Spartacus
#1
Zitat:72 v. d. Z. statt.
Während des letzten jedenfalls war Julius zwar schon politisch aktiv, aber halt noch nicht Caesar

Du meinst den Spartacus-Aufstand? Nur war der leider kein Sklavenkrieg. Es wird seit 150 Jahren (seit Karl Liebknechts Spartakusbund) nur noch so herum erzählt. Dabei war das kein Sklavenaufstand, sondern ein Bundesgenossenkrieg mit den Italikern. Dieser Bundesgenossenkrieg wurde von den Römern (aus politischen Gründen) selbst als Sklavenaufstand propagiert, weil man keinen zweiten Bundesgenossenkrieg gebrauchen konnte. Dabei kam denen (dem römischen Senat) die Tatsache sehr gelegen, daß die Bundesgenossen jedem Sklaven die sofortige Freilassung und alle Bürgerrechte versprachen, der sich zum Militärdienst auf Seiten der Italiker meldete. Spartacus selbst war ein ehemaliger römischer Tribun, der wegen Befehlsverweigerung aus dem römischen Heer (unehrenhaft) entlassen wurde.


Zitat:Du sprichst hier von der Zeit Julius', auf die ich mich, wie bereits oben erwähnt - nicht beschränkte.

Wir können doch nicht die ganze Römerzeit (fast 2.000 Jahre - 753 v. d. Z. bis 1453 Untergang des oströmischen Reiches) umfassen? Weißt Du, was da alles passiert ist? *stöhn, hechel* Besser wäre es, wenn wir uns auf die "Alesia-Zeit" konzentrieren. Was meinst Du?

Grüße

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Zitieren
Es bedanken sich:
#2
Spartacus war ein römischer Tribun und er wollte eigentlich eine Karriere im Militär machen. Aus welchen Gründen auch immer klagte man ihn der Meuterei an und befand ihn für schuldig. Daraufhin wurde er als Gladiator in eine Gladiatorenschule bei Capua gegeben. Dort hätte er, so glaube ich, 10 Jahre Dienst tun müssen und hätte dabei ca. 5 bis 6 Kämpfe im Jahr bestreiten müssen. Es hätte unzählige Frauen gegeben, die ihn bewundert hätten usw. Kein schlechtes Leben also.

Es gab zu dieser Zeit nur zwei Kategorien von Gladiatoren. Die Thraker und die Gallier.

Seine Erscheinung war wie für einen Gladiator geschaffen. Er war hochgewachsen, Waden, Schenkel, Brust, Schultern und Arme strotzen vor Muskeln, sein Nacken glich dem eines Stiers und seine Haut der eines sonnengebräunten Mädchens. Von ein paar Narben ausgenommen. Sein blondes Haar und seine grauen Augen verliehen ihm ein angenehmes Wesen. Er bewegte sich mit der Anmut eines Prinzen und er besaß die Haltung eines Königs. Der lanista, der ihn im Auftrag von Philippus für hunderttausend Sesterzen kaufte, erkannte in ihm sofort den geborenen Gladiator. Er würde als Thraker in der Arena kämpfen. So nannte man ihn später den Thraker, obwohl er eigentlich ein Römer war.

In seinem ersten Kampf trat er gegen einen Gallier an, der ihm durchaus ebenbürtig war. Noch ein Stückchen größer und genauso athletisch gebaut.
Nach einer Unachtsamkeit gelang es dem Gallier Spartacus eine klaffende Wunde am Gesäß beizubringen. Das war das Ende des Kampfes und das Ende des Galliers. Mit einer Drehung und einem Hieb köpfte er den Gallier, was Entsetzen in der Menge auslöste. Das war auch für den lanista genug und Spartacus kam in eine andere Gladiatorenschule. Die Gladiatorenschule von Batiatus. Hier kamen Gladiatoren her, die wegen Meuterei, Körperverletzung und Disziplinverstößen aus anderen Schulen verbannt wurden. Dort hielt man die Gladiatoren wie Bergwerksklaven, nur daß sie in der Villa Batiatus keine Ketten trugen, mit gutem Essen, einem sauberen Lager und sogar mit Frauen versorgt wurden. Dennoch war es Sklaverei und jeder Gladiator wußte, daß er bis ans Ende seines Lebens in der Villa Batiatus bleiben würde, selbst, wenn er die Kämpfe in der Arena überlebte. Wer zu alt zum Kämpfen war, wurde als Fechtlehrer oder Diener weiterbeschäftigt.

