Eochaid Ollathir
#1
Eochaid Ollathir - der mächtige Allvater


Der Dagda (dago-devo-s), ("Guter G*tt", oder "sehr göttlich") ist G*ttdruide, Druideng*tt, Herr der Elemente und der Wissenschaften (d.h. des priesterlichen Wissens), G*tt der Freundschaft und der Verträge, des Wetters, der Ewigkeit und zugleich allmächtiger Krieger.
Er ist Gatte/Geliebter der Morrigan und Vater der Brigh.

Laut dem Cath Maighe Tuireadh und den verschiedenen Versionen des Étainzyklus` ist er hinter Lug und vor Ogme und Diancecht der wichtigste G*tt des irischen Pantheons und der Tuatha Dé Danann.
Ich für meinen Teil neige allerdings eher zu der Vermutung, Lug, Dagda und Ogme bilden eine göttliche Triade, vergleichbar mit der der Morrigan.
Der Erste transzendiert die drei sozialen und kosmischen Klassen, während die beiden anderen die beiden gegenüberliegenden und komplementären Seiten der G*ttesherrschaft darstellen. Sie symbolisieren die gesamte offenbarte Welt, das Hell und Dunkel, Gut und Böse, das Irdische und das Über-/Unter-/Unirdische.
Sowohl Lug als auch der Dagda werden als Anführer der Tuatha Dé Danann beschrieben, beiden wird eine menschliche Vergangenheit als König zugeschrieben und beiden werden "odinische" Züge als schrecklicher Kriegsg*tt nachgesagt.
In Irland decken sich die Stammbäume des Dagdas und Ogmes. Ogme/gallisch Ogmios (aus dem griech.) ist der Herr der "Bindung", wie der Dagda Herr der Magie und wie Lug und der Dagda G*tt des Krieges, der seine Opfer lähmt.
Er bildet das Gegenstück zum Dagda, dem "guten G*tt", während er selbst in den verschiedenen Fassungen des Étainzyklus` auch Elcmar ("Der Böse", "Der große Neider") genannt wird, und als dieser seine Macht in den Bereichen der Dunkelheit, Gewalt, Unordnung und Zauberei ausübt.
Was mich persönlich sehr an den Morriganaspekt der Bodb erinnert. Häh?

Der Dagda gilt sozusagen als der Odin unter den keltischen Göttern.
Er trägt mehrere Namen, so Dagan ("Der kleine Gute"), Eochaid Ollathir ("Mächtiger Vater/Allvater"), Raudh Rofhessa ("Durch die vollkommene Wissenschaft gerötet") und Aed ("Sonnenfeuer"). Unter letzterem Namen ist er der Hauptg*tt der Druiden.
Im keltischen Pantheon sind die Hauptnamen der Götter oft nichts weiter als Titel. Ihre persönlichen Namen, die sich von den Hauptnamen unterscheiden, geben nicht selten bereits einen Hinweis auf den jeweiligen Aspekt der G*ttheit. Sie wurden daher bei den religiösen Handlungen verwendet und von den einzelnen Stämmen, die diesen Aspekt besonders verehrten, streng geheim gehalten. Insbesondere deshalb, weil man dachte, daß die Kenntnis eines solchen Namens besondere Macht über den Träger verlieh.
Jeder Clan besaß einen Lebensbaum, in dem der Geist der jeweiligen G*ttheit besonders verehrt wurde. Natürlich wurde auch der Ort, an dem dieser Baum wuchs, geheim gehalten, generell war Baumfrevel unter strenger Strafandrohung verboten.
Der heilige Baum des Dagda ist die Eiche, sein Symbol ein großer Bulle.
Der Ursprung dieser alten Fruchtbarkeitsg*ttheit liegt bereits in vorkeltischer Zeit.
Als gehörnter G*tt wird der Dagda an Beltane gesehen, wenn er sich mit der Göttin Boanne (übrigens auch als Frau des Ogme/Elcmar bekannt), die literarisch oft als "heilige Kuh" bezeichnet wird (man vergleiche Hathor), vereinigt.
Eine heilige Hochzeit, die sich in der nordischen Mythologie in der Vereinigung Odins als Sonnen-HimmelsG*tt mit der Erdgöttin Frigg wiederfindet. Die wärmende Sonne scheint auf die fruchtbare Erde, und überall erwacht das neue Leben.

Aus der Vereinigung des Dagda und der Boanne ging Oengus ("Einzige Wahl"), bzw. Mac Oc ("Junger Sohn") hervor, der in seiner Jugendlichkeit mit Apollo vergleichbar ist. In der Erzählung "Die Einnahme des Sid" raubt Oengus seinem Vater das Gebiet des Brug na Boinne im Tumulus von Newgrange durch eine Rechtslist: Er ersucht ihn um die symbolische Überlassung seines Eigentums für einen Tag und eine Nacht. Doch steht diese Zeitspanne zugleich auch für die Ewigkeit, was die Leihgabe der zeitlichen Beschränkung entledigt.
Während der Dagda Herr der Ewigkeit ist, befiehlt Oengus über die Zeit.

