Natur und Mensch
#1
Zoe schrieb:Die Natur hat sich ihren Weg gesucht, durch einen Teil von ihr, durch mich.
Hallo Zoe.

Was ich bislang von Dir gelesen habe, finde ich recht symphatisch, denke aber, an dieser Stelle bist Du einem Trugschluß aufgesessen. Der Mensch ist kein Teil der Natur - er ist 'lediglich' ein geduldeter Gast, der ihren Gesetzmäßigkeiten unterliegt.
Das Kind kam, weil Du die dementsprechenden Ursachen gesetzt hast.
Mit Natur hat das kaum bis rein gar nichts zu tun.
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#2
Zitat:Der Mensch ist kein Teil der Natur - er ist 'lediglich' ein geduldeter Gast, der ihren Gesetzmäßigkeiten unterliegt.

Kannst du das erläutern? Wo kommt der Mensch dann her?
Der Mensch war ja nicht immer so wie heute, waren unseren frühesten Vorfahren nicht Teil der Natur?
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#3
Hallo Abnoba,

ich schließe mich River´s Bitte nach Erläuterung an. Ich bin bislang noch nicht auf den Gedanken gekommen, den Menschen als nicht natürlich anzusehen, möchte mich aber gern mal in diese Sichtweise "einblicken". Könntest du bitte auch den Begriff "Natur" definieren? Vielleicht verstehe ich ja etwas anderes darunter, und betrachte "Mensch" daher als natürlich?

Gruß,

Zoe
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#4
Hallo River.

Ich weiß natürlich nicht, was Deiner persönlichen Definition von 'frühesten Vorfahren' entspricht?!
Aber gleichgültig, wie diese Definition nun ausschauen mag - nein, auch diese Menschen waren kein Teil der Natur, nicht im eigentlichen Sinne. Auch wenn Harmonie mit der Natur in vergangenen Zeiten (wenigstens zum Teil) einen ganz anderen Stellenwert hatte und eher gelebt wurde.
Woher der Mensch kommt... die Frage ist, wie weit willst Du jetzt zurückgehen, in der Geschichte?! Mit diesem Thema Bücher zu füllen, haben glücklicherweise andere bereits übernommen. Ich für meinen Teil messe den ganzen Details dieser Entwicklung eher immer weniger Bedeutung bei, die scheinen mir zumindest zu diesem Zeitpunkt doch vorrangig Liebhaberei. Was ich damit meine - dieserlei Wissen bringt mich im JETZT und IST lediglich recht bedingt weiter.
Für mich persönlich fasse ich die Antwort auf diese Frage ganz simpel zusammen: Er (der Mensch) hat einen entscheidenden Fehler gemacht - er hat gedacht. Und jetzt hat er die Konsequenz zu tragen.
Das ist vermutlich nicht die Antwort, die Du hören wolltest?! Wenn Du eher auf die geschichtlichen Feinheiten des ganzen Schlamassels erpicht bist, ist vielleicht einer der anderen Hiesigen so nett, sie näher auszuführen. Ich meine das nicht böse, und es wäre schön, wenn Du's nicht persönlich/übel nimmst, aber da bin ich die falsche Ansprechpartnerin. Das Thema ist mir zu weitschweifend und müßig.



Hallo Zoe.

Natur wertet nicht, sie ist neutral. Der Zweibeiner ist in der Regel vom Aufstehen bis zum Schlafengehen unentwegt damit beschäftigt, Werturteile zu treffen. Wäre das anders, hätten wir nicht die Umstände, die wir nun einmal haben. Das kann so ziemlich jeder mittels etwas Selbstreflektion überprüfen. Natur ist instinktiv und emotionslos. Der Zweibeiner nicht. Was daran liegt, daß ihm eine ganz absonderliche Logik zueigen ist, die man so sonst nirgendwo in der Natur antrifft.
Ganz einfach ausgedrückt - der Zweibeiner ist das einzige Geschöpf, welches überhaupt in der Lage ist, sich vollkommen unnatürlich zu verhalten (das bezieht sich jetzt auf die Gesamtheit, vereinzeltes entartetes Verhalten beispielsweise in der Tierwelt mal außen vorgelassen.). Schau Dir mal genau an, wie Tiere oder Pflanzen funktionieren. Fakt ist, es ist atemberaubend schön, Natur eine perfekte Symphonie - und der Zweibeiner die kreischende Disharmonie mittendrin.