Innerhalb eines Jahres plante Spartacus den Ausbruch aus der Villa Batiatus, was ihm dann auch mit rund siebzig weiteren Gladiatoren, den Frauen und den Sklaven gelang. Er zog durch das Land und sein kleiner Troß wuchs mit jedem Tag. Aluso war die Rädelsführerin der Frauen und eine der Frauen aus der Villa Batiatus. Sie wurde zur Frau des Spartacus. Sie war es auch, die das Herz von Batiatus aß.
Sklaven und Freie samnitischer Abstammung ließen seine Armee in nur zwanzig Tagen auf eine Zahl von über tausend anwachsen. Später gesellten sich Lucaner noch hinzu und alle, die sich gegen Rom stellten. Letztendlich wuchs sein Heer auf über hunderttausend Köpfe an, darunter aber auch zahlreiche Frauen und Kinder.
Rom entsandte zwei Legionen frischer Rekruten. Sie sollten sich dem Rebellenaufstand annehmen und ihn zum Erliegen bringen. Diese Expedition glich eher einer Flucht, als einem Kampf und die zwei Legionen wurden von der zahlenmäßig (zu diesem Zeitpunkt etwa 25000 Mann) weit überlegenden Rebellenarmee mehrfach aufgerieben.
Spartacus´ Plan war es nun, sich vor dem Winter nach Sizilien überzusetzen, um dort seinem wandernden Troß, der eigentlich ein Volk ohne Land war, eine neue Heimat zu geben.

Von Scyllaeum aus wollte er zuerst zwanzigtausend seiner besten Krieger nach Sizilien übersetzen. Ihm fehlten nur die Boote dafür und so begab er sich in Verhandlungen mit Piraten, die die Gewässer zwischen Scyllaeum und Sizilien beherrschten. Die Piraten legten Spartacus aber herein und verschwanden mit der Anzahlung von 2000 Silbertalenten auf nimmer wiedersehen. So saßen Spartacus und sein Gefolge in Scyllaeum fest.

Fortsetzung folgt ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Zitieren
Es bedanken sich:
#3
He prima, die Spartacus-Geschichte wollte ich mir als nächstes genauer anschauen. Jetzt kann ich mich ja entspannt zurücklehnen und auf die Fortsetzung warten. Zunge raus


@ Paganlord:

Das, was Haelvard da schreibt, klingt mir aber irgendwie schon nach Sklavenaufstand?! Oder wie jetzt?
Zitieren
Es bedanken sich:
#4
Zitat:@ Paganlord:

Das, was Haelvard da schreibt, klingt mir aber irgendwie schon nach Sklavenaufstand?! Oder wie jetzt?

Nein, klingt es nicht und meint er wohl auch nicht. In jedem Fall war es ein verleugneter Bundesgenossenkrieg (siehe nur die Heerführer) und kein Sklavenaufstand.

Man sollte bei der Beschreibung der Gladiatorenkämpfe noch etwas hinzufügen bzw. anmerken:

Wenn Haelvard z. B. schreibt:

Zitat:Es gab zu dieser Zeit nur zwei Kategorien von Gladiatoren. Die Thraker und die Gallier.

