07.04.12010, 19:44
- Ehre, Ruhm und Ansehen eines Menschen -
Eine wenig faßbare oder definierbare Eigenschaft?
Die antike römische Aristokratie benutzte hierfür ein Wort: Dignitas.
Dignitas vereint in sich alles was einen Menschen ausmacht: Es ist die Summe seines persönlichen Stolzes, seiner Aufrichtigkeit, seiner Worte, seiner Intelligenz, seiner Verdienste, seiner Fähigkeiten, seines Wissens, seines Ansehens, seiner Wertschätzung.
Dignitas überlebt den Tod eines Menschen; Sie ist der Triumph des Menschen über seine Auslöschung als lebendes Sein.
Rom - 65 v.d.Z.
Gaius Julius Cäsar und Marcus Licinius Crassus über eine alte Legende -
der "goldene" Sarkophag von Alexander dem Großen
Ich habe gehört, sagte Cäsar, um den Stier in Crassus hervorzulocken, daß die Ptolemäer (Anm.: makedonisches Herrschergeschlecht in Ägypten) so dumm waren, den ägyptischen Staatsschatz bis auf die letzte Drachme durchzubringen.
Der Stier in Crassus schnaubte, aber mehr verächtlich als wütend. Unsinn! Absoluter Unsinn! Nicht einmal der dümmste Ptolemäer könnte auch nur ein Zehntel seiner Einkünfte ausgeben. Mit seinen Einkünften wird das Land unterhalten - er bezahlt davon eine Armee von Bürokraten, Soldaten, Seeleuten, Polizisten, Priestern und stattet damit seine Paläste aus. Sie haben seit Jahren keinen Krieg mehr geführt, höchstens untereinander, und selbst dann ist das Geld wieder an Ägypter gegangen und hat das Land nicht verlassen. Sein privates Einkommen legt er auf die Seite; er hat es nicht einmal nötig, seine Schätze - Gold, Silber, Rubine, Elfenbein und Saphire, Türkise, Chalzedone und Lapilslazuli - zu Bargeld zu machen. Sie werden nirgendwo gelagert. Abgesehen von den Stücken, die er den Handwerkern gibt, damit sie ihm Möbel oder Schmuck daraus anfertigen.
Und was ist mit dem Diebstahl des goldenen Sarkophages von Alexander dem Großen? fragte Cäsar provokativ. Der erste Ptolemäer, der sich Alexander nannte, muß so arm gewesen sein, daß er ihn zu Goldmünzen schmelzen ließ.
Da haben wir es wieder! empörte sich Crassus. Diese lächerlichen Ammenmärchen sterben nicht aus! Dieser Ptolemäer hat sich ganze fünf Tage in Alexandria aufgehalten, bevor er fliehen musste. Willst Du mir tatsächlich weismachen, er habe innerhalb von fünf Tagen ein Objekt aus massivem Gold im Werte von viertausend Talenten wegtransportieren und in so kleine Stücke schneiden lassen, daß sie in den bechergroßen Schmelztiegel eines Goldschmiedes paßten, um sie dann eines nach dem anderen zu mehreren Millionen Münzen verarbeiten zu lassen? Das hätte länger als ein Jahr gedauert! Und nicht nur das. Wo ist dein gesunder Menschenverstand geblieben, Cäsar? Ein transparenter Sarkophag auf Felskristall, der groß genug für einen menschlichen Körper ist - auch wenn ich wohl weiß, daß Alexander der Große ein kleiner Mann war -, würde zehnmal soviel kosten wie ein Sarkophag aus massivem Gold. Und wenn man ein passendes Stück gefunden hat, dauert es Jahre, ihn daraus herzustellen. Nein, die Logik sagt mir, daß irgend jemand dieses passende Stück gefunden hat, und zufällig wurden die Sarkophage gerade in der Zeit ausgetauscht, als der Ptolemäer Alexander in der Stadt war. Die Priester des Sema wollten, daß die Menschen Alexander den Großen tatsächlich sehen konnten.
Igitt! sagte Cäsar.
Nein, nein, sie haben ihn perfekt konserviert. Er soll heute noch so schön sein, wie er im Leben war.
