Eine Pflanze, welche sich ihren Weg durch die Geschichte rankt. Von der Antike bis heute. Für die Kelten stellte sie eine weibliche Pflanze dar. Sie verkörperte Ausdauer, Stabilität und psychische Fähigkeit.
Wenn sich das Laub in unserer heimischen Flora verfärbt, bildet Hedera helix den Übergang von den Herbst zu den Winterblumen. Erst im September entfalten sich die Blütendolden und schmückt mit den immergrünen Blättern kahle Bäume, Mauern und Gräber. Die Frucht des Efeus überdauert die kalte Jahreszeit, bis sie erst im nächsten Frühjahr reift und Farbe gewinnt. Erst nach 8 – 10 Jahren bilde die Pflanze kleine halbkugelige Dolden. Der Efeu, als kletternde Holzpflanze, zeichnet sich durch zwei verschiedene Wurzeln aus. Den Saugwurzeln, welche die Pflanze mit Nährstoffen versorgt und sich fest im Boden verankert und den Haftwurzeln, welche es dem Efeu ermöglichen, an Bäumen, Mauern sich dem Licht entgegen zu recken.
Die Haftwurzeln entziehen dabei dem Baumstamm keine Nährstoffe, also kein Schmarotzer oder „Baumwürger“. Hat die Pflanze eine gewisse Höhe erklommen, so nimmt sie ein ganz anderes Aussehen an. Die Triebe verzweigen sich nach allen Seiten und bilden keine Haftwurzeln mehr. Zuerst reifen die männlichen Staubblätter einer Blüte. Durch Selbst –oder Fremdbestäubung bilden sich blau-schwarze Beeren. Reife, wie beschrieben, Februar bis April. Ca. 14 Vogelarten, wie Amsel, Misteldrossel, Grasmücken, Rotkelchen usw, sorgen für die Verbreitung des Samens und haben ein natürliches Nahrungsangebot in einer rauen Zeit.
Für mich sehr wichtig, sind ganz andere Besucher. Ich meine Insekten. Für die Honigbiene eine willkommene Trachtpflanze als Herbstaufbautracht. Der Nektar enthält ca. 15 % Zucker und davon sind 80% Traubenzucker. Erst im Jahr 1993, wurde eine Solitärbiene beschrieben, welche sich auf Efeublüten spezialisiert hat. Es ist die Efeu-Seidenbiene (Colletes hedera).Sie besitzt große Ähnlichkeit mit der Heidekraut- Seidenbiene (Colletes succinctus).
Auch solitär lebende Brutschmarotzer, wie die wunderschön anzuschauende Feuergoldwespe besuchen diese Blüten. Für die nützlichen Wespen, bildet sie für spätfliegende Arten, wie der gemeinen – und der deutschen Wespe eine gute Nahrungsquelle und natürlich auch ihrer Fressfeindin der Großwespe- der Hornisse, welche einmal den Nektar benötigt und als Allesfresser andere Insekten oder diverse Proteinlieferanten.
Efeu – für mich persönlich aller Ehren wert.
Efeu ist immergrün und steht deshalb für das Leben und für die Lebenskraft als solches. Deshalb ist Efeu die Lieblingspflanze des Naturg*ttes PAN bzw. Freyr.
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd."
Anuscha schrieb:Efeu ist immergrün und steht deshalb für das Leben und für die Lebenskraft als solches. Deshalb ist Efeu die Lieblingspflanze des Naturg*ttes PAN bzw. Freyr.
Das finde ich ja wieder mal interessant. Und da Pamina zu Efeu als Heilpflanze fragte, hier auch gleich, warum ich das finde. Homöopathisch ist Efeu nämlich ein sog. "kleines Mittel", d.h., bei der Prüfung kamen nur wenige Symptome zutage, bei denen es angezeigt sein kann. Und diese sind so im großen und ganzen, passend zu dem, was Anuscha schrieb, wie ich finde: Delirium, Wasserkopf, Konvulsionen (Krämpfe, bei denen oft das Bewußtsein verloren geht).
In der Kräuterheilkunde hat Efeu aber wohl mehr Anwendungsbereiche, möchte ich trotzdem hinzufügen.
