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Zitat:Wir haben es ja z. B. im Ernährungsthema gesehen, wo gesagt wurde, daß Raubtiere andere Tiere töten dürften, Menschen aber nicht. Wenn sich der Mensch als Tier begreift (was ich unterstütze), dann darf er auch "Raubtier" sein (hat ja ein "Gemischfresser-Gebiß"). Dabei verstehe ich die Natur so, daß höheres Leben für die Umwandlung des niederen zuständig ist. Gerade die Natur führt uns dieses "Fressen und Gefressenwerden" doch täglich erneut vor Augen. Wäre sie unsere alleinige Quelle, müßten wir das Gutheißen.
Salve Geza,
die Prämisse liegt darin, daß wir uns an der Natur ausrichten, sie als neutralen Maßstab ansehen und weder ein Tier noch ein Mensch sich darüberstellen kann. Heutzutage wird versucht die Natur zu "verbessern", was irrsinniger nicht sein könnte. Und wenn Du meinst, wir wären Tiere oder sollten uns als solche begreifen, dann verrate mir, warum die meisten "Menschen" widernatürlich leben? Kein Tier würde dies jemals so handhaben.Was das Gebiß betrifft: Hast Du schon mal versucht ein Tier mit Deinem Gebiß zu töten, ihm die Luft abzuschnüren, die Kehle durchzubeißen? Nein? Dachte ich mir. Das liegt sicher daran, daß Du instinktiv darum weißt, daß es unsinnig wäre.Und was bitte heißt "höheres" und "niederes" Leben? Das impliziert lediglich eine subjektive Wertung deinerseits. Das Raubtier säubert den Wald, die Steppe etc. durch die Vertilgung von Aas. Aber auch indem es schwache, kranke und alte Tiere selektiert. Das kranke Reh, daß dem Wolf als Nahrungsquelle dient, ist deswegen nicht weniger wert, als das Raubtier, dessen weiteres Überleben somit wieder ein Weile gesichert ist. Es gleidert sich in den natürlichen Kreislauf ein und trägt somit zur Erhaltung seiner eigenen Art bei, da die stärkeren Tiere überleben und es nicht zu einer kränklichen Erbfolge kommen kann. Du erkennst den/einen Unterschied zwischen Mensch und Tier?
Meine Grüße
Hælvard
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Geza
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Zitat: (Inka)Ich habe das zur Kenntnisgenommen und werde Deine Stellungnahme entsprechend weiterleiten. Wenn du das nicht gewesen bist, dann sollst du dafür auch nicht verantwortlich gemacht werden. Das wird sich ja herausbekommen lassen.
Rechtlich gesehen ist so eine Klage eh verloren. Denn Schlachten (für den eigenen Bedarf) ist nicht verboten, lediglich wenn man das Fleisch in Handel bringt, braucht man eine entsprechende Zulassung.Ein Huhn durch Kopf abschlagen zu töten ist auch keine Tierquälerei, das ist der übliche Weg auf dem Lande.Dazu kommt, daß diese Rechtsextremisten es aus religiösen Gründen getan haben, da gelten Sonderrechte (auch das eindeutig tierquälerische Schächten ist ja neuerdings erlaubt, wenn es aus religiösen Gründen geschieht, was ich nicht nachvollziehen kann). Eine verlorene Klage könnte sogar als Präzedenzfall weitere Gruppen dazu animieren, auch Hühner zu opfern.Schließlich hast Du auch noch die Beweispflicht, denn ein Video allein reicht nicht aus. Es müßte ersteinmal der Täter ermittelt werden und der Sachvrhalt eindeutig geklärt sein. Es ist ja möglich, daß die das Schlachten nur mit Tricks gestellt haben.Und dann ist das auch noch lange verjährt, denn der Film wurde Mitte 1989 gedreht, wennn nicht sogar älteres Archivmaterial eingeschnitten wurde.Bei diesem Sachverhalt solltest Du nicht so großspurige Töne abgeben.@B****: Was Du schreibst, gehört wieder in den Ernährungs-Thread. Da habe ich gerade geschrieben.
Lichtgruß, Geza
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Zitat:Ein Huhn durch Kopf abschlagen zu töten ist auch keine Tierquälerei, das ist der übliche Weg auf dem Lande.
Ein Leben lang eingesperrt und dann auf dem üblichen Wege ermordet.Naja, da ist ja nichts dabei. Merkst Du es eigentlich noch?
