Starke Frauen
#11
Wahnsinn, dass sich Hypatia hier wiederfindet! Ich habe als jüngeres Mädchen ein Buch geschenkt bekommen, das mich total fasziniert hat. Einen Roman, aber eben aufbauend auf den damaligen Geschehnissen in Alexandria..Ich fand das Buch richtig toll!

Ich werd bei Gelegenheit mal einen Text über Livia Drusilla schreiben, die mich sehr fasziniert.
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#12
Livia Drusilla, ist das die Hohepriesterin von Rom und Gattin des Augustus? Da bin ich schon sehr gespannt!
Tue was immer ich will!
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#13
Ja genau, so gesehen die "erste Augusta". Ick schau mal, wann ich die Zeit finde Lächeln
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#14
von Hælvard

Gerne möchte ich den Beitrag von Rahanas http://www.pagan-forum.de/Thema-Starke-Frauen an dieser Stelle um ein weiteres Kapitel aus dem Leben von Aurelia Cotta erweitern.
Eine sehr schöne Geschichte, die darüber handelt, wie sich Menschen finden, die einfach zusammenpassen und -gehören.

Wer wird Aurelias Gatte?

Das erste Kennenlernen ...


Noch mal zusammengefaßt die Vorgeschichte:

Lange, lange Zeit und mit zunehmender Bedrängnis erhofften sich Marcus Cotta und seine Frau Rutilia – Onkel und Mutter der jungen Aurelia – eine Lösung für den Tag, an dem sie sich für einen der zahllosen Bewerber um die Hand ihrer Tochter entscheiden müßten.

Wie sie sich auch entscheiden würden, sie würden andere Bewerber damit vor den Kopf stoßen müssen. Einflußreiche Senatorenfamilien, deren Reichtum unermeßlich war.

Wie konnte man dieses Problem am elegantesten umgehen?
Die Lösung brachte eine Idee, die wohl letztlich von Gaius Marius stammte, aber durch seinen Freund Publius Rutilius Rufus, derweilen Konsul, als einzige in Betracht kommende Möglichkeit dieser mißlichen Lage zu entfliehen, liebend gerne von der Famile Cotta angenommen wurde. Aurelia sollte sich ihren Mann selbst auswählen!

Nun, man sprach in Rom davon, daß Aurelia Helena von Troja in nichts nachstehe, und ebenso groß war ihr Verehrerkreis. Selbst bereits verheiratete Männer stellten sich zur Wahl.
Aber für niemanden konnte sich Aurelia so recht entscheiden ...
Cotta und Rutilia befürchteten schon, daß sie als alte Jungfer endet, um nur keine falsche Entscheidung zu treffen. Dazu sei gesagt, daß Aurelias Vorbild keine geringere war als Cornelia, die Mutter der Gracchen. Eine Römerin durch und durch, die auch nach ihrem Tode lange Zeit von vielen Frauen verehrt wurde. Ihr Grabmal an der Via Latina war zu jeder Zeit mit Blumen geschmückt und es entstand ein regelrechter Kult, der aber nie offiziell anerkannt wurde. Die Römerinnen beteten an ihrem Grab um die Gaben, die mit Cornelias Namen verknüpft waren ... Cornelia, die Mutter der Gracchen, war zu einer Göttin geworden. Ihr Name war der Inbegriff eines unbesiegbaren Geistes angesichts bitterster Leiden.

(09.05.12010, 17:31)Rahanas schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-34755.html#pid34755Nach all den inneren Kämpfen, die Aurelia mit sich austrug, all den sorgfältigen und doch fruchtlosen Erwägungen löste sich ihr Problem auf die natürlichste und einfachste Art der Welt – sie verliebte sich.