Hier muß man wissen, daß es eine Art Schauspiel war. Alle Kämpfer waren (zur damaligen Zeit) gezwungen, entweder einen Thraker (thraex, thrakischer Kampfstil und Erscheinungsbild mit thrakischem Krummschwert, dem rechteckigen Schild und die Beinschienen) oder einen Galllier zu spielen. Das hatte also nichts mit der Nationalität zu tun. Es war vorgeschrieben, wer mit Schwert und Schild und wer mit Netz, Dreizack und kurzem Dolch ausgestattet wurde. Anhand der Ausrüstung war derjenige dann Thraker oder Gallier / Retiarius oder Myrmillo.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Zitieren
Es bedanken sich:
#5
Zitat:Aluso war die Rädelsführerin der Frauen und eine der Frauen aus der Villa Batiatus. Sie wurde zur Frau des Spartacus. Sie war es auch, die das Herz von Batiatus aß.

Aua, den konnte sie wohl nicht leiden?
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
Zitieren
Es bedanken sich:
#6
Fortsetzung:

Die Römer unter dem Befehl von Marcus Crassus, der vom Senat damit beauftragt wurde Spartacus´ Armee und ihren Aufstand ein Ende zu setzen, belagerte Scyllaeum mit acht Legionen. Crassus ließ einen Graben ausheben und einen Wall aufschütten. Spartacus machte keine Anstalten mit seinem Heer aufzubrechen. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellen würde. Die Spartacani fühlten sich anscheinend recht sicher. So hatten sie aus der ganzen Umgebung gänzliche Nahrungsvorräte herangeschafft. Spartacus hatte den Gedanken nach Sizilien überzuschiffen noch nicht verworfen. Als die Lage sich aber zuspitze und die Nahrungsvorräte langsam knapp wurden, ließ er zum Angriff blasen. Doch seine Angriffe verpufften an den errichteten Verteidigungsanlagen der Römer. Verzweiflung machte sich breit und so ließ er römische Geiseln in der Nähe des Belagerungswalls foltern, so daß alle Römer hinter dem Wall es sehen konnten und die Schreie hörten. Die Römer antworteten mit einem Pfeilhagel, der die Gefolterten von ihren Qualen erlöste. Dieser emotionale Erpressungsversuch scheiterte also.

Als nächstes schickte Spartacus seine Frau Aluso ins Lager der Römer, um die Bedingungen für eine Kapitulation auszuhandeln. Ihre Gewänder ließen erkennen, daß sie eine Priesterin der Besser war. Ihr flachsblondes Haar floß ihr strähnig über Schultern und Rücken. Sie trug eine schwarze Felltunika mit langen Ärmeln und darunter enganliegende Beinkleider. An Fuß- und Armgelenken blinkten goldene Ketten und Reife, an den Ohrläppchen hing noch mehr Goldgeschmeide und ihre hennagefärbten Finger zierten zahlreiche Ringe. Um den Hals trug sie eine Kette aus kleinen Vogelschädeln, während an dem schweren Goldgürtel um ihre schmale Taille mehrere schaurige Trophäen prangten. Eine eingeschrumpfte Hand, die noch Fingernägel und Hautfetzen aufwies, ein Kinderschädel sowie das Rückgrat einer Katze oder eines Hundes samt Schwanz. Ihre Pracht wurde von einem prächtigen Wolfspelz vervollständigt. Dessen Vorderläufe lagen ihr verschlungen auf der Brust, und der zähnebleckende Wolfsschädel, in dessen Augenhöhlen funkelnde Edelsteine steckten, prangte über ihrer Stirn. Sie machte durchaus Eindruck auf die Männer, die sie betrachteten, wenn auch keiner von ihnen sie als schön bezeichnet hätte. Dazu wirkte ihr Gesicht mit den hellen, irre funkelnden Augen zu verstörend.
Auf Crassus macht sie jedoch nicht der erhofften Eindruck. Er schaute sie daher mit der gleichen Miene an, mit der er alle Menschen ansah, nämlich mit sanfter Gelassenheit.
Crassus erteilte ihr das Wort und sie trug ihre Bedingungen für die Kapitulation vor. Crassus´ Antwort lautete, es wird keine Bedingungen geben, denn es gibt keine Kapitulation.

