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Währenddessen geht es munter weiter, hier z.B. ein Fall aus den USA:
http://www.rp-online.de/public/comments/index/aktuelles/panorama/ausland/836583:
Zitat:Vatikan soll Missbrauchstäter gedeckt haben
Neue Vorwürfe gegen den Vatikan im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen in den USA. Hohe Offizielle des Kirchenstaates sollen es versäumt haben, einen Priester seines Amtes zu entheben, der sich in über 200 Fällen an gehörlosen Kindern vergangen haben soll. Warnungen und Hinweise soll es mehrfach von amerikanischen Bischöfen gegeben haben.
Unter den "hohen Offiziellen" war auch der jetzt amtierende Anführer des katholischen Kirchenregimes - Herr Ratzinger. Folglich stänkern kirchenkritische Quellen, wie z.B. hier:
http://www.kirchensumpf.to/2010/03/25/ratzinger-der-schweigsame/
Reichen wird das aber freilich noch nicht, um das Oberhaupt samt Regime zu stürzen wie es in den Endzeitprophezeihungen ja so angedeutet wird. Aber die Sache gewinnt so langsam an Fahrt...
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Zitat:Die Hingabe der vielen im Dienst an den Armen, Unterdrückten und den Notleidenden müsse von manchen verdächtigt werden, damit man nicht in der Gottvergessenheit und der Selbstverliebtheit gestört werde. Dabei sei in einem materialistischen und darum geist- und gottvergessenen Weltbild ohne Aussicht auf Erlösung in der Liebe des personalen Gottes, jede Form uneigennütziger Liebe ein Ärgernis erregender Vorwurf, auf den man nur mit Häme zu reagieren wisse.
Regensburger Bischof, Gerhard Ludwig Müller
Zitat:Ich verfolge angeekelt den brutalen und konzentrischen Angriff auf die Kirche, den Papst und alle Gläubigen seitens der ganzen Welt. Der Gebrauch von Stereotypen, der Übergang von der persönlichen Verantwortung und Schuld zu einer Kollektivschuld rufen mir die schändlichsten Aspekte des Antisemitismus in Erinnerung.
päpstlicher Hausprediger, Raniero Cantalamessa
Zitat:"Last century we tried godlessness on a grand scale and the effects were devastating: Nazism, Stalinism, Pol Pot-ery, mass murder, abortion and broken relationships - all promoted by state-imposed atheism,"
Bischof von Parramatta (Sydney), Anthony Fisher
Der evangelische Erzbischof von Sydney, Peter Jensen, greift im nachfolgenden Text ebenfalls die Atheisten an. Atheismus sei ein Anschlag auf G*tt. Atheismus ist für ihn eine Religion wie das Chr*stentum, aber eine Form des Götzendienstes, in dem wir uns selbst vergötzen. Es gehe darum, selbst unbeeinflusst das eigene Leben zu leben unbehindert von der Herrschaft Gottes und dem Recht Gottes, über uns zu herrschen. Für den Erzbischof geht es um den Kampf zwischen den Menschen und G*tt, wer die Welt beherrscht, schließlich entstehe der Atheismus lediglich aus dem Ressentiment, das wir in Wirklichkeit nicht die Welt beherrschen und dass uns auffordert, unser Leben ihm zu widmen.
Zitat:As we can see by the sheer passion and virulence of the atheist - they seem to hate the Chr*stian God - we are not dealing here with cool philosophy up against faith without a brain. Atheism is every bit of a religious commitment as Chr*stianity itself. It represents the latest version of the human assault on God, born out of resentment that we do not in fact rule the world and that God calls on us to submit our lives to him... Here, too, religion can simply be the power game under a different guise ... Atheist or religious person - we all need to be reconciled to God and give him our lives.
evangelischer Erzbischof von Sydney, Peter Jensen
Quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/6/147371
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Inte
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Zitat:As we can see by the sheer passion and virulence of the atheist - they seem to hate the Chr*stian God –
Versucht da jemand krampfhaft, sich einen Gegenpol zu konstruieren? Genau deshalb mag ich auch das Wort Atheist nicht so, Philosoph, Lebenskünstler oder so was ist weit besser. Warum sollte man denn auch einen Chr*stengott, oder sonst einen G*tt oder überhaupt irgendjemanden, auch hassen? Wenn jemand an seinen G*tt glaubt und ihm sein Leben übergeben möchte, so soll er es eben tun. Für mich ist das völlig in Ordnung.
