Gerechtigkeit
#1
Hi,
@wishmaster
Zitat: Hier in unserem "Tal der weisen Narren" werden die Naturgesetze, die die einzig mögliche Gerechtigkeit bieten und die Mutter Natur selbst, als die einzige Absolute und immerwährende Rechthaberin erkannt und entsprechend verehrt.

Eine Gerechtigkeit ausserhalb der Natur gibt es nicht, hat es niemals gegeben und wird es niemals geben. Dafür wird dich die Natur auch niemals enttäuschen. Sie ist der verlässlichste und ehrlichste Partner, den Du Dir vorstellen kannst. Auf keinen Menschen der Welt (und auch nicht auf die Götter der Menschen) trifft das zu.
...im prinzip bin ich mit deinen worten einverstanden... doch der begriff „gerechtigkeit“ klingt in meinen ohren hier leicht deplatziert. Die gerechtigkeit der natur hat doch eine völlig andere qualität und beschaffenheit als die menschliche gerechtigkeit. Die eine ist anonym und emotionslos, die andere hingegen bewertend und gefühlsbetont... die vermischung beider begriffe bring leichte verwirrung in deine so klaren und überzeugenden ausführungen...
...
@nuculuez
Zitat: Denn Liebe im heutigen Verständnis ist eben meist nur noch der personalisierte EMOTIONALE REFLEX des Strebens nach Einheit. Eine Form von mißglücktem Imitat der neutralen Allverbundenheit.
...BINGO!!!...
...
...
...ich denke, wir sind uns da einig: liebe als universalprinzip, oder gar universalheilsbringer ist ein humbug und universalmumpitz... wer wem damit irreführen tut, ist dabei zweitrangig...
gruß
ani
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#2
Zitat:...BINGO!!!...

Du hast verstanden, was ich meine?
Das ist erstaunlich. :-)
Bist Du Dir sicher, daß Du meine Worte und was dahintersteckt begriffen hast, oder machst Du nur so?

Grüße
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#3
Hi, Nuculeuz
Zitat: Bist Du Dir sicher, daß Du meine Worte und was dahintersteckt begriffen hast, oder machst Du nur so?
...sicher???? wer kann sich etwas sicher seyn? und sicher seyn, einen anderen verstanden zu haben? machst du witze?
...so tun als ob, ist nicht meine sache...
...entweder habe ich dich verstanden, oder meine eigene gedanken hineinprojeziert... du scheinst es testen zu wollen? OK... (vielleicht ist es so ein test für frischlinge? Wenn ja, kein problemmmmmmm, es tumeln sich sooo viele ******* im netz, da ist es angebracht herauszufinden mit wem man/frau zu tun {=kommmmmmunizieren} hat...)
Zitat: Strebens nach Einheit. Eine Form von (...) der neutralen Allverbundenheit.
...ich habe darunter das schon von onkel siggie aus wien (freud) untersuchte phänomen erkannt, des „ozeanischen gefühls“ des geborgen seyns im allen seyn. Eben dieses, auch von onkel carl gustav behandelte urgefühl, soll angeblich auch ein seelisches primärbedürfnis darstellen.
...deswegen war auch die aufgabe jeglicher religionen, eben dieses bedürfnis zu befriedigen, wohl auch als sinngebung für das kleine menschliche daseyn...
Zitat: Eine Form von mißglücktem Imitat (...)personalisierte EMOTIONALE REFLEX
...als im zuge der aufklärung die religiösität im westen rapide abnahm, entstand ein kulturelles vakum – dies führte dazu, dass in der zunehmend sekularisierten und von verstand und naturwissenschaft geprägten welt, für das o.g. seelische primärbedürfnis eine andere form der kulturell verbreiteten befriedigung entstand... eben dies war die stunde der entstehung der romantik – der ursprüngliche ersatz für ursprüngliche allverbundenheit in form des ideals der liebe zu und von G*tt, wurde wiederum durch liebe zu und von einem menschlichen partner ersetzt (bis dato war die ehe und partnerschaft eine emmotionslose angelegenheit, die nach ökonomischen und politischen gesichtspunkten geschlossen wurde – liebe war nur eine ausnahmeerscheinung, ein stoff aus dem tragödien gewoben wurden {tristian&isolde, romeo&julia wohl freakige ausnahmen an denen sich die zeitgenossen ergözten}).
...eben ein mißglückter imitat eines imitats ist die romantische liebe ...
....
...habe ich den test bestanden?
Gruß
Ani
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#4
Zitat:entweder habe ich dich verstanden, oder meine eigene gedanken hineinprojeziert

Genau.


