Randale nach dem WM-Halbfinale gegen Italien
#1
Trotz anderslautender Presse- und Medienberichte kam es an vielen Orten in Deutschland zu Ausschreitungen und Randalen wegen dem verlorenen Fußball-WM-Halbfinale gegen Italien. In Potsdam, Frankfurt/Oder und Oranienburg kam es zu mehreren Ausschreitungen gegen italienische Restaurants. In Frankfurt /Oder wurden zwei Dutzend Personen in Gewahrsam genommen, als diese ein italienisches Restaurant stürmen wollten und in Berlin kam es nach Übergriffen auf italienische Fans zu insgesamt 45 Festnahmen.

In Oranienburg wurden die Schaufensterscheiben verschiedener Pizzarias zerstört. In der Bernauer Straße in Oranienburg warfen Jugendliche Fahrradständer durch die Scheiben einer italienischen Gaststätte, an einem anderen Platz in Oranienburg wurden Müllcontainer angezündet und in ein italienisches Restaurant gerollt, während die Bediensteten des Restaurants laut einer Zeugenaussage von den Tätern mit Fäusten und Stöcken geschlagen wurden. Die Polizei nahm 5 Personen fest, die man dem Täterkreis zurechnet. Der Restaurantbesitzer gab an, zuvor noch gemeinsam mit deutschen Fans gefeiert zu haben bis plötzlich die Randalierer auftauchten. In einem anderen italienischen Restaurant in Oranienburg und Lehnitz sollen von maskierten Tätern Feuerwerkskörper auf Kellner und Barpersonal abgefeuert worden sein. Die Täter konnten unerkannt entkommen.

Auch in Potsdam kam es zu Ausschreitungen in und um italienische Restaurants, zu denen mir bisher jedoch noch keine Details vorliegen. Die Zeitung meldet heute ganz klein und unter Sonstiges, daß es unter anderem auch in Potsdam zu solchen Ausschreitungen gekommen ist, bei denen italienische Fahnen verbrannt worden sind und es zur Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war, welche italienische Gaststätten geschützt hat.

Weiterhin ist mir nach Recherche im Internet bekannt, daß es im saarländischen Zweibrücken zu einer Massenschlägerei mit rund 200 Personen gekommen ist und in Cuxhaven bei Bremen ebenfalls Randale mit Polizei und italienischen Fans stattfanden. Aus Hoyerswerda wird gemeldet, daß etwa 150 Randalierer erheblichen Sachschaden angerichtet hätten. Das ist alles nur das, was mir persönlich bekannt geworden ist.

Hier stellt sich die Frage, warum die Medien nicht darüber berichten bzw. nur irgendwo im Kleingedruckten kurz erwähnen. Die Antwort ist ebenso einfach wie simpel. Man möchte Trittbrettfahrer vermeiden, also Personen, die erst aufgrund der Meldungen in der Zeitung auf die Idee kommen gewalttätig zu werden.

Dieses sogenannte Trittbrettfahrer-Phänomen ist weitverbreitet. Man könnte jetzt sagen, daß das vernünftig ist, weil man auf diese Weise weitere Gewalttaten vermeiden will. Jedoch muß man dann die Gegenfrage stellen, warum gewisse andere Themen (die viel viel unwichtiger sind) groß herausgemacht werden. Offensichtlich ist man bei diesen Themen dann an Trittbrettfahrern interessiert?

Ich habe jetzt am Beispiel dieses Fußballspiels einmal zu erklären versucht, wie Stimmungen gemacht werden. Also ob man eine friedliche Stimmung haben möchte oder ob man Randale anheizen will, das hat niemals etwas mit tatsächlichen Vorkommnissen zu tun, sondern immer und stets mit den Emotionen, die bewußt und absichtlich in der Menschenmasse geschürt werden.