In seinem Aspekt als Fruchtbarkeitsg*tt ist der Dagda auch G*tt des Überflusses, der mit seinem Kessel, dem Hallow ("niemals trocken"), allen Hunger stillen kann (vergleichbar mit dem gallischen Taranis).
Der Kessel ist einer der vier wichtigsten Glücksbringer der Tuatha Dé Danann. Er dient nicht nur als Füllhorn, sondern auch als Mittel zur Wiederbelebung und als Symbol der Herrschaft - ein wenig erinnert er an eine Art Vorläuferelement zur Gralssage. Der Hallow wurde mit Blut oder Gift gefüllt, in das (wieder eine Verbindung) die Spitze des Speers des Lug getaucht wurde, um nicht alles um sie herum zu verwüsten.
Ursprünglich bezeichnete der Hallow den Kesseln der Erkenntnis, und in diesem Zusammenhang steht auch die Bedeutung des Dagda als G*tt der Druiden.
Als Aed ist er Hüter der vier Schlüssel und Meister über das geheime Wissen, über die Mysterien der Natur und der Magie.

Ein weiteres Wahrzeichen des Dagda ist die Keule (lorg).
Als Riese mit der großen Keule, die mit einem Schlag neun Männer im Diesseits zu töten vermag, während ihr Griff in der anderen Welt wieder zum Leben erweckt, wird er zum G*tt der Schlachtenraserei, dem Zerstörer - ein Aspekt, der vor allem von den Kriegern verehrt wurde.
Es hieß, die Spur, die die Keule hinterließ, wenn der Dagda sie hinterherschleifte, könne als Grenze zwischen zwei Provinzen dienen.
Lorg entspricht dem Holzhammer des gallischen Sucellus und weiter entfernt auch dem bretonischen mell benniget ("Segenshammer").

Noch ein wichtiges Symbol und eine Waffe des Dagda ist seine Chrotta (eine Art Lyra). Sie ist die Chrotta der vier Schreie und heißt Uiathne ("Harmonie") - das Wort verfügt noch über mehrere Bedeutungen: Holz/Säule, Mühe/Arbeit, Naht, Verbindung/Übereinstimmung, Musikakkord... Die große Spanne zwischen den einzelnen Bedeutungen dürfte wohl Folge des metaphorischen Gebrauches sein.
Mit ihr kann der Dagda nicht nur Jahreszeiten herbeirufen, sondern auch Trauer- Lach- und Schlafmusik spielen. Als die Fomorii einmal Dagdas Chrottaspieler samt Chrotta entführten, verfolgte Dagda diese zusammen mit Lug und Ogme (da sind sie schon wieder, die Drei Fettes Grinsen ) bis in das feindliche Lager. Dort fanden sie Uiathne an einer Wand hängend. Als Dagda sie lockte: "Komm apfelsüßer Murmeler, komm vierwinkliger Rahmen für Harmonie, komm Sommer, komm Winter, aus dem Munde von Harfen, Dudelsäcken und Pfeifen!" flog Uiathne pfeilschnell zu ihm, neun Krieger der Fomorii auf ihrem Weg tötend.

Auch das kosmische Rad ist eines seiner Symbole, welches man ebenfalls bei Mog Ruith und dem gallischen Taranis wiederfindet.

Im Wasserkönigreich Tír-fo-Thuin dem Land unter der Welle, ist der Dagda der Hüter über den Cauldron und der Gemahl der Roten Göttin, der Herrin über Tod und Wiedergeburt. Hier wird der "Grüne Mann" zum "Grauen Mann" (im Gälischen teilen "grün" und "grau" dasselbe Wort "glas") Die Figur des Grünen Mannes findet man z.B. im Grünen Ritter der Artus-Sage.

Als die Tuatha Dé Danann schließlich von den Milesiern bezwungen wurden, kam dem Dagda die wichtige Aufgabe zu, sie unterirdisch anzusiedeln. Er gründete vier neue Königreiche, die er jeweils einem seiner Söhne übergab, behielt aber dennoch die Oberherrschaft.
Gerade als die Fomorii zurückwichen, verschwanden die Tuatha Dé Danann unter der Erde. Über die Jahrhunderte wurden die mächtigen G*ttheiten langsam in Feengestalten verwandelt - die bean sidhe oder Banshees der irischen Folklore, die man auf Schlachtfeldern klagend nach dem Kampf antraf.
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#2
Über Ergänzungen freue ich mich *lordanstrahlt*.
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#3
Achso - bevor sich wieder jemand am Wort Aspekt aufhängt:
Ich denke nicht, daß es sich immer um unterschiedliche Wesen handelt.
Wenn ich dieses Wort verwende, geht es mir dabei im Grunde um unterschiedliche Wesenszüge ein und derselben Gestalt.
Zur Verdeutlichung - das ist wie mit dem Rohrzucker und den Stachelbeeren. Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen
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#4
Zitat:Ich denke nicht, daß es sich immer um unterschiedliche Wesen handelt.

Nicht immer, aber immer öfter. Cool ... und auch an die Maskenträger denken. Selbst die Götter können nicht an allen Orten gleichzeitig sein, deswegen waren Maskenträger auch (authorisierte) "Doubles". ... Das kommt dann übrigens auch noch dazu.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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