"Was,..." fragte Pickeldi seinen großen Bruder Frederick,
"Was ist ein Qyhlwalda?"
"Nichts leichter als das!", antwortete Frederick. "Komm mit!"
Pickeldi folgte Frederick.
*trab, raschel, grunz*
Nach einer Weile kamen beide an einen Waldrand. Sie blieben stehen und Frederick sagte zu Pickeldi, mit dem Finger in den tiefen Wald deutend, "siehst Du Pickeldi, hier in diesen Wäldern wohnt die Qyhlwalda. Wir müssen leise sein, denn nur das kleinste Geräusch könnte sie aufschrecken. Und wenn wir von ihrem großen Honigtopf naschen wollen ist das sicher nicht ratsam. Also schlichen die beiden ganz leise in den tiefen dunklen Wald, als plötzlich eine unheimliche Stille durch den Wald drang. Die beiden harrten kurz aus. Sie sahen sich in die Augen, aber keiner wagte es auch nur laut zu atmen, als das Schweigen im Walde mit einem Mal durch heiseres Gekrächze und den Laut schlagender Flügel durchbrochen wurde.
"Frederick", meinte Pickeldi "was um alles in der Welt kann das nur sein?"
Frederick kniff die Augen zusammen und spähte in den Himmel.
"Hm, Pickeldi, man weiß es nicht so genau. Ist es ein Flugzeug? Ist es ein Vogel? Nein, es ist Qyhlwalda, die auf ihrem geflügelten Einhorn durch die Baumwipfel jagte.
Frederick und Pickeldi schauten mit großen Augen zum Himmel und rührten sich dabei nicht vom Fleck.
"Frederick?", flüsterte Pickeldi, "Meinst du sie hat uns schon gesehen?"
"Aber nein," erwiderte Frederick, "von dort oben ist das nicht so einfach. Komm, wir schleichen weiter. Ihr Baumhaus muss gleich da vorn sein!"
"Frederick"
flüsterte Pickeldi,
"ein Geschöpf solchen Anmutes und solcher Eleganz soll in einem Baumhaus wohnen?"
"Ja, es ist ein sehr großes und schönes Baumhaus" erwiderte Frederick. "Du wirst es ja gleich zu sehen bekommen. Aber wenn du so viel schwatzt entdeckt sie uns noch... also komm schnell, wir müssen weiter!"
Die beiden huschten von Baum zu Baum, immer darauf bedacht nicht gesehen zu werden. Als sie an den Rand einer großen Lichtung kamen, sahen sie in der Mitte eine riesige alte Eiche stehen, in deren Krone das gewaltige Baumhaus Qyhlwaldas trohnte. Die vielen Fenster glitzerten im Sonnenlicht und ein Schwarm Raben zog seine Kreise darüber. Am Fuße des gigantischen Baumes schlängelte sich ein kleiner Fluss entlang, der in einen See mündete an dessen Ufer Frederick und Pickeldi jetzt standen. Die beiden bestaunten das Schauspiel einen Augenblick und
während Pickeldi noch ganz in den Anblick der Elfen und Zwölfen versunken war, die sich gar heiter auf den Zweigen der mächtigen Eiche tummelten, wurde Frederick hellhörig. War da nicht gerade ein leises Platschen zu hören gewesen? Und tatsächlich - die spiegelglatte Oberfläche des Sees begann sich zu kräuseln, und Luftblasen stiegen mit leisen Blubbergeräuschen nach oben.
Frederick stupste Pickeldi in die Seite.
"Pickeldi, ich habe die arge Vermutung, hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu."
Als Pickeldi, der wie gewöhnlich seine Neugier nicht zügeln konnte, den Rüssel dicht über die Wasseroberfläche streckte, sollte sich Fredericks Verdacht bestätigen.
Denn genau in diesem Augenblick glitt ein weißer, riesiger Schwan im Gleitflug dicht über dem Wasser den See entlang. Es war der Herr dieses Sees. Der Wächter aller Bewohner dieses reinen und klaren Gewässers.
Während der Schwan majestätisch über das Wasser gleitete, steigerte sich das Blubbern dort zu einem gefährlichen Grollen. Bedrohlich stiegen schweflige Dämpfe aus dem wirbelnden Getose auf.