Natürlich unterhielten sie sich, sie verbrachten sogar einen ganzen wunderbaren Abend. Rutilius Rufus stützte sich auf seinen linken Ellbogen und überließ ihnen das Feld, während er sich innerlich zu seiner klugen Idee gratulierte. Unter Hunderten junger Männer seiner Bekanntschaft hatte er den ausgewählt, der das Herz seiner Aurelia gefangennehmen würde. Selbstverständlich mochte er den jungen Gaius Julius Caesar außerordentlich gerne, und er war sicher, daß dieser in den kommenden Jahren seine hervorragenden Fähigkeiten unter Beweis stellen würde. Er vereinte alle Qualitäten eines großen Römers in sich, und er kam ja schließlich auch aus einer der besten Familien Roms. Und sollte die Neigung zwischen dem jungen Gaius und seiner Nichte sich vertiefen – woran Publius Rutilius Rufus keinen Zweifel hegte – wären zwischen ihm und seinem alten Freund Gaius Marius verwandtschaftliche Bande geknüpft. Als echter Römer hatte Rutilius Rufus diesen Aspekt nicht übersehen und war äußerst erfreut darüber. Die Kinder des jungen Gaius Julius und seiner Nichte Aurelia würden Vettern und Cousinen der Kinder von Gaius Marius sein.

Normalerweise war Aurelia zurückhaltend und hätte nie gewagt, jemanden auszufragen, doch diesmal vergaß sie ihre guten Manieren und stellte dem jungen Gaius Julius Caesar eine Frage nach der anderen. Sie erfuhr, daß er mit seinem Schwager Gaius Marius als zweiter Militärtribun in Africa gewesen und einige mail ausgezeichnet worden war – mit der corona muralis für die Schlacht um die Zitadelle am Mulucha, mit einem Banner für die erste Schlacht vor Cirta und mit neun silbernen Phalerae nach der zweiten Schlacht vor Cirta. Nach einer schweren Verwundung am Oberschenkel in dieser zweiten Schlacht war er ehrenhaft entlassen und nach Hause geschickt worden. All dies brachte Aurelia nur mühsam in Erfahrung, denn Gaius Julius erzählter viel lieber von den Heldentaten seines älteren Bruders Sextus.

In diesem Jahr, fand sie heraus, war er Münzbeamter, einer von drei Männern, die in den Jahren, bevor sie Senatoren wurden, Gelegenheit erhielten, etwas über Roms Wirtschaft zu erfahren, in dem sie die Verantwortung für das Prägen der Münzen trugen.

„Münzen verschwinden aus dem Umlauf“, sagte Gaius Julius, der noch nie zuvor eine so faszinierte und faszinierende Zuhörerin gehabt hatte. „Unsere Aufgabe ist es, neue Münzen prägen zu lassen – aber nicht einfach nach unserer Laune! Der Schatzmeister bestimmt, wie viele pro Jahr geprägt werden, und wir beaufsichtigen dann die Arbeiten.“

„Aber wie können Münzen denn einfach verschwinden?“ fragte Aurelia erstaunt.

„Oh, sie können in ein Abflußloch fallen oder bei einem großen Feuer verbrennen, und manche nutzen sich einfach ab“, sagte der junge Caesar. „Aber die meisten verschwinden, weil sie von jemanden gehortet werden. Und wenn Münzen gehortet werden, können sie ihre Aufgabe nicht erfüllen.“

„Und was ist ihre Aufgabe?“ fragte Aurelia, die noch nie viel mit Geld zu tun gehabt hatte, denn normalerweise erfüllten die Eltern ihre Wünsche, und überdies hatte sie keine großen Ansprüche.

„Nun, sie müssen von Hand zu Hand gehen“, antwortet Gaius Caesar. „Das nennt man Zirkulation.“

„Also macht ihr neue Münzen, um die zu ersetzen, die jemand hortet“, sagte Aurelia nachdenklich. „Aber die gehorteten Münzen sind doch immer noch da, nicht wahr? Was passiert, wenn plötzlich eine riesige Menge davon wieder in Umlauf gebracht wird?“
„Dann verliert das Geld an Wert.“

„Wir dürfen selbst entscheiden, was auf die Münzen geprägt wird“, erzählte Gaius eifrig.
„Wir haben Lose gezogen, wer welche Münzen mit welchem Abbild geprägt wird ...“

Im Herbst, erfuhr Aurelia, wollte Gaius Marius sich zum Militärtribun wählen lassen. Gegenwärtig hatte sein Bruder Sextus dieses Amt inne, und Sextus würde mit Gnaeus Mallius Maximus nach Gallien ziehen.

