Radongas
#2
Ergänzung zum ersten Beitrag:


WIE KOMMT RADON INS HAUS?
Radongas vermag in Häuser aus dem Untergrund einzudringen. Aber auch Wasser kann Radongas emittieren. Der Eintrag durch Baustoffe ist in der Regel gering. Aufgrund der höheren Dichte gegenüber Luft sind hohe Radonbelastungen besonders in Kellerräumen und ebenerdigen Geschossen anzutreffen. Geringer Luftwechsel in Aufenthaltsräumen durch dichte Fenster erhöht die Belastungsrate um ein Vielfaches.
Besonders betroffen sind Althäuser vor 1950, deren Abschluß zum Erdboden nicht abgedichtet wurde. Einfache Lehmböden oder Ziegel- und Holzböden auf gewachsener Erde oder Schotterlage weisen darauf hin.


WIE WIRD RADON GEMESSEN?
Eine erste Orientierung der Radongasverteilung bietet die nebenstehende Karte der ÖNRAP-Studie. Angemerkt muß jedoch werden, daß Radongaskonzentrationen innerhalb eines Ortes und von Haus zu Haus extrem schwanken können.
Die tatsächliche Feststellung der Radonkonzentration wird über Passivdosimeter durchgeführt. Dazu wird ein kleiner Prüfbecher für einige Zeit im Raum aufgestellt und anschließend zur Auszählung einem Prüflabor übermittelt. Nach Auszählung der "Einschlagsspuren" der radioaktiven Alphastrahlen kann das Maß der Strahlungsaktivität angegeben werden.

Es gelten auf Basis von internationalen Werten:

*
Eingreifrichtwert bei Altbauten 400 Bq/m3 Radon-222
*
für Deutschland sind folgende Werte in Vorbereitung:
100 - 400 Bq/m³ Sanierungszeiten von zehn Jahren,
400 - 1000 Bq/m³ Sanierungszeiten von fünf Jahren und
oberhalb von 1000 Bq/m³ Sanierungszeiten von drei Jahren
*
Planungsrichtwert bei Neubauten 200 Bq/m3 Radon-222
*
Geplanter Richtwert WHO < 100 Bq/m3 Radon-222


SANIERUNG
Bei Werten über 200 - 1000 Bq/m3 sollten einfache Abdichtungen gegenüber dem Erdboden vorgenommen werden. Darüber hinaus sind umfangreiche bauliche Sanierungsarbeiten, sowie Entlüftungsmaßnahmen notwendig. Da diese Arbeiten objektabhängig, aufwendig und kostenintensiv sind, sollte vorab ein Sanierungskonzept mit einem Fachmann (Beratung) erarbeitet werden.

EMPFEHLUNGEN
Häuser in radongasverdächtigen Lagen sollten auf Radongasbelastungen in der Raumluft gemessen werden. Bei erhöhten Werten vor allem bei Altbauten sollten im Keller Lüftungsöffnungen, dichte Türen zwischen Keller und Erdgeschoß, und spezielle Bodenabdichtungen vorgesehen werden. Bei Neubauten mit guter Bodenabdichtung sind nur geringe Werte zu erwarten.
Gute Raumdurchlüftung senkt Radongas in Wohnräumen ab. (Ventilator) ·
Rauchen und Radon gemeinsam erhöhen das Lungenkrebsrisiko beträchtlich und verstärken zusammen die Lungenschädigung. In diesem Fall ist die gesündeste und auch wirksamste Sanierung das Rauchen einzustellen!

IMMISSIONEN VON GEWERBE UND GARAGEN
In unmittelbarer Nähe befindliche Gewerbebetriebe, wie Putzereien, Druckereien, Tischlereien, Malerbetriebe etc., Tankstellen, Tiefgaragen können die Innenraumluftqualität beeinträchtigen. Neben den Fenstern können oft diffussionsoffene Baukonstruktionen, Luftschächte, Installationsschächte aber auch Stiegen die Geruchs- Schadstoffübertragung zu Wohnungen ermöglichen.

EMPFEHLUNGEN
Von Menschen verursachte Außenluftverunreinigungen sind meist Kraftwerke, Industrie, Gewerbe, Verkehr und Haushalt. Die Feststellung der Emission wird analytisch durch Messungen bestimmt.
Verbesserungen können teils durch bauliche Maßnahmen wie z.B. Abdichtungsmaßnahmen, andererseits durch geeignete Abluft- und Zuluftmaßnahmen erfolgen.

[Bild: radvas-g.jpg]

Meine Grüße

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[Kein Betreff] - von celestine - 27.09.12006, 12:12
[Kein Betreff] - von celestine - 27.09.12006, 12:31

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