"Kommt jetzt der Qyhlwalda?" fragte Pickeldi ängstlich.
"Aber nein! Der wohnt schließlich nicht unter Wasser!", gab Fredderick belehrend zur Antwort.
Für einen Augenblick schien der ganze Wald dann den Atem anzuhalten, eine knisternde Spannung verbreitete sich, während der Schwan das brodelnde Zentrum überflog.
Urplötzlich zuckt ein schuppiger, tentakelartiger Arm aus der tosenden Tiefe empor und zerreißt den Schwan Mitten im Flug in 3 Teile, welche mit einem dumpfen Geräusch an den Ufern auftreffen. Ein Fetzen fällt direkt vor Pickeldi auf den Boden.
Für einen kurzen Moment ist der ganez Wald in Aufruhr, es raschelt es murmelt und es huscht. Als die letzte herabgleitende Schwanfeder die Oberfläche des Sees berührt kehrt wieder eine unbekümmerte Stimmung ein. Ein Naturgesetz wurde vollstreckt.
Pickeldi zitterte am ganzen Körper:
"Werden wir jetzt auch von diesem Monster geschnappt?" "Wir sind doch nur dicke Hausschweine in der wilden Natur?"
Frederick erwiedert mit ernster Miene: "Keine Angst Pickeldi, du brauchst nichts zu befürchten. Diese Tat zeugt von gutem Geschmack. Außerdem: Wir Hausschweine sind tapfer, die Natur ist gerecht und wenn dieses Etwas im Wasser nur im Entferntesten mit einer Krake verwandt ist, verfügt es über Intelligenz."
Frederik blickte Pickeldi tief in die Augen und grunzte eindringlich. "Und dann ist es nicht das Qyalwalda..."
Und während das Blut von den Ästen der Bäume tropfte und sich geflügelte Aasfresser über die zerfetzten Überreste des Schwans hermachten, trat Frederik an das Ufer des Sees. Vorsichtig beugte er seine Schweinenase über die spiegelglatte Wasseroberfläche und grunzte: "Das ist ein böses Omen! Ich sage dir Pickeldi, bald wird es diesen Wald nicht mehr geben! Denn das, war das Werk von den zweibeinigen Dingern!"
Pickeldi versuchte bei diesen Worten seinen Kopf in den Boden zu stecken, fing sich aber nur reichlich Beulen ein. Bald darauf frug er: "Aber was wird dann aus Qyhlwalda?"
Darauf grunzte Frederick: "Nun, ich vermute mal die Zweibeiner werden sie einfangen und in einen Käfig sperren damit man an ihr Medikamente testen kann. Nachdem ihr gesamter Organismus dann zerstört ist, werden sie es in den Bremer Zoo zu den Stadtmusikanten stecken."
Lange saßen die beiden Schweine noch einfach so da und philosophierten über das Weltgeschehen und als der Mond hocherhoben am Himmel stand, gingen sie wieder in ihren Stall zurück.
Später war Frederick vom Bauer Tom schon so gemästet das ihn der Lastwagen abholte, Pickeldi weinte bitterlich, konnte aber nichts tun. In purer Verzweiflung rannte er fort, ohne zu wissen wohin! Einfach weiter und weiter! Bis er wieder an den Teich kam, überall waren die Bäume gefällt, ein Massaker ohne gleichen.
Nun wollte das arme Schwein nur noch sterben, es stürzte sich in den Teich und ertrank!
Überall auf der Welt starben die Wälder, denn die Zweibeiner brauchten noch mehr Zoos, Bauernhöfe, Fußballstadien, Häuser, Aldimärkte und C&A's. Doch bevor sie auch das letzte bisschen Leben noch aus diesem Planeten quetschen konnten, fielen die Bomben.
Jetzt waren alle zu staub zerfallen, selbst Qyhlwalda, die ihr Lebensende hinter Gittern verbrachte.
Doch man vergaß das Supergrobi Urlaub auf dem Mars gemacht hatte, daheim angekommen erblickte er die Leere und Pflanzte einen Weltenbaum aus dem dann alle Lebewesen der Natur wieder entstanden. Auch Qyhlwalda! Und wenn ihr wissen wollt was Qyhlwalda für ein Wesen ist, so geht zu PAN und fragt ihn...
ENDE
Sorry mir war langweilig...
Anubis*