08.02.12007, 15:07
Wo heute die Petrikirche steht (Berlin-Cölln), da ragte einst auf einem Sandhügel ein heidnischer Tempel auf, der dem dreiköpfigen G*tte Triglav geweiht war. Rings um das Heiligtum standen auf der von den beiden Spreearmen gebildeten Insel ein paar armselige Fischerhütten. Das ist der (heute bekannte) Anfang der Stadt Berlin gewesen. Wie nun neben dem alten Kölln Alt-Berlin (jenseits des Mühlendammes) gegründet wurde, das erzählt uns die Sage:
Albrecht der Bär, der erste chr**liche Markgraf, hatte sich auf der Jagd im Sumpflande der Spree verirrt. Er war von seinen Jagdgenossen abgekommen und sah sich schon der Notwendigkeit gegenüber, im Walde zu übernachten, als er nach der Spree hinüber ein Licht flackern sah. Er folgte dem Scheine und kam bald an einen im Wasser errichteten Pfahlbau, den man nur über einen schmalen Steg erreichen konnte. Er pochte ans Hürdentor, und ein Knecht ließ ihn ein. Der führte ihn in einen von Kienspänen erhellten Raum, wo der Besitzer der Ansiedlung auf einem Bärenfell saß. Dieser grüßte ihn nach wendischer Sitte und fragte, was sein Begehr sei. Albrecht antwortete, daß er von seinen Gefährten abgekommen sei und um ein Nachtlager bitte; er gab sich aber nicht als Fürst des Landes zu erkennen.
Der Wende antwortete: "Du bist zwar ein Chr**t, doch weiß Rudolf von Stralow, auch diesen gegenüber Gastfreundschaft zu üben. Hier hast du einige Fische; dort auf dem Fell findest du einen Platz zur Ruhe!" Albrecht, der die Gebräuche der Wenden kannte, forderte aber Salz und Brot, um es mit dem Wenden gemeinschaftlich zu essen; denn nur dadurch sicherte er sein Leben. Rudolf von Stralow gab beides ungern; aber er gab es doch – und so konnte sich Albrecht beruhigt niederlegen.
Doch kam er nicht zur Ruhe, es war viel Leben und Bewegung im Hause. Knechte kamen und gingen, bis endlich einer Rudolf von Stralow meldete: "Es ist alles bereit!" Da stand dieser auf und rüstete sich zum Ausgang. Sofort war aber auch Albrecht auf den Beinen und fragte: "Wohin willst du?" Der Wende wollte es ihm nicht sagen, bis ihn der Markgraf darauf aufmerksam machte: "Ich bin dein Gastfreund." Da bequemte sich Rudolf dazu, ihm zu berichten, daß er zu einem Fest zu Ehren des heidnischen G*ttes Triglav wolle. Albrecht forderte: "So nimm mich mit!" Der Wende konnte es ihm als seinem Gastfreund nicht abschlagen, doch hüllte er ihn zuvor in einen Wendenpelz.
So bestiegen sie den Kahn, der am Wasserausgang ihrer harrte. Rasch ging die Fahrt spreeabwärts, und unterwegs gesellten sich ihnen viele Kähne zu, Dort, wo die Spree sich teilte, stiegen sie aus, um zum Triglavtempel auf sandiger Höhe emporzusteigen. Dumpfes Gemurmel schlug ihnen am Eingang entgegen: der Tempel war voll von heidnischen Wenden.
Albrecht sah sich um. Im Hintergrunde gewahrte er einen großen Vorhang, hinter dem ein seltsames Gestöhn hervortönte. Da schritt die weißgekleidete Priesterschar herein und begann die Anrufung des dreiköpfigen G*ttes. Immer wilder und lauter wurde ihr Schreien. Als ihr wildes Rufen den Höhepunkt erreicht hatte, wurde der Vorhang aufgerissen, und Albrecht sah, wie sie aus Weidengeflecht ein für den Chr**ten scheußlich anzusehendes Abbild ihres G*ttes errichtet hatten.