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Hallo Geza!
Zitat:Und mit diesem Satz sagst Du indirekt, daß Du ein Heidentum auf den Quellen nicht willst (weil Du die Quellen für ungenau hältst). Damit ist klar, daß wir verschedene (heidnische) Religionen haben, was ja nichts Schlechtes ist. Nur (und nun sind wir beim Thema "Vertretung") muß dann auch akzeptiert werden, daß meine Religion sich anders etablieren und strukturieren will, als Deine. Wir meinen, daß wir eine Vertretung brauchen und wir wollen auch Priestertum. Probleme hatten Einzelne damit, weil sie sich eben nicht klarmachten, daß es verschiedene heidnische Religionen gibt. Auch Du gehst ein wenig in diese Richtung, wenn Du die schon 1976 vorhandenen Neuheiden mit dem Heidentum, das ich vertete, verbindest. Aber genauso, wie es im Chr**tentum verschiedene Richtungen, ja Religionen gibt (Katholizismus, Protestanten, Zeugen Je**vas, Mormonen, Alt-Katholiken, Orthodoxe usw.) gibt es das auch bei den Heiden. Der Vorwurf, ich maßte mir an, "alle Heiden" zu vertreten, ist so, als würde man dem Papst unterstellen, für alle Ch**sten zu sprechen.
Der Papst ist der einzige legitime Vertreter des Ch**stentums. Alle anderen Sektenführer sind Möchtegerne und Gernegroße. Sie besitzen kein Recht für das Ch**stentum zu sprechen. Sie besitzen kein Wissen und daher kein Rederecht. Luther war ein Verräter und Kirchenspalter und alle anderen Sektengründer nach ihm ebenfalls. Ohne die katholische Kirche würde keine einzige dieser Sekten existieren. Sie würden nichts, aber auch gar nichts von ihrer Religion wissen, denn sie besitzen keine Überlieferungen, die nicht von der katholischen Kirche stammen. Schon daher ergibt sich der berechtigte Alleinvertretungsanspruch des Papstes und die ebenso berechtige Absage an jede Ökumene.Ebenso verhält es sich mit der Naturreligion. Nur die Natur selbst besitzt den entsprechenden Alleinvertretungsanspruch. Die heidnischen Priester und Priesterinnen könnte man diesbezüglich als Lehrer der Naturreligion bezeichnen oder als Maskenträger, sofern sie von den Göttern dazu berechtigt wurden. Da es nur eine Natur gibt - und nicht mehrere - gibt es auch nur eine wirkliche Naturreligion. Daß es wohl immer Sektierer und Sonderlinge gibt, das liegt an der menschlichen Logik. Diese gehören jedoch allesamt nicht zur "Partei der Natur" - sondern zur Gegenseite. Denn es gibt in unserer dualen Welt immer nur zwei Seiten, auch wenn es manchmal so scheint, daß es tausend Möglichkeiten gäbe.
Zitat:Was die Quellen anbetrifft, so ist jede für mich wie eine Gruppe von zusammengesetzten Mosaiksteinchen. Mittlerweile ist es gelungen, das gesamte Mosaik aus diesen Steinchengruppen zusammenzusetzen, so daß man ein deutliches Bild erkennt. Es gibt zwar noch Flächen auf diesem Bild, die noch nicht ganz gefüllt sind, zuweilen fehlen noch einzelne Steinchen, die Details sind also noch nicht immer völlig deutlich, aber das Gesamtbild ist klar erkennbar, und man kann die fehlenden Stücke ergänzen, weil man schon sieht, was das Gesamtbild darstellt. Bei dieser Sachlage fallen einzelne Quellen, die ein ganz anderes Teilbild beschreiben, automatisch heraus, man erkennt, daß sie nichts mit dem Gesamtbild zu tun haben und also, daß sie als Quellen unglaubwürdig sind.
Deswegen würde ich die Quellen nicht als "willkürlich" ansehen, sondern ihre Gesamtheit bestätigt sie.
Ich kann logisch nachvollziehen, was Du hier meinst. Trotz allem hat die Natur das letzte Wort und Dein "Gesamtbild" muß sich mit der Natur vergleichen lassen und besteht erst dadurch seine Feuertaufe.
Zitat:Nein, es steht alles im Einklang. Eddalieder oder mythische Texte deute ich sehr wohl voll symbolisch, aber Geschichtsquellen (wie etwa die Heimskringla) natürlich nicht.
