25.08.12010, 17:23
Zitat:Und hier greift dann auch die Mythologie mit ihren Bildern und ihrer Symbolsprache. Da wird das
identische alte Wissen vermittelt, wie man es in der Natur sehen kann.
Das ist sicherlich die ursprüngliche Form der Mythologie, die letztlich kosmische Schauspiele symbolisch abbildet. Diese Form der Mythologie findet sich bei so gut wie jedem Volk und stammt noch aus der Zeit der - ich nenne das jetzt mal - menschlichen Urkultur.
Leider wird es dort kompliziert, wo die Mythologie eine historische Dimension gewinnt. Die Mythologie berichtet - in unterschiedlichen Fassungen - von dem Untergang der Urkultur (z.B. Ragnarök, Goldenes Zeitalter, Sekhmet,...). Danach ging sie wohl mit verschiedenen Volksstämmen auf Wanderschaft. Auf dem Erbe der Urkultur entstanden neue Kulturen in anderen Lebensräumen, woraus eine Anpassung der Überlieferung an die neuen Lebensumstände resultierte.
Bei den Isländern z.B. kämpfen die Kräfte des Feuers (Vulkane) gegen die Kräfte der Kälte (das Eis), und diese Kräfte repräsentieren in ihrer Logik auch die Urkräfte, während bei den Ägyptern eher die Kräfte der Fruchtbarkeit (Osiris, Horus) gegen die Kräfte der Wüste (Seth) kämpfen. Dieser Kampf lag den Ägyptern, die kein Eis kannten, viel näher . Bei den Isländern hingegen gab es höchstens Eiswüsten.
Es gab aber auch Vermischungen von Mythologien, wenn Völkerströme ineinanderflossen oder eine Urbevölkerung in ihren Belagerern aufging. Es schmolzen auch lokale Geschichten in die Mythologie mit ein und wurden mit den Ursymbolen zusammengerührt. Schlussendlich wurden - so glaube ich - aber auch gezielte Fälschungen vorgenommen, um Herrschaftsansprüche zu untermauern. Neben gezielten Fälschungen fanden aber auch regelrechte Vernichtungen statt, wie z.B. durch Echnathon und Nofrete oder die Chr*sten in Europa.
Ich will damit sagen, dass Mythologie nicht mehr ursprünglich ist und von daher auch nicht mehr zu 100% die Natur spiegelbildlich darstellt. Wieso also sollte ich an die Mythologie in ihrer Unzulänglichkeit glauben, wenn ich mit der Originalität der Natur wissen kann? Oder noch drastischer: Wieso sollte ich mit einem ungenauen Bild vorlieb nehmen, wenn ich auch das haben kann, was das Bild darstellt?
Es grüßt dich,
Martinus