17.03.12006, 11:31
Hallo Aluso,
ich kenne die jüngere Edda und habe sie auch schon im Original gelesen. Wenn da der Stil von Benedictinern verwendet worden wäre, dann wäre mir das aufgefallen. Nein, man stellt vielmehr fest, daß bestimmte Worte in dem Text vorkommen, die ansonsten in der schon ch?istlichen Gesellschaft überhaupt nicht mehr gebraucht wurden, die wahrscheinlich sogar schon wegen ihrer heidnischen Bedeutung verpönt waren. Ich denke hier an den Begriff "Önd" für "Seele". In der Gylfaginning steht "Önd", obwohl es gleichzeitig seit etwa 200 Jahren üblich war, den Begriff "Salu" (Seele) zu verwenden. Mehrere tausend ch?istliche Runensteine dieser Zeit sind erhalten, wo immer nur "Salu" steht, nie "Önd".
Nun sollte also ein Benedictiner nicht nur diese heidnischen Mythen verfaßt haben, wo auch noch so ein klares Bekenntnis zu Odinn und Seinen Brüdern Vili und Vé vorkommt (was ein Ch?ist doch locker hätte wegkürzen können, wie es z. B. auch der ch?istliche Übersetzer Simrock noch 1865 machte), nein, er soll auch noch extra heidnische Begriffe, die im Leben seiner Zeit gar nicht mehr üblich waren, verwendet haben? Das ist doch wohl ziemlich unlogisch. Auch nennt er sein Stück "Gylfis Vision", was doch recht positiv klingt. Später haben Ch?isten das Stück umgenannt zu "Hars Lygi" (Odins Lügen). Das hätte ein Benedictinermönch gleich gemacht.
Ach ja, es kommen in den Umschreibungen der jüngeren Edda auch Umschrebungen für "K?ist" vor. Da wird "K?ist" wie ein höchster Himmelskönig umschrieben, was ein Benedictiner sicher nicht getan hätte. Ich meine die fehlende Differenzierung zwischen "K?ist" und "G?tt". Es heißt da:
>Wie umschreibt man K?ist? - Man nennt ihn Schöpfer Himmels und der Erde, der Engel und der Sonne, Herrscher der Welt, des Himmels und der Engel, König der Himmel, der Sonne und der Engel...<
Anmerkung des Übersetzes Gustav Neckel: >Ch?istus war für die neubekehrten Germanen d e r Ch?isteng?tt überhaupt. Von den andern Personen der Trinität ist neben ihm kaum die Rede. Er übernimmt ihre, besonders G?tt Vaters, Eigenschaften und Werke<.
Ein Benedictiner hätte wohl die Bibel gekannt und nicht dem Ch?istus fälschlicherweise die Taten G?tt-Vaters zugeschrieben.
Das beweist: Ein Mönch kann der Verfasser dieser Zeilen nicht gewesen sein, und als gewöhnlicher Ch?ist ist seine Kenntnis auch recht dürftig. Vielmehr ist er ein Heide, der im Namen "K?ist" offenbar nur einen andern Namen für Allvater sieht.
Lichtgruß, Geza
ich kenne die jüngere Edda und habe sie auch schon im Original gelesen. Wenn da der Stil von Benedictinern verwendet worden wäre, dann wäre mir das aufgefallen. Nein, man stellt vielmehr fest, daß bestimmte Worte in dem Text vorkommen, die ansonsten in der schon ch?istlichen Gesellschaft überhaupt nicht mehr gebraucht wurden, die wahrscheinlich sogar schon wegen ihrer heidnischen Bedeutung verpönt waren. Ich denke hier an den Begriff "Önd" für "Seele". In der Gylfaginning steht "Önd", obwohl es gleichzeitig seit etwa 200 Jahren üblich war, den Begriff "Salu" (Seele) zu verwenden. Mehrere tausend ch?istliche Runensteine dieser Zeit sind erhalten, wo immer nur "Salu" steht, nie "Önd".
Nun sollte also ein Benedictiner nicht nur diese heidnischen Mythen verfaßt haben, wo auch noch so ein klares Bekenntnis zu Odinn und Seinen Brüdern Vili und Vé vorkommt (was ein Ch?ist doch locker hätte wegkürzen können, wie es z. B. auch der ch?istliche Übersetzer Simrock noch 1865 machte), nein, er soll auch noch extra heidnische Begriffe, die im Leben seiner Zeit gar nicht mehr üblich waren, verwendet haben? Das ist doch wohl ziemlich unlogisch. Auch nennt er sein Stück "Gylfis Vision", was doch recht positiv klingt. Später haben Ch?isten das Stück umgenannt zu "Hars Lygi" (Odins Lügen). Das hätte ein Benedictinermönch gleich gemacht.
Ach ja, es kommen in den Umschreibungen der jüngeren Edda auch Umschrebungen für "K?ist" vor. Da wird "K?ist" wie ein höchster Himmelskönig umschrieben, was ein Benedictiner sicher nicht getan hätte. Ich meine die fehlende Differenzierung zwischen "K?ist" und "G?tt". Es heißt da:
>Wie umschreibt man K?ist? - Man nennt ihn Schöpfer Himmels und der Erde, der Engel und der Sonne, Herrscher der Welt, des Himmels und der Engel, König der Himmel, der Sonne und der Engel...<
Anmerkung des Übersetzes Gustav Neckel: >Ch?istus war für die neubekehrten Germanen d e r Ch?isteng?tt überhaupt. Von den andern Personen der Trinität ist neben ihm kaum die Rede. Er übernimmt ihre, besonders G?tt Vaters, Eigenschaften und Werke<.
Ein Benedictiner hätte wohl die Bibel gekannt und nicht dem Ch?istus fälschlicherweise die Taten G?tt-Vaters zugeschrieben.
Das beweist: Ein Mönch kann der Verfasser dieser Zeilen nicht gewesen sein, und als gewöhnlicher Ch?ist ist seine Kenntnis auch recht dürftig. Vielmehr ist er ein Heide, der im Namen "K?ist" offenbar nur einen andern Namen für Allvater sieht.
Lichtgruß, Geza