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#5
Hallo Abnoba,

mit "unsere frühesten Vorfahren" meinte ich Primaten (nicht: Affen), die eben noch nicht gedacht oder Werkzeuge gebraucht haben, aus denen sich aber Hominide und letztendlich der "moderne" Mensch entwickelt hat. Ich verstehe das schon, was du schreibst:

Zitat:Er (der Mensch) hat einen entscheidenden Fehler gemacht - er hat gedacht.

Ich habe das jetzt so verstanden: Der Mensch ist nicht Teil der Natur, weil er denkt. Nur weil er denkt ist er in der Lage, sich wider der Natur zu verhalten. Aber wenn du sagst er hat einen entscheidenden Fehler gemacht ... dann hat er irgendwann ja noch nicht gedacht. Es kam der Moment (wie lange der auch immer gedauert haben mag), an dem er sich seiner selbst bewusst wurde, und von da an fing er an sich anders zu verhalten.

Aber war er bevor er dachte nicht Teil der Natur? Oder war er da einfach kein Mensch?
Ich denke, letzteres.
Aber es ist zu spät, wir können das Denken nicht mehr abstellen.

Du hast recht, ich habe da für einen einzelnen Beitrag wohl eine etwas wahnsinnige Frage gestellt "woher kommt der Mensch".
Aber ich habe einen Denkanstoß bekommen.

Grüße,

River
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#6
Hallo River.


Zitat:(River @ 06.10.2006 - 17:15)
mit "unsere frühesten Vorfahren" meinte ich Primaten (nicht: Affen), die eben noch nicht gedacht oder Werkzeuge gebraucht haben, aus denen sich aber Hominide und letztendlich der "moderne" Mensch entwickelt hat.


Ja, irgendwie hatte ich vermutet, daß Du das meinst. Ich weiß schon, Darwin hat verflixt schlüssig argumentiert - schlüssig genug jedenfalls, daß seine Evolutionstheorie heute an jeder Schule gelehrt wird (ob dieser Fakt nun eher ein Pro oder ein Contra seiner Theorie darstellt... nunja...). Nichtsdestotrotz bleibt es eine Theorie, die sich zwar auf archäologische Funde stützt, sich anhand derer aber nicht wirklich beweisen läßt. Zumal sich Funde fälschen lassen.
Primaten sind Säugetiere. Der Mensch ist kein Tier. Mensch und Affe haben keinen gemeinsamen Primaten-Vorfahren.

Zitat:Ich habe das jetzt so verstanden: Der Mensch ist nicht Teil der Natur, weil er denkt.

Irgendwie ist das gar nicht ganz falsch, obwohl ich es anders gemeint hatte.

Zitat:Aber wenn du sagst er hat einen entscheidenden Fehler gemacht ... dann hat er irgendwann ja noch nicht gedacht. Es kam der Moment (wie lange der auch immer gedauert haben mag), an dem er sich seiner selbst bewusst wurde, und von da an fing er an sich anders zu verhalten.

Absolut korrekt, ja. Dem ersten Gedanken folgte der zweite, dritte, siebentausenddreihunderfünfzigste etc. - und jeder dieser Gedanken strebt nun (Ursache und Wirkung) nach seiner Manifestation.
Zu

Zitat:(wie lange der auch immer gedauert haben mag)


Zeit ist wiederum lediglich ein Konstrukt, welches auf den Zweibeiner zurückzuführen ist.

Zitat:Aber war er bevor er dachte nicht Teil der Natur? Oder war er da einfach kein Mensch?


Sowohl als auch.
Du scheinst davon auszugehen, der Mensch habe sich aus/wegen der Natur entwickelt.
Ich weiß, es klingt abstrakt, aber letztendlich wird andersherum ein Schuh daraus.

Zitat:Aber es ist zu spät, wir können das Denken nicht mehr abstellen.

Aber eh - wer wird denn nun gleich so pessimistisch sein.
Man kann - und kommt so oder so nicht darum herum - zumindest Ursachen, die man durch polarisierende Gedanken gesetzt hat, auflösen, so oder so. Und keine neuen dieser Art hinzufügen. Der Knackpunkt ist ja nicht das Denken allein an sich, sondern auch und vor allem die Art und Weise des Denkens.

Meine Grüße.
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