Snorri Sturluson war nicht nur Skalde und Historiker, sondern auch ein skrupelloser Machtpolitiker. Er schrieb es so, wie es ihm in den damaligen politischen Kram paßte. Warum nimmst Du jedes Komma dieses Mannes für bare Münze? Snorri war als Politiker offensichtlich recht einflußreich. So war er zweimal Gesetzessprecher im islandischen Parlament, dem Althing. Das ist Dir sicherlich bekannt. Nicht umsonst nennt man auch die Phase zu seinen Lebzeiten in der Geschichte Islands die Sturlungenzeit. (Vergl. die Karolinger im 8./9. Jh. - die ebenfalls fälschten und schrieben, wie es ihnen in den Kram paßte.)
Zitat:Die Natur ist ja nur ein materielles Gewand für spirituelle Dinge, Kräfte, Gegebenheiten. Es ist so, als würde man von der äußeren Form und dem Aussehen eines Gefäßes über dessen Inhalt spekulieren. Das bedeutet nicht, daß die Natur in unserm Denken und auch in unserer Rekonstruktion des Heidentums keine Rolle spielte.
Keine Rolle? Das liest sich so, als ob die Natur unter "ferner liefen" bei Dir steht.
Zitat:Im Gegentheil, alle Feste sind am Jahreslauf orientiert, das Wirken der Götter und Geister in der Natur ist für uns Realität. Ich hatte mal viel Ärger bekommen, als ich in einem Artikel "Instinkt oder Verstand" für eine stärkere Nutzung unserer Instinkte plädierte.
Ich schätze, daß Du Instinkte anders definierst als ich das tue. Ansonsten müßte ich Dir nämlich zustimmen.
Zitat:Nun kommen wir aber zur Frage der Interpretation. Offenbar kann man in der Natur Beispiele für viele Dinge finden. Wenn wir also z. B. noch die heidnische Vielehe zulassen (wonach ein Mann mehrere Frauen heiraten kann), dann können wir das bei vielen Tierarten auch finden (z. B. Rotwild, Rehwild).
Bist Du ein Reh?
Zitat:Aber wir finden auch das Spinnenweibchen, daß sein Männchen auffrißt. Sollten wir diese Verhaltensweise als "natürlich" auch beim Menschen zulassen?
Bist Du eine Spinne?
Zitat:Zitat:Es gab auch Vielmännerei, wenn es eben Männerüberschuß gab. Nicht immer so patriarchaisch betrachten!
Zitat:Sicher nicht. Es gibt also Interpretationsmöglichkeiten.
Ja die gibt es, und man sollte sie neutral und ohne ideologische Verbrämung erforschen. Am besten man fängt bei den Dingen an, die unzweifelhaft sind. Wie ich aber im anderen Ordner lese, sind für Dich selbst die unzweifelhaften Dinge nicht nachvollziehbar. Ich meine das Gesetz von Ursache & Wirkung (welches nun wirklich jeder Mensch innerhalb weniger Sekunden/Minuten selbst ausprobieren (und damit bestätigen) kann). Statt dessen sprichst Du von Schicksal und "Geistwesen" - was soll man dazu noch sagen? Wer dieserart die Augen vor der eigenen Macht und Verantwortung verschließt und "höhere Mächte" für das eigene Handeln verantwortlich macht, der erinnert mich an eine Marionette und nicht an einen selbständig denkenden Menschen. Gerade letzteres hatte ich Dir aber zugetraut.
Zitat:Wir haben es ja z. B. im Ernährungsthema gesehen, wo gesagt wurde, daß Raubtiere andere Tiere töten dürften, Menschen aber nicht.
Weil der Mensch kein Raubtier ist. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Ein Elefant nimmt sich ja auch nicht das Recht Antilopen zu reißen, nur weil ihm das Futter ausgeht. Da stirbt er lieber, als die Regel zu brechen.
Zitat:Wenn sich der Mensch als Tier begreift (was ich unterstütze), dann darf er auch "Raubtier" sein (hat ja ein "Gemischfresser-Gebiß").
Er ist kein Raubtier, und mit dem Gebiß liegst Du falsch. Der Mensch ist von Anatomie und Wesen ein reiner Pflanzenfresser.
Zitat:Dabei verstehe ich die Natur so, daß höheres Leben für die Umwandlung des niederen zuständig ist.