Eine wenig faßbare oder definierbare Eigenschaft?
Die antike römische Aristokratie benutzte hierfür ein Wort: Dignitas.
Dignitas vereint in sich alles was einen Menschen ausmacht: Es ist die Summe seines persönlichen Stolzes, seiner Aufrichtigkeit, seiner Worte, seiner Intelligenz, seiner Verdienste, seiner Fähigkeiten, seines Wissens, seines Ansehens, seiner Wertschätzung.
Dignitas überlebt den Tod eines Menschen; Sie ist der Triumph des Menschen über seine Auslöschung als lebendes Sein.
Rom - 65 v.d.Z.
Gaius Julius Cäsar und Marcus Licinius Crassus über eine alte Legende -
der "goldene" Sarkophag von Alexander dem Großen
Ich habe gehört, sagte Cäsar, um den Stier in Crassus hervorzulocken, daß die Ptolemäer (Anm.: makedonisches Herrschergeschlecht in Ägypten) so dumm waren, den ägyptischen Staatsschatz bis auf die letzte Drachme durchzubringen.
Der Stier in Crassus schnaubte, aber mehr verächtlich als wütend. Unsinn! Absoluter Unsinn! Nicht einmal der dümmste Ptolemäer könnte auch nur ein Zehntel seiner Einkünfte ausgeben. Mit seinen Einkünften wird das Land unterhalten - er bezahlt davon eine Armee von Bürokraten, Soldaten, Seeleuten, Polizisten, Priestern und stattet damit seine Paläste aus. Sie haben seit Jahren keinen Krieg mehr geführt, höchstens untereinander, und selbst dann ist das Geld wieder an Ägypter gegangen und hat das Land nicht verlassen. Sein privates Einkommen legt er auf die Seite; er hat es nicht einmal nötig, seine Schätze - Gold, Silber, Rubine, Elfenbein und Saphire, Türkise, Chalzedone und Lapilslazuli - zu Bargeld zu machen. Sie werden nirgendwo gelagert. Abgesehen von den Stücken, die er den Handwerkern gibt, damit sie ihm Möbel oder Schmuck daraus anfertigen.
Und was ist mit dem Diebstahl des goldenen Sarkophages von Alexander dem Großen? fragte Cäsar provokativ. Der erste Ptolemäer, der sich Alexander nannte, muß so arm gewesen sein, daß er ihn zu Goldmünzen schmelzen ließ.
Da haben wir es wieder! empörte sich Crassus. Diese lächerlichen Ammenmärchen sterben nicht aus! Dieser Ptolemäer hat sich ganze fünf Tage in Alexandria aufgehalten, bevor er fliehen musste. Willst Du mir tatsächlich weismachen, er habe innerhalb von fünf Tagen ein Objekt aus massivem Gold im Werte von viertausend Talenten wegtransportieren und in so kleine Stücke schneiden lassen, daß sie in den bechergroßen Schmelztiegel eines Goldschmiedes paßten, um sie dann eines nach dem anderen zu mehreren Millionen Münzen verarbeiten zu lassen? Das hätte länger als ein Jahr gedauert! Und nicht nur das. Wo ist dein gesunder Menschenverstand geblieben, Cäsar? Ein transparenter Sarkophag auf Felskristall, der groß genug für einen menschlichen Körper ist - auch wenn ich wohl weiß, daß Alexander der Große ein kleiner Mann war -, würde zehnmal soviel kosten wie ein Sarkophag aus massivem Gold. Und wenn man ein passendes Stück gefunden hat, dauert es Jahre, ihn daraus herzustellen. Nein, die Logik sagt mir, daß irgend jemand dieses passende Stück gefunden hat, und zufällig wurden die Sarkophage gerade in der Zeit ausgetauscht, als der Ptolemäer Alexander in der Stadt war. Die Priester des Sema wollten, daß die Menschen Alexander den Großen tatsächlich sehen konnten.
Igitt! sagte Cäsar.
Nein, nein, sie haben ihn perfekt konserviert. Er soll heute noch so schön sein, wie er im Leben war.
Im A & O das Geheimnis liegt - Omega siegt!