Herxheim
#1
hallo leute.

vor einigen tagen habe ich eine dokumentation über die evolution gesehen,in der erwähnt wurde dass unsere vorfahren in der steinzeit alle nach herxheim ausgewandert sind und dort haben sie bestimmte rituale vollzogen.es war auffällig,dass alle nach dem tod ihrer verwandten nach herxheim gingen und ihre toten verwandten dort mitnahmen und sie mit einem ritual verabschiedet.hab mich gefragt wieso diese alle nach Herxheim wollten.weiß jemand von euch was genaues über dies stadt.

liebe grüße
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#2
dazu habe ich mal das gefunden:

http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/archaeologie/raetsel/herxheim/

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Steinzeitliches Massengrab

von K. Büsch

Herxheim markiert eine der rätselhaftesten archäologischen Fundstätten überhaupt. In zwei steinzeitlichen Ringgräbern fanden Archäologen Hunderte von Leichen. Zerschmetterte Knochen, abgeschabtes Fleisch, eingeschlagene Schädel - man stand vor einem Rätsel.

Nichts in diesem Puzzle ergab einen Sinn und je länger man grub, desto verwirrender wurde das Ganze. Fehlende Leichenteile zum Beispiel waren mit Hundeknochen ergänzt worden. Den Fund bizarr zu nennen, wäre eine Untertreibung. Warum macht sich jemand solche Mühe? Fand hier irgendein sadistisches Ritual statt oder markiert Herxheim den Ort eines steinzeitlichen Gemetzels?

Die beiden Gräber stammen aus der Zeit der so genannten Bandkeramiker. Auf ihrem Höhepunkt waren diese ein reiselustiges Volk. Handel war ein wichtiger Teil ihrer Kultur, mit ihren wertvollen Waren gelangten sie auch noch in die exotischsten Ecken der damals bekannten Welt.

Der Niedergang der Bandkeramiker galt Archäologen bisher als eine eher langweilige Geschichte, unspektakulär. Unnötig zu erwähnen, dass sich das nun schlagartig geändert hat. Herxheim ist eine Herausforderung, lässt alles in einem ganz neuen Licht erscheinen.

Zunächst überraschte die Ausgräber die schiere Zahl der Leichen. Weit über tausend Menschen sind hier begraben, die Zahl ist viel zu hoch für die damalige Zeit. Dann die Geschichte mit den Hundeknochen. Die Ausgräber glaubten ihren Augen nicht zu trauen. Einem Skelett fehlen Hände, Füße und der Kopf, sie wurden ersetzt durch Hundeknochen. Dog-Man nennen ihn die Archäologen.

Eine weitere Auffälligkeit waren die Schädel. Viele von ihnen waren regelrecht bearbeitet worden. Sie wirken wie Schüsseln. Was für ein perverses Ritual hatte sich hier abgespielt? Außerdem stellten die Experten fest, dass die Leichname zum Zeitpunkt ihrer Bestattung unterschiedlich lange tot waren. Das muss in einem Massengrab als ungewöhnlich gelten.

Ein weiteres Indiz erweckte das Interesse der Archäologen: Bei vielen Leichen fehlten Hände und Füße. Es ist eine bekannte Tatsache, dass, wenn ein Leichnam verwest, es zuerst die Gelenke sind, die vergehen. Wird ein Leichnam exhumiert, fallen deshalb häufig die Hände und Füße ab. Waren die Toten vielleicht schon einmal bestattet gewesen, bevor sie nach Herxheim kamen?

Die Liste der Merkwürdigkeiten riss nicht ab. Etwa jeder fünfte Schädel war skalpiert worden - eventuell ein Hinweis darauf, dass sie noch nicht lange tot waren, die Haut noch nicht verwest? Zwischen all den Schädeln - sie waren regelrecht ineinander gestapelt an einer Stelle - fand sich schließlich sogar eine Tonschüssel, die einen Schädel imitierte. Die Sache wurde immer mysteriöser. Was für ein makabres Spiel wurde hier gespielt?