Wo Wegränder, Bachufer , Bahndämme und Feldraine vom Gifteinsatz verschont wurden, ist er noch natürlich anzutreffen. Hier tummelt sich der Rainfarn ( Tanacetum vulgare) gern mit Kornblume, Klatschmohn, Königskerzen, Disteln und vielen anderen. Der Rainfarn bildet, durch die Vereinigung von bis zu hundert Röhrenblüten, eine prachtvolle leuchtend gelbe Blütenfläche. Als Korbblütler blüht er in meiner Region von August bis in den Oktober hinein.
Im Mittelalter war er gern in den Kräutergärten gesehen, es wird beschrieben, dass er wirksam gegen Nasenboz (Katarrh) und Darmwürmer ist. (Weitere Anwendungen wurden im Forum bereits beschrieben.) Das Kraut wurde in “Küchlein“ eingebacken oder mit Fleisch gegessen ( Fleisch ? – nur der Vollständigkeit halber). Da die Kühltechnik noch nicht so ausgereift war, wie heute, wurden etwas „angegangene“ Lebensmittel mit Rainfarn bedeckt um den abstoßenden Geruch zu übertünchen. Wie sollte es anders sein, so wurden Kinder mit getrockneten Kraut eingeräuchert. Der starke intensiv duftende Rauch sollte Hexerei und Zauberei von ihnen fernhalten. Getrocknet und Kombination mit Heu und anderen Kräutern, verwende ich ihn, um meine Bienenvölker zu betreuen. Weiteren Einsatz fand und findet Rainfarn als Blitz – und Donnerkraut, um den „ Zorn des Himmels“ zu beschwichtigen. Als Naturfärbemittel ist er nur zu empfehlen. Naturfasern erhalten so einen sandfarbenen bis sattgelben Ton. Ich habe diesen Korbblütler in meinem Garten mit Goldrute und weißblühenden Phlox kombiniert. Durch sein hohes Pollen – und Nektarangebot, bietet er vielen Insekten eine Nahrungsquelle. Ich finde es wunderschön anzuschauen, wenn Honigbienen, Marienkäferarten, der Rainfarn-Schildkäfer, Schmetterlinge – hier der Kleine Feuerfalter und das Kleine Wiesenvöglein uva, sich ein Stelldichein geben.
Viele Wildbienenarten, darunter Furchenbienen ,Sandbienen, weiterhin Löcherbienen, Masken –,Seiden- und Mauerbienen , finden eine ideale Nahrungsquelle.
Getrockneten Rainfarn setze ich auch ein um unliebsame Besucher , wie Mücken und Motten im Haus fernzuhalten.
Gartentipp nach Marie-Luise Kreuter:
300 – 500g frische blühende Pflanzen oder 30 g getrocknetes Kraut und 10 Liter Wasser werden entweder als Brühe oder Jauche angesetzt. Im Winter wird diese unverdünnte Flüssigkeit auf die Pflanzen und im Sommer auf den Boden gespritzt. Diese Brühe hält Erdbeerblütenstecher, Erdbeermilben, Brombeermilben, Himbeerkäfer, Rost – und Mehltau fern.
Kommt gut hin...
Bilder: Honigbiene auf Rainfarnblüte und letzte Blüte im Oktober
Frische gehackte Rainfarnblätter tue ich ins Brot, welches ich immer für das Maifest backe. In England gab es früher zu Ostern Tansy-Cake, Rainfarnkuchen, zu essen.
In der Antike war das Veilchen eine heilige Blume. Es war dem G*tt Pan geweiht und zu Ehren des Saturn wurden Veilchenkränze auf dem Kopf getragen.
Hippokrates setzte das Veilchen für allerlei Beschwerden ein. Unter anderem gegen Sehstörungen, Kopfschmerzen und Melancholie.“ http://www.pagan-forum.de/heilkraeuter-und-ihre-wirkung-anwendung-p113487.html#p113487
Kleine Pflanze und viele Gottheiten
...wenn Wolf mit dem Kräuterkörbchen umher schlürt, an was er da nicht alles denken muss, so ein aufmerksamer Ausflug ins Reich der Pflanzen, ist für Wolf ein Fest für die Sinne und gibt den Gedanken freien Lauf.
Hier im Norden ist das Veilchen dem Kriegsgott geweiht und heißt nicht ohne Grund auf Island auch „Thyrsfolia“.
