15.04.12006, 21:58
Die schwarze Elite der Makedonen
Ich, Leonnatos, war Zeuge einer seltsamen Verwandlung: Als Kampfgefährte und Leibgardist Alexanders erlebte ich, wie aus einem jungen König ein siegreicher Heros, und aus dem Heros ein unbezwingbarer G*tt wurde ...
(Anmerkung: Die Hetaroi (Hetairoi) waren die Elitesoldaten des Alexander. Sie waren schwarzgekleidete Ritter, die in allervorderster Front die Schlachten für Alexander fochten und diese Schlachten aufgrund ihrer außergewöhnlichen Tapferkeit oft im Alleingang entscheiden konnten. Sie waren beim Feind gefürchtet und besaßen innerhalb der eigenen Reihen eine Sonderstellung, die sie über alle anderen Soldaten erhob.)
Wenn Du mich fragst, mein lieber Onesikritos, welche Momente im Leben Alexanders diese Entwicklung am besten veranschaulichen, so nenne ich dir ohne Zögern das Opfer an der heiligen Stätte Ilions und den Besuch des Amon-Orakels in der Oase Siwa.
In jenem Frühjahr, als wir nach Asien aufbrachen, entschloß sich der König auf den Spuren der alten Helden Griechenlands zu wandeln. Während Parmenion das Heer mit Lastschiffen bereits über den Hellespont ins Feindesland brachte, ritt Alexander an der Spitze seiner Leibgarde die Halbinsel Chersones hinab nach Elaois. Dort beugte er die Knie vor dem Grab des Protesilaos, der einst beim großen Feldzug gegen Troja als Erster an den Feindesstrand gesprungen war und deshalb sein Leben hatte lassen müssen. Alexander bat die Götter, ihm ein besseres Schicksal zu bescheren. Er ehrte sodann Poseidon und die 50 Nereiden. Aus goldenem Becher goß er Wein in die blauen Fluten des Meeres und ehrte die großartige Thetis, welche die Mutter des Achilleus gewesen ist.
An jenem Küstenstrich, wo auch Agamemnons Boote lagen, schleuderte Alexander einen Speer in den Sand, um anzuzeigen, daß Asien künftig seinem Befehl unterworfen sei. Nachdem wir dort Zeus, Athena und Herakles Altäre geweiht hatten, brachen wir nach Ilion auf, zur Stätte des alten Troja.
Wir zogen jetzt mitten durch das Feindesland, nicht mehr als 70 Männer und unser Feldherr. Unser Ruf, der uns bis hierher vorausgeeilt war, hielt uns die Gegner jedoch vom Leibe. Die schwarzgefärbten Rüstungen, die uns als Kämpfer der Hetaroi und als Leibgardisten Alexanders zu erkennen gaben, hielten uns alle Gegner von Leib. Sie ritten mal vor uns her und mal hinter uns, wagten jedoch niemals auch nur in unsere Nähe zu kommen.
... wird fortgesetzt ...
Ich, Leonnatos, war Zeuge einer seltsamen Verwandlung: Als Kampfgefährte und Leibgardist Alexanders erlebte ich, wie aus einem jungen König ein siegreicher Heros, und aus dem Heros ein unbezwingbarer G*tt wurde ...
(Anmerkung: Die Hetaroi (Hetairoi) waren die Elitesoldaten des Alexander. Sie waren schwarzgekleidete Ritter, die in allervorderster Front die Schlachten für Alexander fochten und diese Schlachten aufgrund ihrer außergewöhnlichen Tapferkeit oft im Alleingang entscheiden konnten. Sie waren beim Feind gefürchtet und besaßen innerhalb der eigenen Reihen eine Sonderstellung, die sie über alle anderen Soldaten erhob.)
Wenn Du mich fragst, mein lieber Onesikritos, welche Momente im Leben Alexanders diese Entwicklung am besten veranschaulichen, so nenne ich dir ohne Zögern das Opfer an der heiligen Stätte Ilions und den Besuch des Amon-Orakels in der Oase Siwa.
In jenem Frühjahr, als wir nach Asien aufbrachen, entschloß sich der König auf den Spuren der alten Helden Griechenlands zu wandeln. Während Parmenion das Heer mit Lastschiffen bereits über den Hellespont ins Feindesland brachte, ritt Alexander an der Spitze seiner Leibgarde die Halbinsel Chersones hinab nach Elaois. Dort beugte er die Knie vor dem Grab des Protesilaos, der einst beim großen Feldzug gegen Troja als Erster an den Feindesstrand gesprungen war und deshalb sein Leben hatte lassen müssen. Alexander bat die Götter, ihm ein besseres Schicksal zu bescheren. Er ehrte sodann Poseidon und die 50 Nereiden. Aus goldenem Becher goß er Wein in die blauen Fluten des Meeres und ehrte die großartige Thetis, welche die Mutter des Achilleus gewesen ist.
An jenem Küstenstrich, wo auch Agamemnons Boote lagen, schleuderte Alexander einen Speer in den Sand, um anzuzeigen, daß Asien künftig seinem Befehl unterworfen sei. Nachdem wir dort Zeus, Athena und Herakles Altäre geweiht hatten, brachen wir nach Ilion auf, zur Stätte des alten Troja.
Wir zogen jetzt mitten durch das Feindesland, nicht mehr als 70 Männer und unser Feldherr. Unser Ruf, der uns bis hierher vorausgeeilt war, hielt uns die Gegner jedoch vom Leibe. Die schwarzgefärbten Rüstungen, die uns als Kämpfer der Hetaroi und als Leibgardisten Alexanders zu erkennen gaben, hielten uns alle Gegner von Leib. Sie ritten mal vor uns her und mal hinter uns, wagten jedoch niemals auch nur in unsere Nähe zu kommen.
... wird fortgesetzt ...
Tue was immer ich will!