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Gerade sehe ich die Eröffnungsfeierlichkeiten zur diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft. Da ich ein kleines Faible für Eröffnungsfeiern, speziell für deren kulturellen und gestalterischen Gehalt, entwickelt habe, fühle ich mich geeignet, ein entsprechendes Urteil abzugeben. Eine durchschnittliche Feier, die man sehr schnell vergessen haben wird. Charakterlos, fade, multikulturell. Sie geht zwar zu meiner Videosammlung der verschiedenen Eröffnungsfeiern, landet aber ganz klar im hinteren Mittelfeld.
Den Spitzenplatz nimmt seit diesem Jahr die ausdrucksstarke und sehr selbstbewußte Feier zur Eröffnung der olympischen Winterspiele 2006 in Turin ein. Besser kann man es nicht machen. So wunderschön barock, eine Zelebration des wahren Olympias - einfach zum schwärmen.
Trotzdem schade für Deutschland & WM, dass man sich der Welt dermaßen gesichtslos, essenzlos und angepasst präsentierte. Bilder, die die Welt nicht braucht und nichts, aber auch gar nichts am Deutschlandbild der übrigen Länder verändern wird - auch wenn diese Idee wohl die gestalterische Patenschaft inne hatte.
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Nachtrag:
Eine schöne Idee war sicherlich, dass man alle ehemaligen Weltmeistermannschaften (soweit noch lebend) hat auflaufen lassen. Das gab es noch nie. 76 Jahre Fußballgeschichte standen dort auf dem Platz. Sogar Pelé war eigens dessen angereist.
Die bayrischen Schuhplattler mögen ihr Klischee erfüllt haben, gehören m. M. (ebenso wie der Heuwagen) jedoch eher auf das Münchener Oktoberfest, als auf eine Fußball-WM. Das waren die wenigen Höhepunkte, der Rest (einschließlich H. Grönemeyer) gesichtslos und fad - wie oben schon beschrieben. Der Farbwechsel des Rasens von grün auf rot mittels großer Planen sah aus wie eine Internetseite, die nicht richtig lädt. Das war peinlich und neben den Hipp-Hopp Tänzern der negative Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung.
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Mal als Kontrast dazu, die Eröffnung der olympischen Winterspiele 2006 in Turin:
Etwa zwei Milliarden Leute erlebten die olympische Eröffnungsfeier, eine Show mit Grandezza, perfekt inszeniert wie eine italienische Oper. Und im Stadio Olimpico spielte sich auch eine kleine Revolution ab: Erstmals in der über 100-jährigen Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit hatten Frauen die Hauptrollen übernommen.
"Licht auf die Winterspiele", schrieb dann auch die italienische Tageszeitung "La Stampa". "Die Flamme ist eine Frau. Olympia ist eine Frau." Das Feuer entzündete die ehemalige Skilangläuferin Stefania Belmondo, die den Vorzug vor Alberto Tomba erhalten hatte. "Tomba la bomba" soll Medienberichten zu Folge deswegen ziemlich verschnupft sein. "Es gibt keine schönere Auszeichnung als die, letzte Fackelläuferin zu sein: Das zählt mehr als eine dritte Goldmedaille", sagte die Piemonteserin Belmondo mit strahlenden Augen.
Das stürmisch gefeierte italienische Team wurde von Eiskunstläuferin Carolina Kostner in die Arena geführt und die Nationalhymne sang eine Bambina: Eleonora Benetti (9). Yoko Ono richtete 25 Jahre nach dem Tod von John Lennon einen Friedensappell an die Welt. Obwohl von den 115 Funktionären im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nur 14 weiblich sind, durften dieses Mal acht Frauen die Olympische Fahne in die Arena tragen.
Diva Sophia Loren (71) schritt auf ihre unnachahmliche Weise voran. Eine dann eher traditionelle Frauenrolle spielte Supermodel Eva Herzigova, die sich beim barocken Teil des Spektakels in einer Muschel räkelte.
Die deutsche Mannschaft mit Fahnenträgerin Kati Wilhelm war eine der grellsten Farbtupfer inmitten der 80 teilnehmenden Teams.
Und auch allgemein zeigte man sich von der Zeremonie begeistert: "Das war eine wunderschöne Mischung aus Licht und Leben, Eleganz und Kreativität. Für so etwas haben die Italiener einfach ein großartiges Händchen", sagte z. B. der Bundespräsident. "Die Italiener verstehen es einfach, Feste zu zelebrieren. Am schönsten war es, die Sportler in den Mittelpunkt zu stellen. Da wird einem klar, dass es nichts Schöneres als Olympia gibt."