Auch der Frühlingsgöttin Phosete, blüht es zwischen März und Mai zur Ehr.
In der griechische Sage wird berichtet, dass, wenn die holde Frühlingsgöttin Persephone aus der Unterwelt emporsteigt, um die Fluren zu beleben, blühten die Veilchen unter ihren Füssen auf. Wie erklärt sich der Wolf, dass das Veilchen immer so versteckt seine zarte Schönheit entfaltet?
Er lässt es sich erklären:
„Eine für ihre Schönheit bekannte Tochter des himmeltragenden Gottes Atlas wurde vom Sonnengott mit seinen Strahlen verfolgt. Die spröde Schönheit floh jedoch vor ihm und bat Zeus verzweifelt um Beistand. Er hatte Mitleid und verwandelte das verschüchterte und verzweifelte Mädchen in ein Veilchen. Geschützt vor den Strahlen des Sonnengottes wächst es seitdem im Gebüsch des Waldes“
So fallen dem Wolf zum Thema Veilchen gar noch andere ereignisreiche Geschichten ein:
„Der G*tt Vulkanus hatte sich über alle Maßen in Venus verliebt, die ihn aber wegen seines Äußeren immer wieder abwehrte. Da griff der vor Liebesqualen geplagte G*tt zu einer List. Er rieb sich den ganzen Körper mit Veilchen ein und erschien so vorbereitet wieder bei seiner abweisenden Geliebten. Veilchenduft wirkt verführerisch! Betört ließ sich Venus zum Liebespiel bewegen. Und Zeus, der die Nymphe Io als Schutz vor der eifersüchtigen Hera in eine bezaubernde Färse (= Kuh, die noch kein Kalb zur Welt gebracht hat) verwandelte, ließ für sie eine ganze Wiese duftender Veilchen erblühen. Einzig diese Pflanze war eine ihrer Schönheit angemessene Speise.“
Folgende Geschichte, warnt den Wolf, sich doch langsam und vorsichtig durchs Dickicht zu bewegen!
„In der phrygischen Mythologie stammt das Veilchen aus Attis und Kybeles Blut . Attis, ein kleinasiatischer G*tt aus Phryghien hatte sich in einer Raserei selbst entmannt und wurde in eine Kiefer verwandelt. Aus seinem Blut entsprossen Veilchen.“
Weiter steht es für mich in besonderer Bedeutung mit den Attributen: Schutz, Frieden, Wünsche und Heilung.
Weitere Eigenschaften dieser violetten Schönheit, hat Violetta, meiner Meinung nach, gar trefflich beschrieben.
(Foto: Wolf 09.04.12011, Viola versteckt unterm Rhododendron)
Zitat:Weitere Eigenschaften dieser violetten Schönheit, hat Violetta, meiner Meinung nach, gar trefflich beschrieben.
Violett ist doch eine schöne Farbe. Wenn die Veilchen und Leberblümchen wieder blühen, wie im Moment, dann fühle ich mich draußen in der Heid' so richtig heimisch und willkommen.
Heute möchte ich Euch eine wilde Schönheit vorstellen: die Wilde Karde.
Meiner Meinung nach ist sie eine Distelart. Aber die Botaniker sagen, es ist ein Geißblattgewächs,
während Disteln Korbblütler sind.
Die Wuchshöhe kann bis zu 2 m betragen. Ihre Heimat ist der Mittelmeerraum.
Ihr Samen wurde durch den Menschen hierher transportiert. Ob die Römer sie im Gepäck hatten?
Dafür haben die Wissenschaftler einen Begriff: Archäophyt.
Archäophyten sind Pflanzen, die vor dem 15. Jahrhundert eingeschleppt wurden.
Während man Pflanzen, die danach eingeführt wurden, als Neophyten bezeichnet.
Aber wir halten uns nicht weiter mit der Wissenschaft auf, sondern genießen ihre wilde Schönheit:
Die Wilde Karde blüht nach und nach, kreisförmig an ihren eiförmigen Blütenständen.
Und lockt damit Schmetterlinge und Hummeln an.
Die Wilde Karde ist zweijährig und kann als Staude in der Lieblingsbaumschule bestellt werden.
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