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Zitat:Für mich ist das völlig in Ordnung.
ja Respekt ist schon richtig. Aber ich segne nix ab.
Diese Pestbrut breitet sich nämlich aus und multipliziert sich besonders gut bei den Schwachen - und von denen gibt es leider zu viele. Also ich rede jetzt nicht von den Gewohnheits-Chr*sten, denen will ich jetzt gar nicht zu viel vorwerfen. Es geht mir um die aktiv sich vermehren wollenden Virenherde. Da ist es mir dann nicht gleichgültig, weil das ganze irgendwann auf mich zurückfällt und die Lebensqualität einschränkt - selbst für den Rest der auslaufende Erdenzeit.
Gruß
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Inte
Gast
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Ich würde es nicht gerade Respekt nennen. Es ist mir einfach nur völlig egal, wer an was glaubt.
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Jetzt schreibst Du "völlig egal". Vorher wars noch "völlig in Ordnung".
Es geht mir hier um die Einstellung. Völlig egal bedeutet: Sollen sie machen was sie wollen. Du mischt dich also nicht ein - was ja noch in Ordnung ist.
Bei "Völlig in Ordnung" schwingt aber so etwas wie "macht weiter so, wenns Spaß macht" mit, das ist schon eine wohlwollende Schwingung. Nicht aktiv unterstützend aber vielleicht doch abnickend - womöglich weil man dann gedenkt selbst leistungslos etwas besonderes zu werden, wenn es noch mehr Dummköpfe um einen herum gibt.
Meiner Meinung nach ist es aber am besten sich zwar aktiv rauszuhalten, aber dennoch denen gegenüber die Haltung "STOP, Ende, Exitus" zu pflegen. Also ganz bewußt Kraftentzug auf allen Ebenen. Denn manchmal kommen die Energiesauger durch die Hintertür und dann ist Dein "mir doch egal" vielleicht nicht mehr egal genug.
Soll keine Belehrung sein, sondern nur meinen Standpunkt verdeutlichen.
LG
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Zitat:"macht weiter so, wenns Spaß macht"
Da mußte ich ja jetzt echt schmunzeln. So ähnlich halte ich das nämlich auch. Da es aber in Wahrheit gar keinen Spaß macht, sich vor lauter Angst unterzuordnen... Du verstehst?
Zitat:womöglich weil man dann gedenkt selbst leistungslos etwas besonderes zu werden, wenn es noch mehr Dummköpfe um einen herum gibt
Attraktiver Gedanke, daß einem das selbst helfen, zum Vorteil sein könnte. Ich denke aber, daß es so nicht funktioniert, man ist nicht im Vergleich zu anderen, sondern man ist, egal was um einen herum ist, wer oder was andere sind.
Ich mache es mir vielleicht etwas einfach, kann sein. Aber einfach ist gut. :mrgreen:
Glückskind
Gast
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THT schrieb:Meiner Meinung nach ist es aber am besten sich zwar aktiv rauszuhalten, aber dennoch denen gegenüber die Haltung "STOP, Ende, Exitus" zu pflegen. Also ganz bewußt Kraftentzug auf allen Ebenen. Denn manchmal kommen die Energiesauger durch die Hintertür und dann ist Dein "mir doch egal" vielleicht nicht mehr egal genug.
