Emotionen und der Umgang mit Tieren
#1
Zitat:Verhaltensgestörte Haustiere sind jedoch zu Reaktionen fähig, die wir Menschen dann als Emotionen interpretieren könnten. Man vergleicht ja halt so gerne mit sich selber, he?

Zitat:Aber von Pferden können wir z. B. gerne reden. Du hast angedeutet, daß eine Stute zu Deinem Umfeld gehört?

Gut also mein Lieblingsthema - meine Stute. Zunge raus
Besonders sozial orientierte Tiere die in der Natur in Herden, Horden, Rudeln ... leben, sind in ihrem unnatürlichen Rudel (Mensch/Tier) außerordentlich sensibel für jegliche Stimmungen des Menschen. In der Natur wären sie es ihren anderen übergeordneten Rudelmitgliedern gegenüber. Der soziale Aufstieg innerhalb des Rudels scheint genauso wichtig wie die Nahrungsbeschaffung. Rangordnungen werden bei Pferden sogar an die Fohlen "vererbt" (durch das Verhaltensmuster der Mutter weitergegeben). Diese Sensibilität für die Bezugsperson Mensch, für seine Gefühle und Emotionen scheint das Pferd "mitdenken" zu lassen. Dabei geht es allein darum die eigene Rangfolge zu festigen bzw. eine Schwachstelle die offensichtlich ist (beim Chef) auszutesten.
Meine weiblichen Tiere (Hund, Katz, Pferd) entsprechen von ihren Grundcharakterzügen meinem Wesen. (Das sage nicht nur ich, auch außenstehende Betrachter). Mir ist nur noch nicht ganz klar, ob man sich sein Tier so wählt, um an seinem Spiegel zu lernen oder besser gesagt: wie im Innen so im Außen, oder ob sich das Tier so anpaßt daß es dann wieder paßt.
Aufjeden Fall, seitdem ich im Umgang mit meiner Stute ihr nicht mehr meine eigenen Emotionen unterstelle, bin ich konsequenter im Chefsein, sie ist zufriedener und testet nicht mehr aus.

Fazit für mich: wenn es mir gelingt mit meinen Tieren emotionslos umzugehen, werde ich ihnen gerechter und es läuft harmonischer ab in unserem selbstgestrickten Rudel.

liebe Grüße SIMETRA
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#2
<<Mir ist nur noch nicht ganz klar, ob man sich sein Tier so wählt, um an seinem Spiegel zu lernen oder besser gesagt: wie im Innen so im Außen, oder ob sich das Tier so anpaßt daß es dann wieder paßt.>>

Darüber mache ich mir auch schon seit langen Gedanken und betrachte daraufhin den Umgang von Menschen und Tieren.

Ein Beispiel:
Ich habe vor 7 Jahren einen Landseer gekauft, den Dunkan. Damals habe ich auch seine Schwester kennengelernt, die Dana.
Die beiden waren sich in ihrer Art recht ähnlich: direkt, etwas aufdringlich, eigenständig und furchtlos nach dem Motto: "Hast Du ein Problem, dann viel Spass damit."

Vor zwei Wochen habe ich nun die Dana nach 7 Jahren wieder gesehen und erlebt, und da ist mir schon aufgefallen, wie stark sie sich im Vergleich zu ihrem Bruder verändert hat.
Auch in ihrem Äußern, ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass so etwas möglich ist.
Sie hat sehr viele Eigenschaften der Besitzerin angenommen, so war mein Eindruck.

Ich habe viel von Monty Roberts und Jan Fennell gelernt, und wende das Wissen auch bei meinen Hühnern und Ziegen an.
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#3
Ein Tier wird in dem Moment verändert, in dem es mit Menschen in Berührung kommt. Haustiere sind zur Abhängigkeit und zum Zusammenleben dressierte und manipulierte Geschöpfe. Mensch tut der Natur einen Gefallen, wenn er weder Pflanze noch Tier überhaupt berührt. Wozu sollte man Haustiere haben? Erfreut man sich der Sklaverei? Es gilt die Regel, desto freier und unabhängiger ein Tier lebt, desto natürlicher verhält es sich bzw. umgedreht, desto mehr Mensch auf das Tier einwirkt, desto größer ist die Anpassung des Tieres, bis hin zur Adoption von emotionalen Verhaltensstrukturen.

Da Hund durch und durch eine Kunstkreatur ist, trifft das vorher Gesagte auf diese Züchtung generell nicht zu. Es gibt keine natürlichen Hunde. Jeder Hund ist schon durch sein Dasein = unnatürlich. Wolf wäre hier die natürliche Art und jede Sorte Hund ist eine degenerierte Zucht, die mit Natur nicht mehr zu tun hat als "Griesbrei mit Apfelmus und Zimt". Auch eine echt natürliche Speise, ja? Blinzeln
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
Hallo,

ich sehe Hunde meist wie eine Parodie auf den Menschen. Durch diesen Komikfaktor empfinde ich sie dann meist dennoch als angenehm, solange der offensichtliche Mutationsgrad (Zwergrassen etc.) sich im Rahmen hält.
Bei extrem entarteten Hunden verspüre ich schon seit meiner Kindheit den Wunsch, sie entweder zu zertreten oder einfach in die Wildnis zu werfen.