Wenn man sich jetzt noch vorstellt, daß die Dienste auch entsprechende "Mind-Elektronik" einsetzen, um die gerade gewünschte Stimmung zu schüren, dann weiß man, was weltweit hinter aller Aufregung, Demonstration, Fußballrandale, Helden- und Popstarverehrung oder Kriegshysterie steckt: Eine von wenigen Personen gelenkte dumme Masse! Und jeder, der sich mitlenken läßt und somit seinen Körper den Puppenspielern zur Verfügung stellt, der scheidet aus dem Kreis der denkenden Menschen aus. Daß Puppen dabei auch manchmal eigene Wege gehen und Randale anzetteln, auch wenn sie es nicht sollen, das liegt an der Grundprogrammierung des Randalepotentials. Solche Täter können stets mit milden Strafen rechnen, denn man benötigt sie bei der nächsten (gewollten) Randale ja immer wieder.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Woher hast du diese Informationen?
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#3
salvius schrieb:Woher hast du diese Informationen?
Teilweise Tageszeitungen (mußt Du im Kleingedruckten suchen) im Internet habe ich über Google eben diese Meldung gefunden. Da muß man eben ein bißchen suchen. Es wird, wie gesagt, nicht groß herausgehoben.

http://www.tagesspiegel.de/tso/sonderthema3/nachrichten/wm/67945.asp

Anderes habe ich mitbekommen, weil es in der Nähe meines Wohnortes passierte. Da berichtet die Lokalzeitung dann etwas mehr, aber nur im regionalen Teil. Ich befürchte, daß in Deiner Nähe auch etwas passiert ist, ohne daß Du davon Notiz genommen hast. So wie ich es einschätze, war es landesweite Frustbewältigung. Man muß eben danach suchen, da sich die Menschen völlig auf die Berichterstattung in den Medien verlassen und dann manchmal eben auch verlassen sind.


Zitat:Bei Handgreiflichkeiten in Calw und Nagold in Baden-Württemberg wurden mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. In Magdeburg wurde bei einer Auseinandersetzung mit Fans ein Gaststätteninhaber leicht verletzt. In Quedlinburg warfen etwa 25 Personen Stühle und Tische eines italienischen Lokals um.

Mich würde interessieren, ob z. B. Abnoba davon etwas mitbekommen hat, wenn es sogar mehrere Schwerverletzte gab, muß es doch etwas intensiver gewesen sein, als die zwei Zeilen in der Zeitung sagen oder die Nachricht, daß ein Mann von einer Brücke geworfen worden sei. Es wäre also genügend Stoff, um alle Zeitungen landesweit zu füllen und in den nächsten Tagen die Details nachzureichen. Man will es aber nicht und macht kein Aufhebens um die Sache.


Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
Da ich hier mitten im Wald wohne, ist das glücklicherweise komplett an mir vorbeigegangen, aber das hier schreibt die örtliche Tageszeitung:

Schwerverletzte bei Randale nach dem Halbfinale

Kreis Calw. Schwere Randale von wenigen Fußballfans nach dem Halbfinale gegen Italien überschatten die bisher so positive Bilanz der Fußball-Weltmeisterschaft. Zwei Schwerverletzte mussten in die Kreiskrankenhäuser eingeliefert werden. Schwerpunkte der Ausschreitungen waren Nagold und Calw.

Schwere Verletzungen trug ein 32-jähriger Fan aus Nagold davon. Er musste von einem Notarztwagen ins Nagolder Krankenhaus eingeliefert werden. Gegen 1.45 Uhr geriet er im Rahmen der Nachfeier in der Innenstadt mit anderen Fans in Konflikt. Ein 35-Jähriger wollte zunächst schlichten und geriet dann selbst mit dem 32-Jährigen in Streit.

Durch einen Schulterwurf wurde der 32-Jährige von dem 35-Jährigen über ein etwa ein Meter hohes Brückengeländer in die nochmals drei Meter tiefer fließende Waldach befördert.

Der Mann fiel vier Meter tiefer mit dem Rücken auf Steine in der etwa 30 Zentimeter tiefen Waldach und brach sich dabei einen Brustwirbel. Bei beiden Beteiligten wurde eine Blutprobe entnommen, der unverletzt gebliebene Mann stand deutlich unter Alkoholeinwirkung.