Die Schlussszene der 160-minütigen Show gehörte einem Schwergewicht der Musikgeschichte: Startenor Luciano Pavarotti war mit ganzem Herzen dabei, als er sein "Nessun Dorma" aus Puccinis Turandot schmetterte. Als dann der Vorhang fiel, wussten die Zuschauer in aller Welt, dass das Motto der Spiele passt: "Hier lebt die Leidenschaft." Auch IOC-Präsident Jacques Roge war voll des Lobes für das Team von Produzent Marco Balich, der mit über 6000 Künstlern zwei Jahre lang geprobt hatte. "Das war ein spektakuläres Ereignis", sagte der Belgier.
Vielen wird auch der Auftritt von M. Schumacher und seinem Ferrari-Team in Erinnerung sein. Nach einem simulierten Boxenstopp fuhr Testpilot Luca Badoer in einem knallroten Formel-1-Renner über die Bühne und brannte mit durchdrehenden Rädern und mehr als 700 PS pechschwarze Gummispuren in den Boden. Begeisterung auf den Rängen kam auch auf, als 413 Menschen mit ihren Körpern einen Skispringer symbolisierten oder als Italiens Turn-Star Yuri Chechi mit Hammerschlägen auf einen Amboss die Olympiade eröffnete.
Weitere spektakuläre Blickfänge waren ein aus 500 Komparsen gebildetes Herz als Willkommensgruß an die Welt sowie sechs in Rot gekleidete Rollschuh-Läufer, aus deren Helmen bis zu zwei Meter lange Feuerschweife zischten.
Die Regisseure der Zeremonie unter der Leitung von Marco Balich huldigten auch den Alpen. Als Hommage an die Berge, die zwei Autostunden von Turin entfernt Schauplätze zahlreicher Wettbewerbe gewesen waren, erklangen Alphörner mit Bläsern aus allen sieben Alpen-Ländern, darunter Deutschland. Rollende Kunststoff-Kühe wurden durchs Stadion geschoben.
Der Präsident des Organisationskomitees Toroc, Valentino Castellani, sagte: "Turin ist stolz, Sie für einige Wochen bei uns zu haben. Wir empfangen Sie mit Herzlichkeit."
...
... von alledem heute in München keine Spur. Kein Glanz, kein Glitter kein Flair. Stattdessen lauwarmes Geplätscher. Jedem sollte es irgendwie Recht gemacht werden - und das wird bekanntlich niemals gut.
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Zitat:Charakterlos, fade, multikulturell.
Mal ehrlich, hast Du ernsthaft etwas anderes erwartet?Ich erinnere mich leider noch gut an den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Hannover vor einigen Jahren und mit was für einem Kurzfilm dort »unser Land« präsentiert wurde - das war einfach nur peinlich. Die Szenen hätten in jedem beliebigen mitteleuropäischen Land spielen können, und die Darsteller waren »politisch korrekt« arrangiert.Die Franzosen im Pavillon nebenan hatten damals gezeigt, wie man es richtig macht...
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RavenDark
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Ihr guckt Fußball??????
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Zitat:(RavenDark @ 12.06.2006 - 15:57) Ihr guckt Fußball??????
Nein nicht alle. Nur ein paar Sonderlinge. Also ich jedenfalls nicht.
Abnoba
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Ich schon - zur WM zumindest.
So ein Figo ist doch auch was fürs Auge.
... Jaja, ich begebe mich ja schon freiwillig in die Wolfsgrube...
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Zitat:(RavenDark @ 12.06.2006 - 15:57) Ihr guckt Fußball??????
Und?
A.
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Selten eine so brutale Fussballmannschaft gesehen. Die Amis denken wohl, sie könnten alles mit Gewalt erreichen? Wenn der Schiedsrichter konsequent gewesen wäre, dann hätte er auch noch den dritten Amerikaner vom Platz gestellt.
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Zitat:(Abnoba @ 12.06.2006 - 16:42) Ich schon - zur WM zumindest. So ein Figo ist doch auch was fürs Auge. ... Jaja, ich begebe mich ja schon freiwillig in die Wolfsgrube...
hehe Abnoba, ich gebe dir völlig Recht. Nicht das mir deutsche Männer nicht gefallen würden, aber so ein Portugiese, ist doch etwas ganz Besonderes. Der Figo, der sieht aus wie James Bond, da bekomme ich weiche Knie.
Luis FIGO7 | Inter Milan MittelfeldG
röße: 1.80m. Gewicht : 75.00kg.
Nationalität: Portugal
Geboren: 04/11/1972 in Lisbonne
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
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