio aus Baden-Württemberg" usw.) Diese zusätztlichen Label besagt lediglich, daß das Produkt den (laschen) EU-Bio-Richtlinien entspricht und ansonsten aus der Region (siehe Label) stammen muß.
Das EU-Biolabel mit seinen Richtlinien hilft also nicht unbedingt weiter. Denn diese sind für wirkliche Biobauern z.B. viel zu lasch. Anerkannte Verbände wie z.B. Bioland, Demeter und Naturland, die in der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau - AGÖL - zusammengeschlossen sind, gehen mit ihren Kriterien wesentlich deutlicher zu Werke.
Das EU-Biolabel der zweiten Klasse z. B. für osteuropäische Neu-EU-Länder, die gerade erst auf Bio umstellen.
Demeter
Der Bioverband mit dem anthroposophischen Hintergrund (geht auf Rudolf Steiner zurück) hat eigene Düngerrezepte, bestellt den Acker nach den Mondphasen - und arbeitet mit sehr strengen Richtlinien hinsichtlich Anbau und Produktion. Bio pur! Kontrolliert wird übrigens doppelt: von der EU (für das Biosiegel) und vom Verband selbst. Früher nannte man das auch biodynamisches Gärtnern.
Bioland
Die Richtlinien des größten deutschen Bioverbands sind eindeutig strenger als die der EU-Ökoverordnung (Biosiegel). Chemische Pflanzenschutzmittel etwa sind grundsätzlich verboten. So wird ein sehr hoher Biostandard garantiert. Das gilt nicht nur für den Anbau, sondern auch für die Herstellung der Bioland-Produkte. Kontrolliert wird auch hier doppelt.
Naturland
Hier gilt - wie auch bei Demeter und Bioland - das Entweder-oder-Prinzip: Nach einer zeitlich begrenzten Umstellungsphase darf der Hof ausschließlich Bioprodukte produzieren. Auch in allen anderen Bereichen, egal ob Anbau, Tierhaltung oder Produktion, sind die Richtlinien von Naturland strenger als die EU-Ökoverordnung. Ebenfalls doppelte Kontrolle.
Weitere kleine Labels und Beschreibungen für u. a. Biowein oder Naturkosmetik findet Ihr bei:
http://www.label-online.de/index.php/cat/29
http://www.bioboom.de/wissen/verbrauchertipps.htm
Sei!