Es gibt kein höheres oder niederes Leben. Alles ist eins. Deine hierarchische Denkweise gibt es in der Natur nicht. Denn schließlich ist die Natur kein Dreieck, sondern ein Kreislauf. Innerhalb eines Kreises gibt es jedoch keine Hierarchie.
Zitat:Gerade die Natur führt uns dieses "Fressen und Gefressenwerden" doch täglich erneut vor Augen. Wäre sie unsere alleinige Quelle, müßten wir das Gutheißen.
Wärst Du ein Wolf, dann wäre das Deine Aufgabe. Du bist aber kein Wolf - also darfst Du es nicht. Daß Du es nicht darfst, ersiehst Du aus Deinen natürlichen Veranlagungen. Wenn die Natur gewollt hätte, daß der Mensch Tiere fängt, hätte sie ihn physiologisch anders ausgestattet. Hælvard hat es Dir schon geschrieben. Du könntest Kraft Deines Körpers kein Tier fangen und erlegen. Die Natur hat Dir also klare Grenzen gesetzt. Übertritts Du die, machst Du Dich im Sinne der Natur(-religion) strafbar.
Als die Eddalieder entstanden, da gab es noch keine Inquisition.Die Inquisition gibt es seit Kaiser Konstantin, wie ich Dir bereits bewiesen habe. Es hieß damals noch nicht so - war aber dasselbe.
Zitat:Mir wurde ja gerade der Vorwurf gemacht, ich überinterpretierte derartige Texte, indem ich mythisch-esoterische Dinge quasi hineindeuteln würde. Ich bin mir durchaus bewußt, daß man spirituelle Texte auf verschiedenen Ebenen deuten kann, und alle diese Ebenen sind "wahr". Das bedeutet aber nicht, daß ich in jedem Beitrag nun immer sämtliche dieser Deutungen anführe. Ich führe die Deutungen an, die mir besonders zusagen oder die zum Thema entscheidend sind.
Es gibt nur eine Wahrheit und nicht mehrere. Es ist natürlich so, daß eine Eiche ein Baum ist. Daß eine Eiche aus Holz ist. Daß eine Eiche aus Blättern besteht. Daß eine Eiche im Winter keine Blätter trägt. Daß eine Eiche nach oben wächst und es ist auch wahr, daß eine Eiche nach unten wächst. Alles das sind keine Widersprüche, sondern Teilstücke der Gesamtwahrheit. Dann sprechen wir von ganzheitlich und wahr.
Nun gibt es plötzlich Gruppen, die die Wurzeln verehren und sich deshalb "Wurzelreligion" nennen. Andere verehren die Blätter, weil sie diese als besonders wichtig empfinden und wiederum andere verehren die Früchte des Baumes. Es nutzt ihnen nichts, denn nur der ganzheitliche Gesichtspunkt ist der richtige. Und so sehe ich Dich. Du schaust über Deine Bücher nicht hinaus, und wenn Dein Mosaik fertig ist, dann siehst Du nur einen Ast des Baumes.
Zitat:Zitat:Schön wäre es, wenn man sich eben auf eine gemeinsame Quelle für alle Heiden einigen könnte.
Zitat:Das ist doch längst geschehen. Die Eddas gelten den germ. Heiden als gemeinsame Quelle. Die Eddas sind unbesteitbar "heilige Schriften", und wir müssen ihnen den Stellenwert geben, der ihnen gebührt.
Warum nicht die Natur? Die liegt doch viel näher als die Schriftstücke des Politikers Snorri Sturluson!
Zitat:Kein Inder würde etwa anfangen, die Veden als Quellen abzusetzen um nur und allein der Natur diesen Platz einzuräumen.
Du meinst kein Hindi? Sie täten aber gut daran, der Natur diesen Platz einzuräumen und ihre Veden an dritte oder vierte Stelle zu setzen.
Zitat:Nein, als "alleinige" Quelle geht das nicht. Das sollen Biologen gerne so sehen, nicht Mythologen. Es gibt Offenbarungen über die Götter, es gibt unsere heiligen Überlieferungen, die wir unsern Nachkommen weitergeben müssen.
Die Mythen sind verschlüsselte Natur. So wie auch Runen und Symbole. Was jedoch historische Mythen betrifft, gebe ich Dir Recht. Darüber sollte Chronologie und Aufzeichnung geführt werden. Leider sind die Menschen heimtückische Wesen und fälschen sich sogar die geschriebene Geschichte zurecht. Das taten schon die Ägypter, Griechen, Römer ...Oft wurden ja auch historische Berichte von uns "gefälscht", weil wir in derem Gewand wichtige Dateien transportieren mußten. Und wenn es nur Lieder oder Märchen waren.