Dort, wo Wall und Graben in die Schlucht nahe bei Scyllaeum übergingen, hatten Spartacus´ Truppen ihr Lager. Dort erhob sich die hunderttausend Mann starke Rebellenarmee und stürmte mit dem Mut der Verzweiflung gegen die römischen Befestigungen an. Sie warfen Baumstämme, Steine, tote Kämpfer und Tierkadaver, ja sogar große Teile der mitgeführten Kriegsbeute in den Graben, bis er aufgefüllt war, dann kletterten sie über die Palisade. Gleich einer Armee von Schatten wogten die Rebellen in immer neuen Wellen über den zugeschütteten Graben und flohen geradewegs ins Herz eines Schneesturmes.
Crassus hatte angeordnet, die dort liegende Legion solle sich ihnen nicht entgegenstellen, sondern ruhig im Lager bleiben.
Die planlose Flucht der Spartacani offenbarte, wie wenig Halt es unter den Rebellen noch gab und das kaum Hoffnung bestand, sie wieder zusammenzuschweißen. Während Spartacus mit seiner kämpfenden Truppe, die noch etwas Disziplin aufwies, Richtung Norden eilte, schlugen sich Castus und Gannicus mit ihren Truppen, gefolgt vom Gros der Frauen und Kinder und nicht waffenfähigen Männer in die Wälder des Silagebirges durch. Von Hunger und Anstrengung erschöpft, erfroren viele der Spartacani im Dickicht der Wälder. Diejenigen, die die Flucht überstanden und wärmeres Wetter erlebten, erreichten schließlich die ersten Siedlungen um Bruttium. Dort wurden sie als Spartacani erkannt und erschlagen.


Fortsetzung folgt.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Zitieren
Es bedanken sich:
#7
Das liest sich superinteressant. Freue mich schon, auf die Fortsetzung.
Zitieren
Es bedanken sich:
#8
Zitat: Das liest sich superinteressant. Freue mich schon, auf die Fortsetzung.

Na dann Blinzeln

Fortsetzung

Ende März meldeten römische Kundschafter Crassus die Teilung der Spartacani. Der eine Teil unter Spartacus zog weiter auf der Via Popillia in die Campania, während der andere Teil unter Castus und Gannicus nach Osten das Tal des Silarus hinaufwanderte, wo, wie schon aufgeführt, viele erfroren und verhungerten. Diejenigen, die die Flucht überstanden und auch nicht von den Bewohnern der Siedlungen um Bruttium erschlagen wurden, erreichten irgendwann die kleine und reiche Stadt Volcei. Dort aßen sie sich seit zwei Monaten erst mals wieder richtig satt. Kein Grund für Crassus also ihnen eilig nachzusetzen.