Wozu Haustiere allgemein taugen? Es sind Helfer für Haus und Hof. Dort wo sie pragmatisch benötigt werden, haben sie ihren Sinn, also z.B. Mäuseplage in Schach halten (Katze) oder Wachfunktion (Hund, Gans). Genauso die Nahrungsmittel- und Rohstoffversorgung in kargeren, z.B. nordeuropäischen Gegenden (Schafwolle, Fett etc.).

Heutzutage sind Haustiere aber tatsächlich meist "nur" aus emotionalen Gründen (des Halters) anwesend. Nachweislich machen sie aber vielen Leuten in der heutigen Gesellschaft das Leben angenehmer. Sie helfen regelmäßig dem Menschen die Balance zu behalten. Und leiden dadurch aber auch oft mit. Diese emotionale Motivation, Haustiere zu halten, gab es damals selten, weil der soziale Kontakt zwischen den Menschen und die Verbindung mit der Natur noch nicht so eingeschränkt war wie heutzutage.

Unterm Strich bleiben wieder die alten Ursachen stehen: Überbevölkerung und Ausbeuterdenken von einigen selbsternannten Eliten sowie ch**stlich-moslemisch bedingte Moralverirrungen.

Grüße

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#5
Zitat:Ein Tier wird in dem Moment verändert, in dem es mit Menschen in Berührung kommt. Haustiere sind zur Abhängigkeit und zum Zusammenleben dressierte und manipulierte Geschöpfe.
Muß Paganlord mal wieder recht geben. Aber genau genommen beeinflusst ja immer Jeder Jeden. Da der Mensch aber zumeist die Macht hat (Futtergabe, psychische und/oder physische Gewalteinwirkung oder aber tatsächliche persönliche Stärke) setzen sich seine emotionalen Verhaltensstrukturen durch. Oft lebt das Haustier die unterdrückten Emotionen des Haustierhalters aus, und der unkritische Betrachter wundert sich, woher das Tier das wohl hat.

Von seiner natürlichen Veranlagung her hat aber jedes Tier als Einzelwesen sehr wohl seine persönliche Charakterstruktur. Da das Haustier aber wohl dafür gehalten wird, damit der Mensch seine Emotionen (ersatz)befriedigen kann, hat es wenig Chance diese (seine persönliche Charakterstruktur) natürlich zu entwickeln.

Zitat:Es gilt die Regel, desto freier und unabhängiger ein Tier lebt, desto natürlicher verhält es sich
Womit ich diesen Satz nur unterstreichen kann.

Achja,
Zitat:Wozu sollte man Haustiere haben? Erfreut man sich der Sklaverei?
Natürlich erfreut "man" sich der Sklaverei. Unter dem Deckmantel dem Tier was Gutes zu tun. Solange man seine eigene innere persönliche Sklavenhaltung nicht abgelegt hat lebt man das ja nun an anderen aus, mit umgekehrten Vorzeichen, indem man nun selbst der Machthabende ist.

soweit erstmal - liebe Grüße SIMETRA




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#6
Hallo Inno,


Zitat:Ich habe viel von Monty Roberts und Jan Fennell gelernt, und wende das Wissen auch bei meinen Hühnern und Ziegen an.

Von Roberts habe ich insoweit gelernt, das mir klar wurde, daß ich so gut wie keine Ahnung von Pferdesprache habe (trotz jahrzehntelangem Umgang). Natürlich gibt es eindeutige Gesten, die jeder versteht, aber die Feinheiten der Kommunikation blieben voll auf der Strecke. Roberts nutzt seine Erkenntnisse ja auch nur zur Machtausübung damit das Tier für den Menschen funktioniert.

Wirklich lernen kann man nur durch Beobachten der natürlichen sozialen Strukturen und Verhaltensweisen (und diese sieht man nur beim natürlichen Herdenverband). Und bei jeder Gattung gibt es erhebliche Unterschiede wenn auch die Hauptzielrichtung letztlich dasselbe ist: in der Rangfolge aufzusteigen oder zumindest nicht abzusteigen. Was wiederrum dem Überleben der Art zugute kommt, da ja der/die Stärkste (mental oder körperlich) die Führung übernimmt.

lieben Gruß SIMETRA
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#7
Zitat: und diese sieht man nur beim natürlichen Herdenverband)


Ich muß sagen, daß zu meinen schönsten Erlebnissen gehört, als wir in Sardiniens Bergen Wildpferde beobachten konnten. Die Guten haben uns natürlich bemerkt und mit uns gespielt. Sie ließen uns nie näher als 50 m an die Herde herankommen.
Sei!
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