Zitat:Ohne diese Überlieferungen wüßten wir nichts von den Göttern, kennten nicht Ihre Namen und könnten Sie daher auch damit nicht anrufen.
Anrufungsmagie ist etwas, das ich strikt ablehne. Aber jeder hat das Recht, sich eine Grube zu graben, sofern er das will.
Zitat:Die Natur wird heute materiell erklärt, das würden einige von uns sicher übernehmen. So kämen sie nie auf die Idee, im Wind oder Gewitter die Kraft eines G?ttes zu sehen.
Ich schon.
Zitat:Es wäre ihnen immer nur der Wechsel zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten. Letztendlich würde ein a-religiöses Weltbild herauskommen. Aber wir haben Natur und Kultur, eine sichtbare und eine spirituelle Welt, und wir wollen ein Weltbild haben, daß ganzheitlich ist und keine dieser Welten ausgrenzt.
Dann bemühe Du Dich doch um einen größeren Betrachtungswinkel.
Zitat:Zitat:Es gab immer gewisse Gegenkräfte, die zur Verwirrung sogar einen eigenen Odin (eine Fälschung) etabliert haben. ... In den heutigen Mythen sind beide Odine zu einer Person verschmolzen. An manchen Ungereimtheiten kann man es noch herauslesen und unterscheiden - welcher der beiden hier gerade was macht.
Zitat:Das behaupten die Ariosophen auch.
Das wußte ich gar nicht. Ich weiß auch nicht was Ariosophen sind. Aber wenn Du das gerade zur Hand hast, dann stelle doch einen Link hierherein.
Zitat:Ich halte von diesen Theorien gar nichts, und wenn Du sie propagierst, mußt Du sie auch beweisen, nicht ich.
Du behauptest, daß es nur einen Odin gibt - das ist ebensowenig beweisbar. Jedenfalls für dritte Personen. Wenn Du belegst, daß in den Quellen nur von einem die Rede ist, dann widerlegt es trotzdem nicht das, was ich behauptet habe.
Zitat:Was Deine Deutung des Wortes "Aas" betrifft: So sehr ich Grimm schätze,
Schau mal in den KLUGE - Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache - 23. erweiterte Auflage von 1995, wenn Du neumodische Dinge magst.
Sei!
Nuculeuz
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Hallo,
schöne Diskussion.
(Folgend nur meine subjektive Einschätzung, weil ja auch immer wieder Gezas Person an vielen Stellen im Web angegriffen wird.)
Ich denke, daß Gezas Motivation vielleicht auch einfach die inbrünstige Verehrung und Achtung der Traditionen bzw. des wie auch immer tradierten Wissens allgemein ist.
Er ist in diesem Sinne sehr ehrlich und aufrichtig, klar spielt wohl auch hin und wieder etwas EGO eine Rolle, aber sein Grundtrieb ist wohl die Verehrung der Götter und der "alten Zeit".
Die AUSDRUCKSFORM dieses Strebens und Suchens ist bei ihm eben aus welchen Gründen auch immer - durch historisches Quellenstudium geprägt - der Weg des Gelehrten eben.
Aber auch der eines Menschen, der sich gerne mit dem alten Volkskollektiv gleichschaltet. Er will es eben gerne genauso machen, wie die Menschen es früher zelebriert haben, daraus schöpft er "Kraft" und Verbundenheit.
(Theoretisch sogar möglich, daß er Fleisch ißt, nur weil er glaubt, daß es Heiden früher eben auch in der Regel so taten!)
Insbesondere heutzutage sind solche Quellen aber ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite vermögen sie hin und wieder dem rein rationalen Verstand gewisse Erkenntnisschübe und Einsichten zu verleihen - aber eben nur bei unverfälschter Tradition!
Obwohl es eigentlich klar sein dürfte, daß selbst eine authentische Tradition "Fehler" beinhalten kann, wird dennoch daran festgehalten. Eben weil er eigentlich doch ein blind glaubender ist - dem ganzen Quelleneifer zum Trotz. Wichtig ist ihm scheinbar vorrangig, daß es SO zelebriert wurde und nicht, ob das "Sinn" macht.
