13.05.12006, 13:30
Zitat:Denn die Feinde unserer Freunde sind auch meine Feinde.
Dem kann ich uneingeschränkt folgen.
Ich hätte kein Problem damit Goethe anzugreifen, böte sich die Gelegenheit.
Gleichzeitig kann ich aber auch seine "Verdienste" respektieren.
Ich hätte gar nichts angemerkt, wenn man nicht Goethes Arbeit im allgemeinen angegriffen hätte. Deswegen Impulsivität/Überkonsequenz: Es wird die Person mit den künstlerischen Werken gleichgesetzt. Das ist ein Fehler. Dem kann ich eben nicht folgen, weil einfach viele Dinge dabei sind, die meiner Ansicht nach eben nicht "wischi-waschi" sind.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem Künstler (Kanal) und der Arbeit! Das ist das Wesen der (echten) Kunst. Es gibt grob gesprochen persönlich behaftete Kunst, die von Emotionen und/oder Verstand geprägt ist und es gibt schauende Kunst, die der Wahrheit verpflichtet ist. Die Essenz kann natürlich nur angedeutet werden, denn die Werkzeuge der Kunst sind auch nur von dieser Welt.
Auf was ich hinaus will: MANCHE Werke/Sprüche Goethes sind nicht nur formal niveauvoll sondern auch essenziell. Sie unterminieren damit die Propaganda des "Feindes". Und diese ist: Emotionales, oberflächliches Geplätscher, schöngeistig verpackt.
Dennoch würde ich z.B. kein Goetheseminar oder etwas ähnliches unterstützen, einfach weil er es nach dem Ursache-Wirkungsprinzip nicht verdient hat. Er hat es sich eben verbockt. Es gibt genügend andere "weise Menschen", denen man Aufmerksamkeit schenken kann.
Wie PaganLord mal sagte: Es gibt - gerade im deutschen Sprachraum - genügend andere geniale Schriftsteller und Philosophen.
So einen "Boykott" aus Prinzip kann ich unterstützen, nicht aber eine Diskreditierung aller künstlerischen Werke an sich.
Ist das so schwer zu verstehen?
Grüße