Die bunte Massenschlägerei zwischen Tschetschenen und Syrern im idyllischen Rheinsberg zu Brandenburg ging am Wochenende in die Verlängerung: Waren es anfangs nur 15-20 Leute, die sich nach einem Wortgefecht geprügelt hatten, versammelten sich am Freitag abend über 100 äußerst aggressive Männer mitten in einem Wohngebiet und starteten eine Massenschlägerei – interessanterweise ohne Einhaltung jeglicher Abstandsregeln, und ohne Mund- und Nasenschutz.
Doch wir sind ja bereits durch die objektive und informative, preisgekrönte Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Nachrichten- und Talkformate, dank virologischer Mahner und „Experten“ wie Karl Lauterbach, bestens darüber im Bilde, wer für die Verbreitung des Corona-Virus verantwortlich ist (und am besten in permanente Strafquarantäne sollten): deutsche Park- und Strandbesucher. Menschen, die abends in der Altstadt ein Bier trinken. Mallorca-Reiserückkehrer und Flugreisende. Und natürlich: Demonstrationen von Corona-Leugnern.
Nicht hingegen zur Entstehung einer zweiten Welle tragen bei: Illegale Flüchtlinge aus Griechenland. Afrikanische Boat-People. Linke Black-Lives-Matter-Demonstranten. Randalierende Migranten auf dem Stuttgarter Schlossplatz oder vor der Frankfurter Oper. Zusammenrottungen von Jungmännergruppen in Innenstädten.
Das Virus steckt anscheinend nicht jeden an
Oder eben, siehe Rheinsberg: Arabisch-vorderasiatische und afrikanische Männergruppen im öffentlichen Raum – selbst wenn sie mit Dachlatten, Holzknüppeln und Klappmessern auf „Tuchfühlung“ gehen (und am Ende 51 Platzverweise ausgesprochen werden und acht Teilnehmer verhaftet werden). Dort hört man von Lauterbach & Co. dann plötzlich nichts über „Super-Spreader“ oder über sträfliche Leichtsinnigkeit bei der Missachtung von Corona-Regeln.
Zu den Berufsrisiken der mit einem Großaufgebot ausgerückten deutschen Polizei gehört somit neben der Chance, von einem Pflasterstein oder vollen Bierflaschen am Kopf getroffen zu werden, oder sich von den Festgenommenen (die wenig später von der Kuscheljustiz prompt wieder auf freien Fuß gesetzt werden) als „Rassisten“ titulieren zu lassen, daher auch noch die fröhliche Erwartung, in Quarantäne gehen zu müssen, sobald einer der regelresistenten „Maskenverweigerer“ im Straßenkampfmodus positiv getestet wird. Da kommt Laune auf.
Streit mit Tschetschenen
Rheinsberg: Bürgermeister sieht nach Massenschlägerei Integration gescheitert
RHEINSBERG. Nach einer Massenschlägerei im brandenburgischen Rheinsberg hat der Bürgermeister der Stadt, Frank Schwochow (Freie Wähler), die Integrationspolitik des Landkreises für gescheitert erklärt. Im Norden von Brandenburg fielen Tschetschenen immer wieder durch Clanstrukturen und Kriminalität auf. „Racheaktionen und Selbstjustiz sind in Deutschland nicht üblich und dürfen es auch nicht werden“, warnte Schwochow in einem Eintrag auf Facebook. Die Konflikte mit den Tschetschenen schwelten schon länger in der Region.
Am Donnerstag abend vergangener Woche hatten sich eine Gruppe Deutsche und Polen eine heftige Schlägerei mit mehreren Tschetschenen geliefert. Anlaß soll laut einem Bericht des Tagesspiegel ein Angriff auf einen Mitarbeiter eines Bootsverleih in Rheinsberg durch einen Tschetschenen gewesen sein. Laut Polizei wurden sieben Personen verletzt und mehrere Autos beschädigt. Acht Beteiligte (fünf Deutsche und drei Polen) wurden vorläufig festgenommen.
Am Tag darauf versammelten sich dann zahlreiche Tschetschenen in Rheinsberg. Nach Angaben der Polizei waren es um die Hundert Personen. Die Stimmung sei äußerst aufgeheizt und aggressiv gewesen. Die Beamten erteilten 51 Platzverweise gegen Tschetschenen, die einem Bericht der Märkischen Allgemeinen (MAZ) zufolge nicht allein aus Rheinsberg, sondern aus mehreren Kreisen stammten. Ein Polizist sei leicht verletzt und zwei Syrer im Alter von 21 und 32 Jahren festgenommen worden.
Am Sonnabend habe es dann ein Gespräch bei der Polizei in Neuruppin zwischen den beiden Streitparteien gegeben. Mit dabei sei auch ein Streitschlichter der Tschetschenen aus Berlin gewesen. „Wir haben dieses Angebot dankend angenommen, weil Kooperationsgespräche am ehesten zielführend sind“, sagte Neuruppins Polizeisprecherin Ariane Feierbach der MAZ. Im Anschluß daran habe sich die Situation beruhigt. Dennoch war die Polizei auch am Sonnabend mit einem Großaufgebot in der Stadt im Einsatz.
„Das sind keine Männer, das sind Ziegen“
Einer der beteiligten Tschetschenen schrieb laut Tagesspiegel auf seinem Instagram-Account „Wir freuen uns, daß wir alle zusammenhalten. Die anderen werden es nicht auf sich beruhen lassen. Aber wir dann auch nicht. Wir wissen jetzt, wo sie sind.“ Weiter habe er auf Tschetschenisch sinngemäß angemerkt: „Das sind keine Männer, das sind Ziegen.“
Der Bootsverleiher hingegen, dessen Mitarbeiter angegriffen worden sein soll, bedauerte auf Facebook, daß die Stimmung auf beiden Seiten aufgeheizt gewesen und es so zu der Auseinandersetzung gekommen sei. „Wir möchten euch nur mitteilen, daß alle Unklarheiten mit den tschetschenischen Mitbürgern geklärt wurden.“ Man habe alle Unannehmlichkeiten aus der Welt schaffen können. „Wir freuen uns, daß alles nun geklärt ist und wir wollen hier ein friedliches Miteinander.“
Rheinsbergs Bürgermeister Schwochow warf unterdessen am Sonntag dem zuständigen Landrat Ralf Reinhardt (SPD) vor, die Stadt bei dem Konflikt und dessen Folgen im Stich gelassen zu haben. Dieser habe weder auf Anrufe noch auf Emails reagiert. „Hier hat es gebrannt in Rheinsberg, und ich werde als Bürgermeister allein gelassen“, beklagte Schwochow.