Führt sich "Bio" selbst ad absurdum?
#11
"Bio" ist manchmal tatsächlich ein echter Reinfall.
Ich bin immer wieder erstaunt - oft sogar amüsiert -, wenn
mir jemand erzählt, dass er nur Bio kauft, da dort de Landwirte ja ohne
"gefährlichen" Dünger und ohne Pestizide auskommen würden.

Also ...
1.) Statt Kunstdünger organischen Dünger zu verwenden macht keinen Unterschied,
da die Inhaltsstoffe nahezu die Selben sind. Nur mit dem Unterschied, dass sich
Kunstdünger sehr genau dosieren lässt und so nur das gedüngt werden kann,
was auch wirklich gebraucht wird.
"Natürlicher" Dünger lässt sich nicht so genau dosieren.

2.) Der konventionelle Landwirt verwendet koneventionelle Fungizide,
der Bio-Landwirt "nur" Kupfersalze. Na dann ist ja alles in Ordnung ...
Dabei wird einfach mal ausgenutzt, dass "Kupfer" bei den meisten Menschen
wohl als harmlos eingeordnet werden würde. Dass es sich dabei aber um ein
giftiges Schwermetall handelt, welches sich z.B. - dank Bio-Bauern - im
Grundwasser anreichern kann, wird gerne ausgeblendet.

Das Hauptirrtum der Verbraucher ist es anzunehmen,
dass Bio-Produkte automatisch besser seien, als konventionelle Produkte.
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#12
Zitat:Das Hauptirrtum der Verbraucher ist es anzunehmen,
dass Bio-Produkte automatisch besser seien, als konventionelle Produkte.

Das ist kein Irrtum, sondern eine Tatsache. Bio-Produkte aus dem Bio-Laden (nicht aus dem Supermarkt) sind qualitativ höherwertig als vergleichbare konventionelle Produkte. Es gibt keine Gegenbeispiele. Jedoch ist man auch bei Bio-Produkten gut beraten, sich über den Hersteller bzw. über die Herkunft eines Produktes zu informieren. Daß Bio-Produkte völlig giftfrei sind, ist ein schönes Vorhaben, entspricht jedoch nicht der Realität. Es gilt jedoch auch hier: Die Masse macht das Gift. Mehr kann ein sogenannter Konsument heutzutage nicht tun. Wer noch bessere Lebensmittel als Bio möchte, der muß halt selbst anbauen und wird dabei ebenfalls auf diverse Probleme stoßen. Die Bio-Branche geht mit diesen Problemen (wie z. B. Kupferdüngung) offensiv um, spricht diese Probleme an, informiert den Kunden und sucht nach entsprechenden Auswegen. So alt ist die Biobranche eben noch nicht, da ist noch viel zu lernen und zu entdecken. Der Trend geht jedoch eindeutig zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, auch wenn Supermärkte oder Sparfüchse das gern verhindern möchten.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#13
Molekülbastler schrieb:"Bio" ist manchmal tatsächlich ein echter Reinfall.
Ich bin immer wieder erstaunt - oft sogar amüsiert -, wenn
mir jemand erzählt, dass er nur Bio kauft

Dann amüsiere Dich ruhig mal eine Runde auf
meine Kosten, ich mache dann das gleiche. :-D
Lachen ist ja schließlich auch sehr gesund. :-D

Molekülbastler schrieb:1.) Statt Kunstdünger organischen Dünger zu verwenden macht keinen Unterschied,
da die Inhaltsstoffe nahezu die Selben sind.

Du wirst Deinem Namen wirklich gerecht, was? "Nahezu" die selben Inhaltsstoffe sind aber eben nun mal nicht genau die selben Inhaltsstoffe. Das eine ist eben natürlichen Ursprungs und das andere ist künstlich.
Befürwortung von künstlichen Kram ist hier meiner Meinung nach völlig fehl am Platz. Wer sowas in sich reinstopfen mag: nur zu, aber ich möchte damit bitteschön in Ruhe gelassen werden.
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#14
Molekülbastler schrieb:Also ...
1.) Statt Kunstdünger organischen Dünger zu verwenden macht keinen Unterschied,
da die Inhaltsstoffe nahezu die Selben sind. Nur mit dem Unterschied, dass sich
Kunstdünger sehr genau dosieren lässt und so nur das gedüngt werden kann,
was auch wirklich gebraucht wird.
"Natürlicher" Dünger lässt sich nicht so genau dosieren.

Was für ein Blödsinn.
Wenn das frische Olivenöl aus dem Hahn läuft, sieht man auf den ersten Blick, welchen Dünger der Bauer verwendet.

Zudem, Naturdünger muss gar nicht so genau dosiert werden, er wirkt viel langsamer und nachhaltiger.
Die Bäume und auch andere Pflanzen können ihren Bedarf dementsprechend einstellen.

Verbreite hier nicht so einen Kosmokratenmist, wenn du keine Ahnung von Landwirtschaft hast.
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#15
Ich stimme KATANA zu. Außerdem gibt es da noch einen Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist: ein Bio-Landwirt kennt in der Regel seine Scholle genau und weiß, was wo eventuell nötig ist. Er schmeißt nicht kategorisch überall das gleiche drauf, denn er kennt noch die Kräuter die wachsen und weiß folglich, wie der Boden dann beschaffen ist. Gesunde Fruchtfolge und/oder Ruhenlassen des Bodens machen's ebenfalls möglich. Der Bio-Landwirt orientiert sich nicht an Listen der Chemieindustrie sondern nimmt die Erde in die Hand, fühlt, riecht, schmeckt, läßt Erfahrung und Intuition spielen.

Der (für mich persönlich) wichtigste Aspekt am "Ruhenlassen" des Bodens ist der, der Natur etwas zurückzugeben, sie nicht auszulaugen oder zu vergiften, den Tieren damit zu dienen, denn Druschverluste keimen dann in aller Ruhe erneut und können von Fauna geerntet werden.

Hört sich nach Idealbild an? Womöglich.... nur, ich kenne einige solcher Landwirte... und allein deshalb beiße ich mit Genuß in Bio-LEBENSmittel, denn da habe ich mit Sicherheit die bessere Alternative gewählt. Blinzeln

Was z.B. der Biolandverband zu Kupfer sagt:

http://www.bioland.de/suche/index.php?q=kupfer+als+fungizid

Gruß, čono
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