05.05.12006, 16:47
Zitat:was böse und was gut ist liegt im auge des betrachters.
Mitnichten. Sicherlich könnte man argumentieren, daß es "böse" für die Gazellenkinder ist, wenn die Löwin die Gazelle reißt. Da müssen die Gazellenkinder wohl verhungern. Für die Löwenkinder ist es jedoch gut, denn sie werden satt. Der menschliche Betrachter findet das Schauspiel eventuell grausam oder faszinierend oder ungerecht oder gerecht.
Tatsächlich liegt diese Geschichte jedoch außerhalb des Wertungsbereiches von "gut" und "böse", da weder die Löwin "böse" ist, noch die Gazellenmutter, falls sie der Löwin entflieht.
"Gut" und "Böse" ist vielmehr die moralische Beurteilung einer Gedankenstruktur oder eines einzelnen Gedankens und der daraus eventuell resultierenden Tat. Und wenn man diese Definition zugrunde legt, dann wird "gut" und "böse" - unabhängig vom subjektiven Standpunkt des Betrachters - zu einer allgemeinen Objektivität.
"Gut" und "Böse" sind diesbezüglich also durchaus real und objektiv und was die moralische Beurteilung betrifft, ist auch diese nicht subjektiv (und liegt daher im Auge der Moral des Betrachters), sondern macht sich an der Natürlichkeit fest. Alles was natürlich ist, ist demzufolge moralisch gut (und gerechtfertigt) und alles unnatürliche ist demzufolge ungerechtfertigt, unmoralisch und damit böse.
Meine Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!