10.03.12006, 14:21
Zitat:Man stelle sich mal die Situation vor: Man ist frommer Ch?ist, und kennt die Evangelien durch den regelmäßigen Kirchenbesuch und weil man sie vom Pfarrer vorgelesen bekam. Nun kommt einer, und verfaßt ein neues Evangelienbuch, in dem Dinge verfälscht wurden.
Nicht, wenn man von Anfang an Lügen erzählt, denn darauf baut sich schließlich diese ganze schmierige Religion auf.
Zitat:Das würde jeder Ch?ist sofort merken, ohne Zweifel.
Was ich jedoch stark bezweifle.
Zitat:Die Menschen im 12. und 13. Jh. kannten die Mythen noch sehr genau (was z. B. Neubearbeitungen dieser Zeit wie Thrymlur oder Lokrur beweisen, aber auch die Thatsache, daß Lieder wie Thrymsqvida bis in unsere Zeit fast unverändert als Volkslieder in Skandinavien erhalten geblieben sind), wenn Snorri sie verfälscht hätte, hätte das jeder gemerkt. Nein, es ist gerade so, daß den Ch?isten diese Lieder besonders suspect waren, so daß sie das Gylfaginning ("Gylfis Vision") umbenannten in Hars Lygi ("Odins Lügen"). Das sagt schon alles. Oder wenn in Gylf. 3 der Begriff Seele als "Önd" erscheint, nicht der schon auf tausenden von ch?istlichen Runensteinen diueser Zeit verwendete Begriff "Salu". Dann muß man erkennen, daß hier absichtlich die heidnische Wortwahl gebraucht wurde. Ein Ch?ist hätte das nicht gemacht.
Ein Ch**st hätte das nicht gemacht? Bist Du Dir da ganz sicher? Wenn ja, warum? Eine Verfälschung in einer Geschichte mit der Wahrheit zu vermischen und den Sinninhalt zu entfremden bedarf manchmal mehrerer Anläufe und viel Zeit, denn schließlich sollen die Schäfchen ja auch nicht mißtrauisch werden. Ach, was rede ich. Du bist und bleibst ein unverbessererlicher Möchtegerngroß und erkennst nicht die einfachsten Zusammenhänge. Du redest viel und wirfst mit dem Staub deiner Treppenstufe herum. Das ist typische Vertretermentalität.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!