Albrecht berichtet später, daß das ganze Innere Triglavs angeblich mit gefangenen Ch**sten angefüllt war, die nun als Opfer dargebracht werden sollten. Der Oberpriester schritt auf den darunter aufgeschichteten Holzstoß zu und entzündete ihn. Schon wollte Albrecht – laut seinen eigenen Erzählungen – sein Schwert zücken, um seine Glaubensgenossen zu befreien. Doch Rudolf von Stralow zog seinen Gastfreund schnell in die finstere Nacht hinaus, um ihn vor einer übereilten Tat und damit vor dem Tode zu schützen.
Schweigend ging die Fahrt zum Pfahlbau zurück. Als sie aber dort angelangt waren, drangen harte Worte aus Albrechts Mund: "Ein Bärlyn (Bärlein) will ich in den Sumpf da setzen; das soll die Wenden zusammentatzen, daß kein Chr**t mehr zu brennen braucht!" Erstaunt sah der Wende seinen Gast an: "Du sprichst stolze Worte voll Herrengeist! Wer bist du?" "Kennst du mich nicht? Ich bin Albrecht, den sie den Bären nennen – mein Bärlyn soll im Wendenlande herrschen und seine Tatzen weit auf Sumpf und Sand pranken! – Doch Stralow soll besonderen Schutz genießen, weil es mich beherbergt hat – nur der erste Fischzug gehöre dem Fürsten!"
So – erzählt die Sage – entstand neben dem heidnisch-wendischen Kölln das chr**lich-deutsche Bärlyn (Berlin) – und lange haben die beiden Städte nebeneinander bestanden, bis sie vereinigt wurden. Stralau aber feierte seit jener Zeit ständig seinen Fischzug, bis auf den heutigen Tag.
Soweit die Sage. Diese Geschichte, von Fürst Albrecht dem Bären & den chr**lichen Pfaffen erzählt, kann man jedoch als reine Propaganda abtun. Hiermit sollten die Verbrechen der Ch**sten bei der gewaltsamen Ch**stianisierung der Mark Brandenburg und die Ermordung von vielen tausend Heiden relativiert und gerechtfertig werden. Obwohl dies offensichtlich ist, wird dieses Propagandamärchen bis heute erzählt. Man findet es in jedem Berliner Sagenbuch.
Albrecht der Bär, der erste chr**liche Markgraf, hatte sich auf der Jagd im Sumpflande der Spree verirrt. Er war von seinen Jagdgenossen abgekommen und sah sich schon der Notwendigkeit gegenüber, im Walde zu übernachten, als er nach der Spree hinüber ein Licht flackern sah. Er folgte dem Scheine und kam bald an einen im Wasser errichteten Pfahlbau, den man nur über einen schmalen Steg erreichen konnte. Er pochte ans Hürdentor, und ein Knecht ließ ihn ein. Der führte ihn in einen von Kienspänen erhellten Raum, wo der Besitzer der Ansiedlung auf einem Bärenfell saß. Dieser grüßte ihn nach wendischer Sitte und fragte, was sein Begehr sei. Albrecht antwortete, daß er von seinen Gefährten abgekommen sei und um ein Nachtlager bitte; er gab sich aber nicht als Fürst des Landes zu erkennen.
Der Wende antwortete: "Du bist zwar ein Chr**t, doch weiß Rudolf von Stralow, auch diesen gegenüber Gastfreundschaft zu üben. Hier hast du einige Fische; dort auf dem Fell findest du einen Platz zur Ruhe!" Albrecht, der die Gebräuche der Wenden kannte, forderte aber Salz und Brot, um es mit dem Wenden gemeinschaftlich zu essen; denn nur dadurch sicherte er sein Leben. Rudolf von Stralow gab beides ungern; aber er gab es doch – und so konnte sich Albrecht beruhigt niederlegen.
