01.06.12007, 23:38
Zitat:Wie schon festgestellt, war es ein brisantes Unterfangen, diese Werke auf die Bühne zu bringen.
Die vielen Unannehmlichkeiten, die dem Komponisten in den Weg gelegt wurden, sind ja bekannt.
Man sollte die eigene Größe haben, sich so einem Helden unterzuordnen,
und symbolisch seine Fahne mitzuhalten.
Dem möchte ich zustimmen.
Von Nietzsche konnte man allerdings nicht erwarten, daß er so eine Fahne bis zum Ende mitträgt. Menschen entwickeln sich, erst recht solche "Tafelbrecher" wie Nietzsche. Er hätte sich selbst verneinen müssen für die Fahne.
Ein Zarathustra etc. hätte nie erscheinen können - wäre mit nichts zu rechtfertigen gewesen in Anbetracht der äußeren Ideologie eines Parsival etc. Das sind eindeutig zwei verschiedene Hochzeiten.
Nietzsche hat den Weg des einsamen, idealistischen und beinahe totgeweihten Vorstürmers der ältesten Ordnung gewählt.
Das Problem ist: Er hat aber dennoch erwartet, daß er sofort akzeptiert - ja womöglich bewundert wird. Er hätte einfach sein "Ding" mit einer guten Portion Selbstlosigkeit durchziehen müssen und Wagner nicht mehr ins Spiel bringen dürfen. Daher entweder naiv oder böswillig/neidisch etc.
Das ist mein jetziger Erkenntnisstand.
Und trotzdem ist Zarathustra mein offiziell erhältliches Lieblingsbuch.
:-)
Gruß