Zitat:du scheinst es testen zu wollen?

Nein ich bin kein Rate - oder Testonkel!
:-)
Habe mich aber interessiert, von welcher Seite her Deine "Einsicht" kommt.


Zitat:ehe und partnerschaft eine emmotionslose angelegenheit, die nach ökonomischen und politischen gesichtspunkten geschlossen wurde

Emotionslos ist gut, aber Ehe nur nach öknonomischen und politischen Gesichtpunten ist Aufopferung und korrumpierte Denkweise. Man tut damit meist was andere wollen und nicht was man selbst will. Das ist kein erstrebenswertes Ideal, aber manchmal in einer veratwortungsvollen Position eben eine Notwendigkeit um den Sippenerhalt (oder was auch immer als größer als man selbst angesehen wird) zu sichern.
Das ch**stliche Ideal des selbstlosen Dienstes an der Menschheit ist davon zudem auch nicht weit entfernt.

Was mir sehr gefallen hat, ist der zeitliche Bogen, den Du andeutest. Genau so sehe ich es auch. Man hat sich immer weiter weg vom Ursprung bewegt. Eine Verkettung von Imitaten, die aber wohl bald kreisförmig geschlossen wird - zurück zum Ausgangspunkt.


Gruß

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#5
hi,
Zitat:Das ist kein erstrebenswertes Ideal, aber manchmal in einer veratwortungsvollen Position eben eine Notwendigkeit um den Sippenerhalt (oder was auch immer als größer als man selbst angesehen wird) zu sichern.
...selbstverständlich kein ideal und schon garnicht erstrebenswert...
...doch das ideal mit dem dieses ersetzt wurde (romantische liebe - neurotische gefühle als grundlage für partnerschaft und familie) taugt genausowenig. die folgen sind gras sichtbar an der heutigen unübersehbaren krise der sozialen form...
Zitat:Was mir sehr gefallen hat, ist der zeitliche Bogen, den Du andeutest. Genau so sehe ich es auch.
...danke, also den "untest" doch bestanden *stolllzie*
Zitat:Eine Verkettung von Imitaten, die aber wohl bald kreisförmig geschlossen wird - zurück zum Ausgangspunkt.
...dein wort in Göttins gehörgang...
gruß
ani
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#6
Zitat:...im prinzip bin ich mit deinen worten einverstanden... doch der begriff „gerechtigkeit“ klingt in meinen ohren hier leicht deplatziert. Die gerechtigkeit der natur hat doch eine völlig andere qualität und beschaffenheit als die menschliche gerechtigkeit. Die eine ist anonym und emotionslos, die andere hingegen bewertend und gefühlsbetont... die vermischung beider begriffe bring leichte verwirrung in deine so klaren und überzeugenden ausführungen...

Grüsse!

Es war gemeint: Dass menschliche Gerechtigkeit nur dann eine Berechtigung hätte, wenn sie wie die Gerechtigkeit in der Natur beschaffen wäre.

Tue was immer ich will!
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#7
Wishmaster:
Zitat:Mitgefühl verursacht ausserdem, dass man "mitfühlt", sich sozusagen emotional und gedanklich an dem anderen Leben beteiligt.

Ja das ist das tragische Manipulationsprinzip der "Liebe", das den Planeten verpestet.

Ich für meinen Teil unterscheide aber noch zwischen mitleiden und mitfühlen. Man kann mitfühlen ohne ergriffen zu werden (->Mitleid) oder sich einzumischen.
Mitfühlen ist für mich eher ein Werkzeug, dessen Kontrolle den Grad der emotionalen Intelligenz bestimmt und die Basis für empathische Fähigkeiten ist.

Grüße
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#8
Man kann logisch nachvollziehen, was wen aus welchem Grund zu irgendetwas veranlaßt haben könnte, ohne sich gedanklich emotional daran zu beteiligen? Meinst Du das?

