25.09.12005, 12:01
Zitat:Um mal ganz penibel am Wort zu bleiben und mal diese Frage aufzuwerfen ... äußere Reize, klar, aber: Ich kenne keine Emotion, die mir von außen aufgezwungen wird. Eine Emotion, besser: ein Gefühl, ist einfach da. Ich FÜHLE. Das ist ein Ist-Zustand, in mir. Hier und jetzt. Selbst wenn mich jemand mit dem Dosenöffner bearbeitet hat, ist es MEINE Traurigkeit.
Es ist nicht deine Traurigkeit, sondern die Folge von Denk- und Verhaltensschablonen, die Dir seit Kindheit andressiert wurden. Du hast diese Dressur so verinnerlicht, dass du heute denkst, es würde von dir kommen. Tut es aber nicht. Gefühl/Intuition und Emotion sind außerdem zwei verschiedene Dinge. Mir scheint, als würde hier etwas durcheinanderverwechselt. Das ist ja das Blöde. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Man denkt es kommt von einem selbst, in Wirklichkeit steht ein allgemeines gesellschaftliches oder familiäres Muster dahinter, das man einfach kopiert und verinnerlicht hat. Warum ist man beim Tod eines lieben Menschen traurig? Das ist eine religiöse Doktrin oder ein emotionaler Besitzanspruch. Warum findet man den einen Menschen sexuell ansprechend und den anderen nicht? Auch hier wirken aufdoktrinierte Bilder. Und so ist das bei allen Dingen: Die Kunst besteht darin, sich erstmal einzugestehen, daß man bisher total gesteuert, total fremdgedacht und total kontrolliert wurde. Dann kann man Schritt für Schritt damit beginnen, den Fremdeinfluß aus dem eigenen Kopf und Geist zu entfernen und damit aus seinem Leben.
Inka