Nach dem letzten Gang des hervorragenden Essens setzte Onkel Publius seine Nichte in eine Sänfte und ließ sie gut bewacht nach Hause bringen, wie er es versprochen hatte. Seinen anderen Gast forderte er auf noch ein Weilchen zu bleiben.

„Nun, was hältst Du von meiner Nichte?“, fragte Publius Rutilius.
„Du könntest ebenso gut fragen, wie mir das Leben gefällt!“
„Du magst sie, hm“?
„Mögen? Ich bin verliebt in sie“, sagte der junge Caesar.
„Willst Du sie heiraten“?
„Selbstverständlich! Halb Rom will sie heiraten.“
„Das ist richtig, Gaius Julius. Entmutigt dich das?“
„Nein, ich werde bei ihrem Vater, – äh Onkel, um ihre Hand anhalten. Und ich werde versuchen sie wiederzusehen und sie für mich zu gewinnen. Es ist ein Versuch wert. Ich denke, daß ich ihr nicht gleichgültig bin.“
Rutilius Rufus lächelte. „Ja, das denke ich auch.“ Er erhob sich von seiner Liege. „Nun, Gaius Julius, erzähle deinem Vater von deinen Plänen, wenn du heimkommst, und suche morgen früh Marcus Aurelius auf. Mich mußt du jetzt entschuldigen, ich bin müde, und es ist Zeit für mich, ins Bett zu gehen.“ ...

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#15
Aurelias erster Besuch bei ihren Schwiegereltern

Unter normalen Umständen zögerte Aurelia nicht lange, wenn es um die Wahl ihrer Kleider ging. Sie liebte leuchtende Farben und kombinierte sie gerne, und sie entschied ebenso schnell und ohne Umstände wie in allen anderen Dingen. Nachdem sie jedoch erfahren hatte, daß ihr Verlobter sie zu einem Besuch bei ihren zukünftigen Schwiegereltern abholen würde, zauderte sie. Schließlich wählte sie ein kirschfarbenes Unterkleid aus feiner Wolle, über das sie einen Überwurf aus rosenfarbener Wolle legte, fein genug, das Unterkleid durchschimmern zu lassen. Darüber legte sie einen zweiten Überwurf. Hellrosa und so fein wie ihr Hochzeitsschleier. Sie nahm ein Bad und parfümierte sich mit Rosenduft, doch das Haar wurde wie immer in einem schmucklosen Knoten zusammengefaßt, und den Vorschlag ihrer Mutter, ein wenig Rouge und Stibium aufzulegen, lehnte sie ab.

„Du bist zu blaß heute“, meinte Rutilia besorgt. „Das ist die Aufregung. Komm, versuche so gut wie möglich auszusehen, bitte! Nur einen Hauch Rouge auf die Wangen und eine zarte Linie um die Augen.“

„Nein“, sagte Aurelia entschieden.
Ihre Blässe spielte ohnehin keine Rolle, denn als der junge Gaius Julius Caesar kam, um sie abzuholen, nahm Aurelias Gesicht so viel Farbe an, wie ihre Mutter nur wünschen konnte.
„Gaius Julius“, sagte Aurelia und streckte ihm die Hand entgegen.
„Aurelia“, erwiderte er und nahm ihre Hand in seine.
Dann waren sie beide verlegen und wußten nicht, was sie tun sollten.
„Na, geht schon, auf Wiedersehen!“ sagte Rutilia gereizt. Es war ein seltsames Gefühl, das erste Kind an diesen ungemein gutaussehenden jungen Mann zu verlieren, wo sie sich selbst noch wie achtzehn fühlte.
Das Paar verließ das Haus, Cardixa und die beiden Gallier folgten ihnen.
„Ich sollte dich darauf vorbereiten, daß es meinem Vater nicht gut geht“, begann der junge Caesar, sichtlich um Fassung bemüht.
„Er hat ein bösartiges Geschwür in seiner Kehle, und wir fürchten alle, daß er nicht mehr lange unter uns sein wird.“
„Oh“, sagte Aurelia.
Sie bogen um die Ecke. „Als ich deine Nachricht erhielt“, sagte er, „suchte ich auf der Stelle Marcus Aurelius auf. Ich kann kaum glauben, daß du mich gewählt hast!“
„Ich kann kaum glauben, daß ich dich gefunden habe“, erwiderte sie.
„Meinst du, daß Publius Rutilius das absichtlich arrangiert hat?“
Aurelia mußte lächeln. „Ganz bestimmt.“
Sie gingen die Straße hinunter und bogen wieder um eine Ecke.
„Ich habe den Eindruck, du bist nicht sehr gesprächig“, bemühte sich der junge Caesar erneut, das Gespräch in Gang zu halten.
„Nein.“
Und das war ihre ganze Unterhaltung, bis sie zum Haus von Caesars Familie kamen.
Ein Blick auf die Braut seines Sohnes zerstreute Caesars Bedenken. Das war keine verwöhnte, anspruchsvolle Schönheit! Oh, was er gehört hatte, traf vollkommen zu, sie war außergewöhnlich schön, doch nicht in der üblichen Weise. Das, dachte er, war vermutlich der Grund, warum ihr nur der Zusatz „außergewöhnlich“ gerecht wurde. Was für wundervolle Kinder sie haben würden! Kinder, die er nicht mehr sehen würde.