Doch kam er nicht zur Ruhe, es war viel Leben und Bewegung im Hause. Knechte kamen und gingen, bis endlich einer Rudolf von Stralow meldete: "Es ist alles bereit!" Da stand dieser auf und rüstete sich zum Ausgang. Sofort war aber auch Albrecht auf den Beinen und fragte: "Wohin willst du?" Der Wende wollte es ihm nicht sagen, bis ihn der Markgraf darauf aufmerksam machte: "Ich bin dein Gastfreund." Da bequemte sich Rudolf dazu, ihm zu berichten, daß er zu einem Fest zu Ehren des heidnischen G*ttes Triglav wolle. Albrecht forderte: "So nimm mich mit!" Der Wende konnte es ihm als seinem Gastfreund nicht abschlagen, doch hüllte er ihn zuvor in einen Wendenpelz.
So bestiegen sie den Kahn, der am Wasserausgang ihrer harrte. Rasch ging die Fahrt spreeabwärts, und unterwegs gesellten sich ihnen viele Kähne zu, Dort, wo die Spree sich teilte, stiegen sie aus, um zum Triglavtempel auf sandiger Höhe emporzusteigen. Dumpfes Gemurmel schlug ihnen am Eingang entgegen: der Tempel war voll von heidnischen Wenden.
Albrecht sah sich um. Im Hintergrunde gewahrte er einen großen Vorhang, hinter dem ein seltsames Gestöhn hervortönte. Da schritt die weißgekleidete Priesterschar herein und begann die Anrufung des dreiköpfigen G*ttes. Immer wilder und lauter wurde ihr Schreien. Als ihr wildes Rufen den Höhepunkt erreicht hatte, wurde der Vorhang aufgerissen, und Albrecht sah, wie sie aus Weidengeflecht ein für den Chr**ten scheußlich anzusehendes Abbild ihres G*ttes errichtet hatten.
Albrecht berichtet später, daß das ganze Innere Triglavs angeblich mit gefangenen Ch**sten angefüllt war, die nun als Opfer dargebracht werden sollten. Der Oberpriester schritt auf den darunter aufgeschichteten Holzstoß zu und entzündete ihn. Schon wollte Albrecht – laut seinen eigenen Erzählungen – sein Schwert zücken, um seine Glaubensgenossen zu befreien. Doch Rudolf von Stralow zog seinen Gastfreund schnell in die finstere Nacht hinaus, um ihn vor einer übereilten Tat und damit vor dem Tode zu schützen.
Schweigend ging die Fahrt zum Pfahlbau zurück. Als sie aber dort angelangt waren, drangen harte Worte aus Albrechts Mund: "Ein Bärlyn (Bärlein) will ich in den Sumpf da setzen; das soll die Wenden zusammentatzen, daß kein Chr**t mehr zu brennen braucht!" Erstaunt sah der Wende seinen Gast an: "Du sprichst stolze Worte voll Herrengeist! Wer bist du?" "Kennst du mich nicht? Ich bin Albrecht, den sie den Bären nennen – mein Bärlyn soll im Wendenlande herrschen und seine Tatzen weit auf Sumpf und Sand pranken! – Doch Stralow soll besonderen Schutz genießen, weil es mich beherbergt hat – nur der erste Fischzug gehöre dem Fürsten!"
So – erzählt die Sage – entstand neben dem heidnisch-wendischen Kölln das chr**lich-deutsche Bärlyn (Berlin) – und lange haben die beiden Städte nebeneinander bestanden, bis sie vereinigt wurden. Stralau aber feierte seit jener Zeit ständig seinen Fischzug, bis auf den heutigen Tag.
Soweit die Sage. Diese Geschichte, von Fürst Albrecht dem Bären & den chr**lichen Pfaffen erzählt, kann man jedoch als reine Propaganda abtun. Hiermit sollten die Verbrechen der Ch**sten bei der gewaltsamen Ch**stianisierung der Mark Brandenburg und die Ermordung von vielen tausend Heiden relativiert und gerechtfertig werden. Obwohl dies offensichtlich ist, wird dieses Propagandamärchen bis heute erzählt. Man findet es in jedem Berliner Sagenbuch.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!