Also mich hat heute morgen der kleine Artikel auf der Titelseite der Regionalzeitung sehr erheitert: die Zahl der Kirchenaustritte in "meinem" Bundesland ist "dramatisch" gestiegen. Ja, das liest sich doch gut! Das ist deren STOP, Ende, Exitus.
Fröhliche Grüße
Glückskind
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Inte:
Zitat:Ich denke aber, daß es so nicht funktioniert, man ist nicht im Vergleich zu anderen, sondern man ist, egal was um einen herum ist, wer oder was andere sind.
Eben.
Das habe ich auf das EGO-Selbst bezogen. Das EGO funktioniert ausschließlich über Vergleiche.
@Glückskind:
So isses!
Einige Anwälte sind nun damit beschäftigt eine Möglichkeit zu finden, den Papst zur Verantwortung ziehen zu können - ihn also auf einer noch zu konstruierenden Grundlage anklagbar zu machen.
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Die Verliese des Vatikan
Jahrzehntelang wurden Tausende pädophiler Priester gedeckt, nicht den Strafverfolgungsbehörden gemeldet, es wurde ihnen damit eine Straffreiheit verschafft, die es ihnen möglich machte, den Missbrauch von zigtausenden (manchmal behinderten) Kindern und Jugendlichen fortzusetzen. Dafür sind Joseph Ratzinger und Karol Wojtyla unmittelbar verantwortlich. Ob ihre Verantwortung moralischer oder juristischer Natur ist, werden in Kürze amerikanische Gerichte klären. Die moralische Verantwortung ergibt sich jedenfalls aus Dokumenten, die der „Osservatore Romano“, das amtliche Organ des Heiligen Stuhls, vor einigen Tagen erneut veröffentlicht hat.
Dabei geht es keineswegs um einzelne Fälle von Vertuschung auch im Umfeld der Kirchen-„Justiz“, die inzwischen erwiesen sind und über die vor allem die amerikanischen und deutschen Medien berichtet haben. Es geht um die Verantwortung beider Päpste für sämtliche Fälle von Missbrauch innerhalb der Kirche, die nicht der staatlichen Justiz angezeigt wurden. Entscheidend ist folgender Punkt: Der Pontifex und der Kardinalpräfekt der Glaubenskongregation verpflichteten bindend alle Bischöfe, Priester und ihr Hilfspersonal, im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen innerhalb der Kirche nichts an die Behörden durchsickern zu lassen.
Zugegeben haben sie das selber. Der „Osservatore Romano“ hat Johannes Pauls II. Apostolisches Schreiben („Motu proprio“) nachgedruckt, das „dem Apostolischen Gerichtshof der Kongregation ... Verstöße gegen die Moral“ vorbehält, also „den Verstoß gegen das sechste Gebot, soweit es ein Kleriker mit einem unter 18-Jährigen begeht“. Ebenfalls abgedruckt wurde die „Instruktion“, die Ausführungsbestimmungen der Glaubenskongregation, die unmissverständlich vorschreiben: „Immer, wenn der zuständige Bischof oder Vorgesetzte von einem zumindest wahrscheinlichen, vertraulich zu behandelnden Delikt erfährt, soll er dies nach einer Voruntersuchung der Glaubenskongregation melden.“
Alle „notitiae criminis“ fließen folglich an der Spitze der Hierarchie zusammen. Papst und Präfekt sind insofern über alles informiert, mehr noch: Sie sind die einzigen, die alles wissen – und sie allein sind es auch, die das erste und letzte Wort über die weiteren Schritte haben. Die Höchststrafe, die praktisch nie verhängt wurde, ist die Rückversetzung des Klerikers in den Laienstand. Normalerweise beschränkte man sich darauf, ihn von einer Pfarrei in die nächste zu schieben. Wo er natürlich sein kriminelles Tun fortsetzte. Eine rein kanonische „Strafe“ also. An die Strafverfolgungsbehörden hingegen darf keine Anzeige gehen: „Fälle dieser Art unterliegen dem päpstlichen Geheimnis.“ Was heißt das?