Ein 43-jähriger Fußball-Fan musste in Nagold ab 22.55 Uhr die Nacht in der Polizeizelle verbringen. Nachdem er mutmaßlich zu tief ins Glas geschaut hatte, drohte er seiner besseren Hälfte an, dass er im Falle einer Niederlage Deutschlands die Wohnung mit dem Hammer zerstören würde. In der Wohnung entstand dank des schnellen Einschreitens der Polizei kein Schaden, die Übernachtungskosten muss der Mann der Polizei allerdings bezahlen.

Aus Frust haben nach Einschätzung der Polizei vier bis fünf deutsche Fußballfans den Parkscheinautomaten und die Schranke an der Einfahrt zum Nagolder Uferparkplatz beschädigt. Im Bereich des Busbahnhofes wurden mehrere Mülleimer und Blumenkübel umgeworfen und beschädigt.

Schon während des Fußballspiels Deutschland-Italien kam es in der Calwer Innenstadt zu Provokationen einzelner Fußballfans untereinander. Etwa zehn Minuten nach dem Halbfinale kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Das Ergebnis: Ein 20-jähriger Mann liegt mit schweren Verletzungen im Calwer Krankenhaus.

Laut Polizei sagten das Opfer und ein Zeuge aus, dass der 20-Jährige von mehr als zehn italienischen Fans im Bereich der Marktbrücke mehrfach geschlagen und getreten worden sei. Weiteren Aussagen zufolge sei eine junge Frau von italienischen Fans im Bereich der Marktbrücke belästigt worden. Als das spätere Opfer ihr zur Hilfe eilte, seien die Männer auf ihn losgegangen. Dabei wurde er vor der Stadtinformation auf den Boden geworfen, geschlagen und getreten. Er musste von einem Rettungswagen ins Krankenhaus Calw gebracht werden, wo er stationär aufgenommen wurde. Das Calwer Polizeirevier, Telefon 07051/161-0, bittet in diesem Fall um Zeugenhinweise.

Durch die polizeiliche Präsenz und jeweils schnelles und konsequentes Einschreiten konnten die Auseinandersetzungen in Calw und Nagold aber relativ schnell beendet werden. Die Polizei setzt bei den letzten drei Spielen dieser Weltmeisterschaft auf die Vernunft der Besucher der "Party-Meilen".

06.07.2006 - aktualisiert am 06.07.2006 14:51
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#5
Soviel zur Macht der Medien.

Wer sie kontrolliert, kann sie für beide Richtungen nutzen. Tdown
Hier wurde mal wieder etwas runtergespielt. Wäre es denen nützlich gewesen, hätte es in jeder noch so kleinen Zeitung auf der Titelseite gestanden.
Ich staune nur, daß die Zeitung mit den 4 großen Buchstaben nichts geschrieben hat.

Hätte mich auch sehr verwundert, daß gar nichts passiert sein sollte.
Übrigens wurde heute das Organisationskomitee von der FIFA gelobt.
Deutschland hätte neue Maßstäbe für so eine Veranstaltung gesetzt.

Nochmal zu den Medien:
Vor drei Monaten wurde noch über "Klinsi" hergezogen. Unfähiger Trainer, die schaffen die Vorrunde nicht usw.
Und jeder von denen hat es auf der Arbeit nachgeplappert.
Aber so sind die nun mal eben.

Gruß Heimdall

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#6
Ganz genau Heimdall, so sind die und merken es nicht. Wenn vor der WM ein Ausländer nur schief angesehen wurde, dann haben die gleich von No-Go-Area gesprochen und von schlimmen Rassistenüberfällen usw. Und jetzt finden wahre Prügelorgien statt und niemanden interessiert es mehr? Nachtigall ich hör dich trapsen!
Tue was immer ich will!
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#7
Mir ist da noch was eingefallen.

Im Hintergrund der WM wurden ja mal wieder einige "wichtige Gesetze" beschlossen.
Die Massen waren ja abgelenkt.

Gruß Heimdall
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