07.08.12007, 14:14
Leidensethik
Die Veggerln begründen ihre Einstellung gern mit – Leid. Tiere leiden, wenn man sie isst, etc. Veganismus, so meinen sie, wäre also ein Weg, um das Leiden auf der Welt zu verringern. Jetzt einmal abgesehen davon, dass Veganismus diplomatisch formuliert nicht wirklich Leid vermeidet, ist die durch das Prinzip der Leidvermeidung resultierende Ethik widersinnig, und das aus mehreren Gründen:
Man kann zum Einen sich nach der absoluten Grundlage für Leiden überhaupt fragen, um das Problem an der Wurzel anzupacken. Was braucht es, um überhaupt leiden zu können? Leben… Das ist kein Scherz. Leiden ist immer an Leben gekoppelt. Die einzig zuverlässig leidfreie Welt, das ist – eine tote Welt.
Das nächste Problem ist das der Nichtmessbarkeit von Leid. Denn wenn man Leid (siehe oben) aus sehr guten Gründen schon nicht von der Wurzel her ausrotten will, so sollte man es dennoch verringern. Nur: Wie tut man das? Global gesehen ist das schwer möglich, aber auch auf ein Individuum bezogen geht es nicht, denn selbst bei einem einzelnen Lebewesen ist es schwer, festzustellen, wie sehr es leidet. Es gibt hier höchstens sehr subjektive Einschätzungen, die sich aber als Parameter nicht eignen, eben da sie subjektiv sind, sonst wird eine ethische Frage wieder zu einer Geschmacksfrage, was das Prinzip der Ethik ad absurdum führt.
Noch ein Problem ergibt sich aus der Überlegung, was man zum Beispiel tut, wenn man Leiden erzeugen muss, um Leid zu vermeiden. Und wie sieht dann die Sache mit dem berühmten „Gnadenschuss“ aus, der auch hier als Ultima ratio erscheint, was die Sache wieder auf das Problem aus dem zweiten Absatz dieses Textes hinführt.
Zuguterletzt wäre die Leidensethik sogar dann, wenn man sie als solche gelten lässt, wohl eher ein Gegenargument zu Veganismus, denn es ist anzunehmen, dass ein artgerecht gehaltenes Rind weniger leiden muss als ein wildlebendes, welches dauernd von Fressfeinden, der Witterung und dem Hungertod bedroht ist. Ist es da nicht humaner, Tiere in Ställen zu halten, und sie in der Blüte ihres Lebens einfach schnell und schmerzlos zu erschießen, um ihnen das Leid des Alters zu ersparen?
Die Leidensethik kann man also getrost als etwaiges Argument pro Veganismus in den Wind schlagen.
Die Veggerln begründen ihre Einstellung gern mit – Leid. Tiere leiden, wenn man sie isst, etc. Veganismus, so meinen sie, wäre also ein Weg, um das Leiden auf der Welt zu verringern. Jetzt einmal abgesehen davon, dass Veganismus diplomatisch formuliert nicht wirklich Leid vermeidet, ist die durch das Prinzip der Leidvermeidung resultierende Ethik widersinnig, und das aus mehreren Gründen:
Man kann zum Einen sich nach der absoluten Grundlage für Leiden überhaupt fragen, um das Problem an der Wurzel anzupacken. Was braucht es, um überhaupt leiden zu können? Leben… Das ist kein Scherz. Leiden ist immer an Leben gekoppelt. Die einzig zuverlässig leidfreie Welt, das ist – eine tote Welt.
Das nächste Problem ist das der Nichtmessbarkeit von Leid. Denn wenn man Leid (siehe oben) aus sehr guten Gründen schon nicht von der Wurzel her ausrotten will, so sollte man es dennoch verringern. Nur: Wie tut man das? Global gesehen ist das schwer möglich, aber auch auf ein Individuum bezogen geht es nicht, denn selbst bei einem einzelnen Lebewesen ist es schwer, festzustellen, wie sehr es leidet. Es gibt hier höchstens sehr subjektive Einschätzungen, die sich aber als Parameter nicht eignen, eben da sie subjektiv sind, sonst wird eine ethische Frage wieder zu einer Geschmacksfrage, was das Prinzip der Ethik ad absurdum führt.
Noch ein Problem ergibt sich aus der Überlegung, was man zum Beispiel tut, wenn man Leiden erzeugen muss, um Leid zu vermeiden. Und wie sieht dann die Sache mit dem berühmten „Gnadenschuss“ aus, der auch hier als Ultima ratio erscheint, was die Sache wieder auf das Problem aus dem zweiten Absatz dieses Textes hinführt.
Zuguterletzt wäre die Leidensethik sogar dann, wenn man sie als solche gelten lässt, wohl eher ein Gegenargument zu Veganismus, denn es ist anzunehmen, dass ein artgerecht gehaltenes Rind weniger leiden muss als ein wildlebendes, welches dauernd von Fressfeinden, der Witterung und dem Hungertod bedroht ist. Ist es da nicht humaner, Tiere in Ställen zu halten, und sie in der Blüte ihres Lebens einfach schnell und schmerzlos zu erschießen, um ihnen das Leid des Alters zu ersparen?
Die Leidensethik kann man also getrost als etwaiges Argument pro Veganismus in den Wind schlagen.