Erst als der Schneefall nachließ, brach Crassus sein Lager ab und folgte mit seinen acht Legionen der Rebellenarmee. Crassus kümmerte sich also erst um den Teil der Rebellen, der sich in Volcei niederließ. Als er mit vier Legionen in die Nähe von volcei kam, waren Castus und Gannicus immer noch am Schmausen und merkten nichts von der drohenden Gefahr.
Die Spartacani hatten nur ein notdürftiges Lager am Rande eines kleinen Sees errichtet. Hinter dem See erhob sich ein Berg und Crassus wußte sofort, was zu tun war. Pomptinus und Rufus schlichen sich mit zwölf Kohorten (12 × 600 Mann) auf die Rückseite des Berges. Nach dem Erreichen der Stellung, sollten sie sofort zum Angriff übergehen, direkt in die Mitte des Lagers der Rebellen, so daß Crassus von vorn angreifen konnte, sobald er den Angriff seiner abgesetzten Kohorten bemerkte. Der Plan war eigentlich perfekt und hätte zum vollen Erfolg führen müssen, wenn nicht Castus und Gannicus und erkannt hätten, daß auch für Spartacus´ Truppen ausreichend Nahrungsvorräte in Volcei waren. Sie hatten daher einen Boten zu ihrem Anführer geschickt, er möge umkehren und mit seinen Männern an dem Schmaus teilnehmen. Tatsächlich machte sich Spartacus sofort auf den Weg und erschien gerade zu dem Zeitpunkt auf der anderen Seite des Sees, als Crassus zum Angriff blasen ließ. Castus´ und Gannicus´ flüchteten in die Reihen ihrer gerade angekommenen Kameraden, und gemeinsam suchten alle Spartacani das Weite.
Die Spartacani teilten sich erneut und Crassus schickte zwei Legionen Fußsoldaten und die gesamte Reiterei hinter den Teil der Rebellen her, die die Via Popillia verließ. Er selbst wollte dem anderen Teil auf der Straße nachfolgen. Bei Eburum, nicht weit nördlich des Silarus, holten die Römer Castus und Gannicus schließlich ein und vernichteten ihre Armee. Dreißigtausend Rebellen fanden den Tod. Die wenigen, denen die Flucht durch die römischen Linien gelang, flohen landeinwärts auf der Suche nach Spartacus.

Wie groß war aber die Freude aller römischer Soldaten, als sie nach der Schlacht eine Entdeckung unter der Kriegsbeute machten. Fünf römische Feldzeichen, die von mehreren besiegten Truppenteilen stammten, dazu sechsundzwanzig Kohortenbanner und die fasces von fünf Prätoren.

Die Reiterei samt der zwei Legionen Fußsoldaten gerieten dagegen in einen Hinterhalt, aus dem sie sich aber ohne große Verluste befreien konnten.

Spartacus stand kein Weg mehr offen. Die Getreidespeicher waren nach dem Langen Winter im gesamten Land leer. Wo sollte er also hin. Ihm blieb nur der Ausweg einer offenen Schlacht.

Bald hieß es, Crassus sei im Anmarsch. Spartacus nahm Aluso und seinen Sohn und setzte sie in einen Wagen, den er weit genug entfernt von der Stätte seines letzten Kampfes bereitgestellt hatte. Dies tat er, damit Frau und Kind der Verfolgung der Römer entgingen. Aluso aber weigerte sich zu fahren. Sie müsse den Ausgang der Schlacht abwarten. Der Wagen war gefüllt mit Gold und Silber, so daß für Frau und Kind ein Leben im Wohlstand gesichert war.

Vierzigtausend Spartacani sammelten sich zur Begrüßung ihres Anführers. Spartacus hielt keine Ansprache vor der Schlacht, aber alle jubelten ihm laut zu, als er auf dem prächtigen Apfelschimmel vorbeiritt. Er nahm seinen Platz ein, neben dem Feldzeichen seiner Armee. Ein springender Fisch aus Email, der den Helm eines Galliers zierte. Der Helm des Galliers, den er als erstes in der Gladiatorenarena tötete.
Er hob beide Hände und ballte sie zur Faust. Dabei ließ er sich aus dem Sattel gleiten. Er zog seinen Säbel, den Krummsäbel eines thrakischen Gladiators, schloß die Augen, hob die Waffe und stieß sie seinem Pferd in den Hals. Blut schoß in einem Strahl hervor, doch das edle Pferd wehrte sich nicht. Wie ein Opfertier ging es auf die Knie, kippte auf die Seite und starb.

Hier also sollte alles enden. Wozu noch Worte? Indem Spartacus vor aller Augen sein geliebtes Pferd tötete, machte er seinen treuen Soldaten deutlich, daß er das Schlachtfeld nicht lebend verlassen wollte. Er hatte sich seine letzte Möglichkeit zur Flucht genommen.