Viele der Knochen waren zerschmettert, und wie es aussieht, geschah dies allerdings posthum. Die Forensiker fanden keine Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Der Befund zeigt relativ klar, hier fand kein Massaker statt und auch kein bizarrer Opferritus. Doch was war wirklich passiert?

Letztlich waren es die Grabbeigaben, die den entscheidenden Hinweis lieferten. Die Archäologen fanden die damals üblichen Gefäße, Schmuck und Werkzeuge. Sie wiesen Gebrauchsspuren auf, waren auf den ersten Blick nichts Besonderes. Interessant waren sie trotzdem. Schnell ergab sich, dass diese Grabbeigaben nicht aus der Region stammten.

Langsam fielen die Puzzleteile zusammen, ergaben zumindest einen gewissen Sinn. So wie es im Moment steht, waren aller Wahrscheinlichkeit nicht nur die Grabbeigaben, sondern auch die Toten importiert. Einige hatten eine weite Reise hinter sich, stammen aus so weit entfernten Gegenden wie Belgien und dem Pariser Becken.

Anscheinend erschallte vor etwa 7000 Jahren ein Ruf aus der Südpfalz: Bringt eure Toten! Daraufhin exhumierten Bandkeramiker in halb Europa ihre Verstorbenen und schafften sie nach Herxheim. Das mag verrückt klingen, ist aber nicht ohne Beispiel.

Ein vergleichbares Ritual gab es noch bis vor Kurzem in Nordamerika. Die Irokesen veranstalteten alle sieben Jahre ein Totenfest, bei dem sich Vertreter aus allen Stammesgebieten trafen und gemeinsam ihre Toten in eine tiefe Grube warfen. Eine gewisse Parallele ist nicht zu übersehen.

Ganze 50 Jahre dauerte der ganze Spuk, dann war plötzlich Ruhe und das bezog sich nicht nur auf Herxheim. Um 5000 v. d. Z. verfiel Europa in eine Art Starre. Die Menschen zogen sich zurück in ihre Dörfer und widmeten sich nur noch ihrem Gewerk. Die Kultur der Bandkeramiker verschwand still und leise und wurde vergessen.

Eine Erklärung für das Geschehen haben wir nicht. Die Ausgrabungen in Herxheim gehen weiter. Was genau die Bandkeramiker dazu trieb, verwesende Leichname durch die Gegend zu kutschieren, werden wir vielleicht nie erfahren. Unser Bild der Steinzeit hat sich allerdings schon jetzt gewaltig geändert. Genug Stoff zum Nachdenken für eine ganze Forschergeneration.





EigenSinnige Frauen
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#3
Makaber, makaber.
Die ursprüngliche Frage allerdings bleibt offen und wird im Gegenteil nur noch viel rätselhafter. Also was es mit der Bearbeitung der Leichen auf sich hatte, das würde mich vor allem interessieren.
Der Teil mit den Hundegebeinen z.B. - das ist schon sehr morbide. Wie oder warum kommt man denn auf so was?!

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#4
hallo alexis

danke dir für diese Information,aber leider haben die das auch schon bei der dokumentation erwähnt.mich würde es auch interessieren was das wirklich sein sollte,denn sowas gibts nicht alle tage.vor allem wieso in herxheim????
also falls jemand noch etwas darüber weiß einfach mitteilen bitte.

grüße
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#5
Ganz klar:

Es wurde versucht eine untote Armee aufzustellen.
Ne riesen Zombiehorde praktisch. Die sind alle unterschiedlich alt.

Rofl

Hihi, sind mir sympathisch die Herxheimer.

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#6
ist zwar witzig,nimmt dir keiner weg,aber den eigentlichen grund würde ich trotzdem gerne wissen.aber wer weiß.kann ja sein das deine idee wahrheit beinhaltet.
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#7
Hallo Aphrodite!