Daher auch die eher gleichgültige Einstellung zur Naturbeobachtung als Referenz.
Ein Priester aber darf sich meiner Ansicht nach nicht nur auf Tradition berufen. Er sollte danach streben, das Wesen des Ritus zu erspüren. Er sollte danach streben, die Sprache der Natur intuitiv-schauend zu erfassen.
Die Runen dürfen nicht verwendet werden, weil es "so" geschrieben steht, sondern weil man die ihnen innewohnenden Symbolkräfte mit seinem ganzen Sein erspüren kann und in der Natur und der "Welt" (als Spiegel unserer Innenschau) reflektiert sieht.
Der geistige Aspekt kann also gar nicht nur rein rational erfaßt werden.
Hier sehe ich eben den größten Widerspruch zum hohepriesterlichen Anspruch.
Mir würde zum Beipiel gut gefallen, wenn zur Begründung oder als Beleg nicht nur Quellen zitiert würden, sondern mal eigene Erfahrungen im UMGANG mit bestimmten Runen (als Beispiel) ins Spiel gebracht würden. Hier lacht bestimmt niemand über solche Erfahrungen, auch wenn diese hin und wieder natürlich subjektiv behaftet sind. Aber objektiver als sture Quellenanalyse ist das noch immer!
Also mehr Mut zum EIGENEN schlechthin. Ich fürchte, daß Geza sich selbst viel zu geringschätzt und daher die eingebildeten Inkompetenzen durch den Griff nach "außen" kompensiert werden sollen.
Grüße
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Fazit: Geza will gar nicht über sein Bücherregal hinwegschauen. Die Erkenntnis, daß es mehr gibt, als nur seine Bücher schmerzt ihn zu sehr, so daß er es vorzieht den in diesem Falle bequemeren Weg, ich möchte es vorsichtig mal als Ignoranz betiteln, zu wählen. Dennoch gibt er sich viel Mühe, aber das Strampeln und Klammern nützt eben nichts. Wenn Du Dich wahrlich Priester nennst, werter Geza, dann hast Du auch die Fähigkeit neue Sichtweisen für Dich und Deinen Weg zuzulassen. Nur so kommst Du Deinem Ziel, das Heidentum am Leben zu erhalten, ein Stück näher. Alles andere deutet für mich nur auf die Befriedigung Deines Egos hin, und das wäre doch sehr armselig.
Meine Grüße
Hælvard
PS: Zum Thema Fleischfraß; Wenn Du einmal ein paar Monate davon lassen würdest, solltest Du selbst an Deinem Körper merken, daß es eklig und unnatürlich ist. Daß es Dir körperlich und geistig besser geht ohne diese Schmach. Es geht doch nichts über eigene Erfahrungen. Leider habe ich auch hier schon dutzende Leute kennengelernt, die selbst in diesem Fall die Ignoranz vorziehen.So wie der Verräter in Matrix, der für ein Steak die Wahrheit lieber ignoriert und seine Freunde verrät. Im Grunde verrät er aber nicht "nur" seine Freunde. Es ist Hochverrat an der Sache, der Essenz.
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Hallo alle zusammen!
Wirklich sehr spannende Diskussion. Nuculeuz bringt es wunderbar auf den Punkt - dem schließe ich mich an. Seine (Gezas) Motivation mag edel sein, gewisse menschliche Schwächen (wie z. B. Ego) kann man auch noch nachsehen. Leider führt er haarsträubende Reden über Astrologie, Schicksal und den großen Naturgeist - was man dann wiederum nicht tolerieren kann.
Von unserem Verständnis her könnte man ihn "König" oder "Fürst" in seinem eigenen Reich (GGG) nennen. Irgendwer hat es schon angesprochen. Das wäre logisch akzeptabel - und entspricht auch der nordeuropäischen Tradition. Eine solche Benennung funktioniert jedoch nicht nach außen - für die Öffentlichkeit. Die würden das völlig falsch verstehen. Also nennt er sich Priester ...
Er kämpft für die Anerkennung und Gleichberechtigung des Heidentums gegenüber den anderen Religionen. Leider habe ich keine große Hoffnung in die heutige Gesellschaft. Ob nun mit heidnischen Priestern oder ohne. Das genau ist der Haken. Jede politische Richtung würde ausgenutzt und betrogen und nur dann zugelassen, wenn man sie zu gebrauchen gedenkt. Das ist ein Spiel, das schon so manchen Idealisten ruinierte.
