30.05.12007, 19:03
Zitat:Wenn es ein Ausrutscher gewesen wäre, kein Problem, aber man schaue sich Parsival an, das ist wie eine Fortsetzung dieses Gejammers nur mit Bildern und Symbolen der alten Götterwelt.
Parsifal ist eine Oper, die zum "Ring des Nibelungen" gehört. In der Oper wird die Chr**tianisierung thematisiert. Also geht es zwangsläufig um alle diese Themen. Wie schon gesagt ist Wagner der Vater des "Neuheidentums", der Wegbereiter, der das Vergessene wieder auferstehen ließ.
Zitat:Aber so ist es eben mit den Menschen, keiner ist perfekt.
Musikalisch betrachtet ist Wagner perfekt. Daran muß man ihn messen. Weiterhin gibt es einige Menschen, die ich persönlich kenne, die in meiner privat-persönlichen Definition das Kriterium von "perfekt" erfüllen.
"Keiner ist perfekt" ist eine Ausrede, die zur Rechtfertigung von Versagen benutzt wird. Deshalb gefällt mir ein solcher Spruch überhaupt nicht.
Zitat:Sonstigerweise hatte sich Nietzsche im speziellen auf eine Kampfansage gegen Mitleid eingeschossen, so daß eben eine Abwendung von Schopenhauer und Wagner unbedingt erforderlich war - wollte er sich selbst treu bleiben.
Wie oben schon ausgeführt, ging es Nietzsche nicht ums "treu bleiben", sondern um Ego-Motivierte Rache am Besseren. Nietzsche ist sozusagen der personifizierte Verrat am Gutmenschen. Ein Wort wie "Treue" war Nietzsche zeitlebends fremd, da er als Nihilist solche Werte verneinen wollte.
Siehe zum Beispiel Nietzsche: "Trotz und Treue. — Er hält aus Trotz an einer Sache fest, die ihm durchsichtig geworden ist, — er nennt es aber "Treue".
Hierin findest Du Nietzsches Verständnis von Treue wieder. Er hält sie schlichtweg für Trotz. Er legitimiert hiermit den Verrat für sich bzw. schrieb es bereits als Rechtfertigung für denselben.
Trotzverhalten ist die eine Sache. Dieses gibt es zur Genüge. Treue ist jedoch eine der nobelsten Eigenschaften des Menschen. Treue im selben Satz als Trotz zu verspotten, zeigt den Charkter eines F. Nietzsche sehr deutlich. Er besaß keine ethischen, moralischen und zwischenmenschlichen Werte und fühlte sich deswegen selbst wertlos. Und genau deshalb verlangte es ihn alles und jeden zu attackieren.
*lacht* Jetzt hat Fasolt die Diskussion wieder angezettelt. Ich bin ja mal gespannt, ob er sich selbst auch zu Wort melden wird?
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!