Wirklich seltsam, doch nicht unerklärlich. Ich weiß, daß wenn man die Chance hatte als Gemeinschaft zu gehen, dann sind alle gegangen und die leeren Köerper blieben einfach zurück. Dort wo man sie verlassen hatte, keiner kümmerte sich mehr drum. Das war eine geistige Absprache und irgendwer muß die Körper dann zusammengetragen haben und an einem Ort beerdigt. Wieso gerade Herxheim? *schulterzuckt*

Meine Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#8
Zitat:kann ja sein das deine idee wahrheit beinhaltet.

Ich will es mal hoffen!
;-)

Naja, aber mal im Ernst: Möglich, daß da irgendwas experimentiert wurde. Riecht für mich auf jeden Fall danach. Nicht eine Untotenarmee, aber...
So rein gefühlsmäßig. Ich hab da eben so einen Draht zu solchen Sachen.

;-)


Grüße

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#9
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2005/02/g_steinzeitgemetzel

Hier findet sich das von alexis zitierte noch etwas ausführlicher, und hier

http://www.projekt-herxheim.de

ist die eigentliche Seite zur Ausgrabung.
Waren übrigens nicht nur Hundeknochen, sondern auch Geweihe etc. - also die Seite ist ganz interessant, auch wenn sie nicht des Rätsels Lösung birgt.

Nuculeuz schrieb:Es wurde versucht eine untote Armee aufzustellen.
Ne riesen Zombiehorde praktisch.

In einem Archäologie-Forum bin ich über einen ähnlichen Beitrag gestolpert, nur war die Theorie des Verfassers, daß eher umgedreht versucht wurde, das Auferstehen einer solchen Armee zu verhindern. Fettes Grinsen

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#10
Vielleicht hat das ja nichts zu bedeuten, aber ich fand es im Zusammenhang irgendwie recht interessant. Die Archäologin Annemarie Häußer war Museumsprojektinitiatorin und langjährige Ausgrabungsleiterin im Fall Herxheim - das Datum fand ich ebenfalls interessant:


Ein Museum öffnet sich, während es entsteht

Transparent zu sein auch während der Entstehungszeit, das gehörte von Anfang an zum Konzept eines lebendigen Museums für Herxheim. Daher finden, auch wenn das Museum noch nicht endgültig fertiggestellt ist, immer wieder Veranstaltungen in den Räumen statt. Lesungen, Ausstellungen, Kunstprojekte mit heimatgeschichtlichem Bezug sowie eine transparente Öffentlichkeitsarbeit, was den Fortgang des Projektes SiS, Steinzeit im Scheunenkeller angeht.

1995 - also mitten in der Planungsphase und beginnenden Bauphase wurden im neuen Gewerbegebiet Herxheim sensationelle Funde zur steinzeitlichen Bandkeramik gemacht. In einem intensiven Diskussions- und Planungsprozeß wurde eine Möglichkeit gesucht, diese Funde für Herxheim zu sichern und im Museumskomplex auszustellen. Die baulichen und konzeptionellen Voraussetzungen sind in engagierter und intensiver Arbeit unter der Führung von Annemarie Häußer, Archäologin beim Landesdenkmalamt geschaffen worden. Jetzt schon können Sie einen virtuellen Rundgang durch die Steinzeit im Scheunenkeller SiS machen. Wir hoffen, daß dieses Projekt - nachdem die baulichen Bedingungen im Scheunenkeller geschaffen wurden - im kommenden Jahr realisiert wird.

An dieser Stelle trauern wir um Annemarie Häußer, sie ist mit ihrem Ehemann Helmut Spatz am 22. August 2002 tödlich verunglückt. Mit ihr haben wir den Menschen verloren, der für dieses Projekt Rückgrat war. Ihre Ideen, ihr Engagement fehlt schmerzlich.

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