Jetzt weiß ich auch nicht, was ich noch schreiben soll? Vielleicht kann man sich ja ab und zu punktuell unterhalten (also mäßig und sachbezogen nicht so ausartend und allgemein) - und alle haben etwas davon. Ich denke nämlich, daß eine brauchbare heidnische Politik und Weltanschauung erst noch entwickelt (und formuliert) werden muß. (Denn selbst wenn man sich an den Büchern festhält, hat man noch keinen Plan für die heutige Zeit.) Hier im Forum kann jedenfalls jeder dazu beitragen, ganz ohne Sperrung und abschalten - man muß eben nur einen konstruktiven Rahmen finden, damit die Diskussion nicht extensiv ausartet.
Meine Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Abnoba
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Zitat:(Paganlord @ 22.02.2006 - 08:55) Seine (Gezas) Motivation mag edel sein, gewisse menschliche Schwächen (wie z. B. Ego) kann man auch noch nachsehen.
*nickt*Aus diesem Grund war ich mir auch vollkommen sicher mit dem Photo.Was man auch sonst von ihm halten mag, der Mann ist absolut überzeugt von dem, was er sagt und tut (irgendwie schwanke ich zwischen `zumindest dieser Umstand ist ihm anzurechnen` und `ist es nicht beinahe tragisch?!` ), und steht dahinter.
Zitat:Leider führt er haarsträubende Reden über Astrologie, Schicksal und den großen Naturgeist - was man dann wiederum nicht tolerieren kann.
Das ist der Punkt.Edle Motivation hin oder her, da sträuben sich einem ja die Haare. Ich will so etwas nicht lesen müssen.Wenn einer z.B. Fleisch zu sich nimmt, ist das nicht schön, aber eine Sache, die man erstmal zurückstellen und daran arbeiten kann. Aber wenn jemand versucht, seinen abartigen Fleischkonsum mit fadenscheinigen, dummdreisten Argumenten zu rechtfertigen, wie `das Tier hat ja keine Schmerzen und in der nächsten Inkarnation ist es der glücklichste aller Hasen` - also da bleibt mir die Spucke weg, ehrlich.
Geza
Gast
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Hallo Euch,
ich bin bereit, mich mit den verrücktesten Pseudoargumenten zu befassen, gehe auf jeden Unsinn ("es gibt keine Urmenschen") ein und argumentiere sachlich, auch wenn es mir innerlich sehr gegen den Strich geht, und dann werde ich hier "bewertet"? Was soll das? Ich habe mir auch derartige Bewertungen erspart, weil ich höflich bleiben will, alo tut das gefälligst auch. Wenn Ihr mit einer von Euer Meinung abweichenden Ansicht nicht klarkommt, ist das Euer Problem. Das rechtfertigt nicht, deswegen die Regeln der Höflichkeit außer Kraft zu setzen.
Übrigens setzt ein "Bewerten" gleiche oder doch ähnliche Werte voraus, und die Diskussionen haben gezeigt, daß gemeinsame Werte zwischen uns nicht vorhanden sind. Also ist jede "Bewertung" nicht möglich.
Man wird nicht schlauer, indem man dem Andern Intelligenz abspricht. Da zeigt man nur sein eigenes Unvermögen, sachlich inhaltlich zu argumentieren und in der Diskussion mitzuhalten.
Lichtgruß, Geza
Nuculeuz
Gast
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Ach Geza nimms doch einfach als Kompliment, daß Deine Person zum Denken und Fragen anregt. Du bist schließlich ein forenübergreifendes Phänomen.;-)Es war mehr als indirekte Frage gemeint, wie Du Dich selbst siehst, wie Dein Selbstverständnis und damit die Grundlage Deiner Handlungsmotivation beschaffen ist.Und Intelligenz habe ich niemandem abgesprochen.Um Intelligenz geht es hier zudem gar nicht.
Zitat:daß gemeinsame Werte zwischen uns nicht vorhanden sind
Achwas, natürlich sind ein paar gemeinsame Werte vorhanden. Zum Beispiel ist eine grundsätzliche Achtung und Respekt vor der Natur auf beiden Seiten vorhanden, gewisse Unterschiede im Weltbild führen bei Dir zu einer anderen Einstellung den Tieren gegenüber. Das ist eine "Variation". Wir reden halt nur über die Unterschiede, wäre ja langweilig über die Gemeinsamkeiten zu reden. :-)
Grüße
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