Wie erwartet wurde die Schlacht hart und unerbittlich, und das Blut floß in strömen. Die meisten Rebellen folgten dem Beispiel ihres Anführers und kämpften, bis sie tödlich getroffen oder aus Erschöpfung niedersanken. Spartacus selbst erschlug zwei Zenturionen, ehe ihm ein unbekannter im Getümmel die Sehnen eines Beines durchtrennte. Er sank in die Knie, focht aber hartnäckig weiter, bis er unter einem Berg von Leichen begraben wurde.

Fünfzehntausend Spartacani kamen mit dem Leben davon. Sechtausend wandten sich nach Apulia, die übrigen schlugen sich zu den Lucaner Bergen durch.

Caesar, der den Auftrag hatte das Schlachtfeld nach überlebenden abzusuchen bemerkte, daß Spartacus nicht unter den Toten zu finden war.

Auf der Suche nach Aluso wurden ein paar Zivilisten aufgegriffen, die schworen, daß die Frau mit der Wolfspracht in einem von furcherregenden Schlangen gezogenen, rotglühenden Wagen gestiegen und dann zischend himmelwärts davongefahren sei.

Den ganzen Mai hindurch machte die römische Armee Jagd auf die Spartacani, die sich in den Bergen Lucaniens und Bruttiums versteckt hielten. Insgesamt wurden sechstausendsechshundert aufgespürt und gestellt.

Die anderen sechstausend Spartacani, die nordöstlich nach Apulia geflohen waren, kamen bis an die Grenze des italischen Galliens. Dort trafen sie auf Pompeius Magnus, der mit seinen Legionen aus Spanien zukam. Crassus sagte zu Caesar: "Du kennst Magnus, er hat sie alle erschlagen."

Um Roms Feinden im Nachhinein nicht zu ungewollter Größe zu verhelfen, ließ Crassus die restlichen sechstausendsechshundert gefangenen Rebellen als abschreckendes Beispiel auf der Via Appia kreuzigen. Die Strecke von Capua nach Rom betrug einhundertzweiunddreißig Meilen. Das waren insgesamt sechshundertsechzigtausend Fuß. Alle hundert Fuß ein Kreuz, bis nach Rom. Dort sollten sie solange hängen, bis von ihnen nur noch blanke Knochen übrig waren.

Zitat von Marcus Crassus: "Es war eher ein Samniter- als ein Sklavenaufstand."

Eigene Anmerkung: Es sei angemerkt, daß Marcus Crassus ein großer Mann in der Geschichte des römischen Reiches ist und er unsere Anerkennung verdient, denn er war nicht nur ein großer Feldherr, sondern auch ein echter Freund Caesars.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Zitieren
Es bedanken sich:
#9
Spartacus hat sich doch zumindest bis zuletzt recht heldenhaft verhalten, insofern hat auch er meine Symphatie. Wenngleich die Angelegenheit mit dem Pferd ihm mindestens drei Minuspunkte bei mir einbringt. Häh?
Zitieren
Es bedanken sich:
#10
Er ist lediglich so "erfolgreich" gewesen, weil er selbst einst in der Legion diente und seine ersten Generäle, wie z. B. Crixus ebenfalls. Weiterhin zögerte der Senat ausreichend Gelder zur Verfügung zu stellen, um gleich genug Legionen ausheben zu können, unter dem Kommando eines fähigen Feldherrn versteht sich. Man hätte Crassus also gleich damit beauftragen sollen, da Pompeius gerade in Spanien, und Lucullus in Griechenland (glaube ich) unterwegs war. Der Rest der Senatoren verfügte einfach nicht über genug Erfahrung, um ein solches Unternehmen erfolgreich und schnell beenden zu können. Die, die doch Erfahrung besaßen, wurden mit nur zwei Legionen (12.000 Mann) losgeschickt und sollten gegen eine Armee von 100.000 antreten.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Zitieren
Es bedanken sich:


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste

Termine

Nächster Vollmond ist in 14 Tagen und 3 Stunden am 14.01.12025, 00:28
Nächster Neumond ist in 3 Stunden und 22 Minuten am 31.12.12024, 00:27