„Setz dich, Aurelia.“ Seine Stimme war kaum hörbar, deshalb deutete er auf einen Stuhl neben sich, der ein Stück nach vornegerückt war, so daß er sie ansehen konnte. Sein Sohn setzte sich auf seine andere Seite.
Der alte Caesar berichtete Aurelia von der Unterredung, die Cotta und er über die Verwendung ihrer Mitgift geführt hatten.
„Dein Onkel und Vormund will Dir die Entscheidung überlassen. Möchtest Du lieber ein eigenes Haus oder ein Mietshaus?“
Was würde Cornelia, die Mutter der Gracchen, tun? Diesmal fand Aurelia die Antwort ohne langes Überlegen: Cornelia die Mutter der Graccen, würde sich für den ehrenhaften Weg entscheiden, egal wie hart er wäre. Nur ging es in ihrem Fall um die Ehre von zwei Personen, die ihres Liebsten und ihre eigene. Ein eigenes Anwesen wäre die bequemere und ihr vertrautere Lösung, aber es würde die Gefühle ihres Liebsten verletzen, wenn er in einem Haus wohnen mußte, das vom Geld seiner Frau gekauft worden war.
Sie wandte ihren Blick von Caesar ab und schaute seinen Sohn an. „Was wäre dir lieber“, fragte sie ihn.
„Es ist deine Entscheidung, Aurelia.“
„Nein, Gaius Julius, du mußt entscheiden. Ich werde deine Frau sein. Ich möchte eine Ehefrau sein, die weiß, was sich gehört, und die ihren Platz kennt. Du wirst der Herr des Hauses sein. Dafür, daß ich dir diesen Platz einräume, erwarte ich nur, daß du ehrlich zu mir bist und mich ehrenhaft behandelst. Die Entscheidung darüber, wo wir leben werden, liegt bei dir. Ich werde sie anerkennen, in Worten wie in Taten.“


Hælvard meint: In diesem Kapitel wird erneut das eigene Idol angesprochen (Cornelia, Mutter der Gracchen). Daran läßt sich gut erkennen, wie wichtig es sein kann ein entsprechendes Idol in der heutigen Zeit zu besitzen und sich bei schwierigen Entscheidungen die Frage zu stellen, wie würde das Idol handeln ...
Weiterhin legt dieses Kapitel eine sehr interessante Sichtweise Aurelias dar, die das Thema der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau verdeutlicht.
Entgegen der heutigen Annahme, Frauen müßten dasselbe leisten wie Männer und umgedreht. Die Folge: verweichlichte Männer und Mannsweiber.

Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#16
   

Gestern (am 18. Juni 2017) jährte sich der Todestag der Kurfürstin Louise Henriette von Oranien-Nassau zum 350. mal. Natürlich habe ich mir an diesem Sonntag die Zeit genommen und war sie besuchen, unsere Große Kurfürstin, die einzig wahre und echte.