Erklärt wird das in einem vatikanischen Dokument vom März 1974, einer „Instruktion“, die der damalige Kardinalstaatssekretär Jean Villot auf Weisung von Papst Paul VI. herausgab: „In einigen Angelegenheiten von größerer Bedeutung wird eine besondere Geheimhaltung verlangt, das päpstliche Geheimnis, das streng gewahrt werden muss… Das päpstliche Geheimnis betrifft…“ und nun folgt eine Fülle von Fällen, darunter sexueller Missbrauch. Noch interessanter ist die sorgfältige Auflistung jener, „die verpflichtet sind, das päpstliche Geheimnis zu wahren“: „Die Kardinäle, die Bischöfe, höhere Würdenträger, höhere und niedrigere Angestellte, Berater, Sachverständige, Personal geringeren Ranges, die Legaten des Heiligen Stuhls und deren Mitarbeiter“ und so weiter.
Mit anderen Worten: ausnahmslos alle. Der „Schmutz“, wie Papst Benedikt es nannte, sollte unter den „Geheimnissen des Vatikans“ bleiben und unerreichbar für die allzu weltliche Neugier von Polizei und Staatsanwälten. Die Straffreiheit pädophiler Priester sollte umfassend und sicher sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wird sogar ein Eid von erschütternder Feierlichkeit verlangt: „Die, die unter dem päpstlichen Geheimnis stehen, sollen mit folgender Formel schwören: ‚Ich verspreche in Gegenwart von … und auf Gottes Heiliges Evangelium, getreu das päpstliche Geheimnis zu wahren, so dass mir in keiner Weise und unter keinem Vorwand, sei es um eines höheren Gutes willen, sei es aus dringendem und schwerwiegendem Grund, erlaubt sei, das genannte Geheimnis zu verletzten. So wahr mir G*tt helfe und sein Heiliges Evangelium, das ich mit meiner Hand berühre.“ Eine feierliche, fürchterliche Formel, die jeden Kommentar überflüssig macht. Und die tragische und zerstörerische Konsequenzen für Tausende Menschenleben hatte.
Alle hier genannten Instruktionen sind noch in Kraft. Der Eid hat seinen Zweck erfüllt. Der „gute Name“ der Kirche stand immer an erster Stelle, auf Kosten tausender Kinder. Angesichts derart sprechender offizieller Dokumente wird man allerdings blass, dass niemand von den Spitzen der Amtskirche, vom Papst und vom Präfekten der Glaubenskongregation, Rechenschaft für soviel offen bekannte Verantwortung verlangt. In einem Interview von „30 Giorni“, der Monatszeitschrift der konservativen katholischen Laienorganisation „Comunione e Liberazione“ von Februar 2002 konfrontierte der fragende Journalist Monsignore Bertone, der zum Zeitpunkt von Ratzingers Instruktion Bischof von Vercelli war und Sekretär der Glaubenskongregation (also, damals wie heute, Ratzingers Vize), mit den offensichtlichen Sorgen der Bürger: „Man könnte natürlich denken, dass alles, was außerhalb des Beichtstuhls gesagt wird, nicht zum ,Berufsgeheimnis’ eines Priesters gehört…“ Bertone antwortete ungerührt: „Wenn ein Gläubiger sich einem Priester nicht einmal mehr frei außerhalb des Beichtstuhls anvertrauen kann…. Wenn ein Priester dies nicht mehr seinem Bischof gegenüber kann, weil auch er fürchten muss, angezeigt zu werden … dann heißt das, dass es keine Gewissensfreiheit mehr gibt.“ Gewissensfreiheit also. Jene Gewissensfreiheit, die die Moderne gegen die Kirche – die hielt das für Teufelswerk – und dank des Heldentums einiger häretischer Geister errungen hat, die dann auch umgehend auf den Scheiterhaufen geschickt wurden. Jetzt wird sie ins Feld geführt, damit Tausende pädophiler Priester straffrei ausgehen können.