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#9
Hi,
Zitat: Dass menschliche Gerechtigkeit nur dann eine Berechtigung hätte, wenn sie wie die Gerechtigkeit in der Natur beschaffen wäre.
...na ja, die menschliche gerechtigkeit hat zwar ihre kanten und ösen, auch an tücken des objekts mangelts ihr nicht – insgesammmmmmmmmmt ist sie bestimmt nicht der riesenbringer, sonst hätten wir nicht den schlamasssssel vor augen, wenn wir die zeitgenösische zivilisation ohne scheuklappen anschauen...
...aber...
...für „kleine dinge des menschlichen lebens“ kann auch sie ein recht brauchbares werkzeug liefern. Ich meine es so: die „einfache zwischenmenschliche anständigkeit“ – zu seinem/ihren wort stehen, unaufgefordert zurückgeben, was man/frau ausgeliehen hat, in solidarischen zwischenmenschlichen beziehungen auf gleichgewicht von geben und nehemen achten;;; kommunikative ehrlichkeit (im sinne von: nicht bewusst lügen und verdrehen), direktheit und offnheit (im sinne von verzicht auf intrigen)...u.ä.
- - - kann doch im zuge der „gerechtigkeit des kleinen mannes“ durchaus mit dem gleichen beantwortet werden und wir erzeugen damit eine brauchbare basis für zwischenmenschliche beziehungen.
...
Zitat:Mitgefühl verursacht ausserdem, dass man "mitfühlt", sich sozusagen emotional und gedanklich an dem anderen Leben beteiligt.
(...)
Ja das ist das tragische Manipulationsprinzip der "Liebe", das den Planeten verpestet.
...in der tat ist dieses penetrante „mitfühlen“ in diversesten perversen ausprägungen (rosamunde pilcher, lindenstrasse, aber auch tratsch und intrige in allen menschlichen gemeinschaften) eine pest ohne gleichen...
...doch...
...jede seite hat eine zweite medaillie (und umgekehrt) und jedes auch sooo kranke meschliche phänomen auch brauchbare und wertvolle komponenten, die ich mich mit dem bade auszuschütten weigere...
...so könnte in einer halbwegs gesunden zwischenmenschlichen beziehung (beachte den koniunktief – dt. sprache, schöne sprache), von beiden (bzw.: allen) seiten gewollt, das mitfühlen ein wichtiges werzeug darstellen, dass die tiefe der kommunikation steigert, (eigentlich müsste bei „tiefe“ physykalisch {nach newton} korrekte positiefe steigerung ja „senken“ heissssen, doch dt. sprache, schwere sprache...) und dadurch in halbwegs gesunden dosis angewendet sogar auch durchaus zu eventuellem (mehr koniunktiefe habe ich nicht geschafft...) heilungsprozess beytragen...
gruß
Ani

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#10
Paganlord:
Zitat:Man kann logisch nachvollziehen, was wen aus welchem Grund zu irgendetwas veranlaßt haben könnte, ohne sich gedanklich emotional daran zu beteiligen? Meinst Du das?

Nein, das ist für mich zweitrangig und eher die Domäne der Nur-Psychoanalytiker. Im Gegenteil. Ich meine ein empathisches Abfragen wie ich bereits sagte. Also grob-telepathisch sozusagen, wenn ich das so nennen darf.
Die logische Auswertung kommt danach und funktioniert natürlich nur, wenn man die aufgenommenen emotionalen Eindrücke selber kennt, also eine Art passendes Spiegelraster vorhanden ist.
Habe aber gerade bemerkt, daß ich dabei auch nicht wirklich mitfühle, es ist ein relativ neutraler Vorgang des Öffnens eines Datenverkehrs zum gegenüber, der aber zum Mitleiden ausarten kann, wenn man sich emotional beteiligt.
Das Wort "Mitfühlen" kommt eher ran, ist aber auch daneben, denn ich fühle ja nicht wirklich mit, sondern erkenne nur die Emotion.

Also Schluß mit seicht:
Mitleiden und Mitfühlen ist widernatürlich. Basta!
:-)

Grüße
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