   

Viel habe ich schon über die Kurfürstin und ihren Mann, den Großen Kurfürsten (Friedrich Wilhelm), gesprochen. Oft habe ich schon vor diesem Denkmal gestanden, und immer bin ich vorher an einem anderen Denkmal vorübergegangen, ohne groß zu schauen.

Deshalb möchte ich den heutigen Tag zum Anlaß nehmen, um etwas über den engsten Vertrauten der Kurfürstin zu schreiben. Denn dieses Denkmal steht nicht ohne Grund ganz in der Nähe der Großen Kurfürstin.


   
Reichsfreiherr Otto von Schwerin
(1616 - 1679)

Die Rede ist von Otto von Schwerin. Otto von Schwerin wurde bereits unter Kurfürst Georg Wilhelm in den brandenburgischen Hofdienst berufen. Nach dessen Tod 1640 stieg er rasch zum wichtigsten Beamten am Hof des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (lebte 1620 - 1688) auf.

Im November 1646 begleitete er Friedrich Wilhelm nach Den Haag, wo der Große Kurfürst Louise Henriette von Oranien-Nassau heiratete. Von Schwerin setzte die Eheverträge auf und wurde einige Tage nach der Hochzeit zum Hofmeister der jungen Kurfürstin ernannt. An ihrer Seite nahm er an den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück teil und wurde 1648 von Kaiser Ferdinand III. (als Anerkennung für sein Verhandlungsgeschick und seinen Beitrag zum Westfälischen Frieden) in den Reichsfreiherrenstand erhoben.

   

Als engster Vertrauter des Kurfürstenpaares wurde von Schwerin zum Amtshauptmann von Oranienburg ernannt. Er betreute in dieser Zeit (1651 - 1654) alle Bauvorhaben der Kurfürstin und wachte über die Anlage ihrer Musterwirtschaften. Er war für Louise Henriette Freund und Seelsorger zugleich.

Die Kurfürstin persönlich berief von Schwerin zum Hofmeister des Kurprinzen Karl Emil und zum Erzieher der Prinzen Friedrich und Ludwig. Dieser Aufgabe nahm sich von Schwerin äußerst sorgsam an und führte über die Erziehung der Thronfolger akribisch Tagebuch. Er speiste mit den drei Prinzen, begleitete sie auf ihren Spazierfahrten und unterwies sie sowohl im Unterricht, als auch bei Spielen und Vergnügungen.

Wie Louise Henriette engagierte sich von Schwerin persönlich für Oranienburg und für die Mark Brandenburg. Er erwarb die Güter Drewitz und Rudow im Kreis Teltow und ließ dort kulturtechnische Maßnahmen zur Werterhöhung des Bodens durchführen.

1654 ernannte der Große Kurfürst Wilhelm Otto Freiherr von Schwerin zum Erbkämmerer der Kurmark im Territorium des Heiligen Römischen Reiches. Von Schwerin hatte damit als Erster Minister die höchste Stellung in der brandenburgischen Regierung inne. Er bemühte sich hier um eine maßvolle Innen- und Außenpolitik, was ihm den Beinamen: "der Rechtschaffende" einbrachte. Ein Prädikat und Werturteil, welches man sich für heutige Politiker sehr wünschen würde.

Otto von Schwerin starb am 14. November 1679 und wurde in der Stadtkirche von Altlandsberg (Uckermark) in der Familiengruft beigesetzt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Es bedanken sich: Inara , Sirona
#17
Kurz nach ihrem Todestag waren wir in Oranienburg zu einem Besuch bei Luise Henriette von Oranien-Nassau. Und natürlich haben wir auch beim Reichsfreiherrn Otto v. Schwerin gehalten, um ihm unsere Ehre zu erweisen.

Leider war gestern direkt unter dem Denkmal von Luise eine Werbeveranstaltung für Elektroautos auf dem gepflasterten Platz, wo einst nur Wiese war, so daß wir uns entschlossen, nur kurz dort zu verweilen. Unweit des Denkmales von Luise sind ein paar Informationstafeln aufgestellt, auf denen unter anderem ein Gemälde zu sehen ist, das die Gründung Oranienburgs darstellt.

   
Bötzow, das zu Ehren von Luise zu Oranienburg wurde
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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