Was soll da noch das Gerede von der „groben Propaganda gegen den Papst und die Katholiken“ („Osservatore Romano“), von „lügnerischen Anschuldigungen“ (Kardinal Angelo Scola), „ehrenrührigen und falschen Beschuldigungen“ (Kardinal Carlo Maria Martini) und vieler anderer mehr, wenn die Dokumente des Vatikans selbst verraten, wie eisern sich die Kirche weigerte, auch nur zu denken, man könne die Täter der weltlichen Justiz anzeigen? Wobei man wissen muss, dass das „Motu proprio“ und die „Instruktion“ von 2001 aus einer Zeit stammen, die als eine der besonderen Strenge der Kirche gegen pädophile Priester galt. Man kann sich vorstellen, was zuvor galt.
Kardinal Sodano, der Vorsitzende des Kardinalskollegiums, gibt sich als Opfer: „Die Gemeinschaft der Chr*sten fühlt sich zu Recht verletzt, wenn man versucht, sie in Bausch und Bogen in die ebenso schwerwiegenden wie schmerzhaften Taten einiger Priester zu verwickeln, indem man in wirklich unverständlicher Weise persönliche Schuld und Verantwortung in kollektive umdeutet.“
Nein, Eminenz, niemand denkt auch nur im Traum daran, die gesamte Chr*stenheit einzubeziehen. Es geht hier nur um die katholische Amtskirche und ihr Spitzenpersonal. Es ist leider eine gesicherte Tatsache, dass der Wunsch, diese Verbrechen schlicht innerhalb des kanonischen Rechts aufzuarbeiten und übergriffige Priester in aller Regel lediglich von einer Pfarrei in die nächste abzuschieben, der pädophilen Pest erst die Ausbreitung ermöglicht hat.
Dafür alle Gläubigen in Haftung zu nehmen, Eminenz, ist ein schmutziges Spiel. Ich habe meine Zweifel, ob die große Mehrheit der Gläubigen vom „päpstlichen Geheimnis“ wusste und ob sie damit einverstanden gewesen wäre, die Namen pädophiler Priester unter den Geheimnissen des Vatikans zu begraben, um den „guten Ruf“ der Kirche zu schützen.
Aber zurück zum eigentlichen Punkt. Wojtyla und Ratzinger haben gefordert und durchgesetzt, dass pädophile Vergehen nur als Sünden behandelt wurden statt als Verbrechen oder höchstens als Verbrechen im Sinne des Kirchenrechts und nicht als solche, die man unmittelbar der weltlichen Justiz hätte melden sollen. Wenn der amtierende Papst wirklich das enorme Ausmaß des „Schmutzes“ verstanden hat und auch, dass er auf der Ebene weltlicher Justiz bekämpft werden muss, kann er das ganz leicht zeigen: Indem er sofort das „Motu proprio“ und die ominösen „Instruktionen“ außer Kraft setzt, die sich auf das Papstgeheimnis beziehen, und indem er sie durch die Pflicht ersetzt, jeden Fall sofort der Justiz anzuzeigen. Und die Archive allen Gerichten öffnet, die darum bitten. Schließlich haben einige Länder ein Zeitfenster von einem Jahr geöffnet, um auch länger zurückliegende Taten der Verjährung zu entziehen.
Dies umso mehr, als diese Amtskirche, die sich jahrzehntelang gehütet hat, ihren Diözösen Zusammenarbeit zu empfehlen, um die Sünde der Pädophilie ihrer Hirten als Verbrechen zu bestrafen, dieselbe ist, die mit Hilfe staatlicher Gesetze zu Verbrechen machen will, was in ihren Augen Sünde ist: Abtreibung, Euthanasie, künstliche Befruchtung, Verhütung... Für viele sind dies einfach Bürgerrechte, wenn auch solche, die nur unter Leid und Schmerzen ausgeübt werden.
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-verliese-des-vatikan/1788982.html
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