Nachts...
#31
Hallo Tashia,

Zitat:Er hat auch einen Schutzzauber auf mich gelegt, wobei ich erst der Meinung war, das seitdem alles anfing^^
Hast Du das denn damals als etwas unheimlich empfunden, als wenn er eine "Macht" über Dich hat nun (auch wenn es ja eine gute sein soll, Macht über Dich bleibt ja doch Macht über Dich)?

Zitat:Die Kette ist ein Armulett der den Geist zusammen hält.

Welchen Geist? Deinen Intellekt sozusagen, die Vergeistigung Deiner eigenen Gedanken, oder vielleicht den "Schutzgeist", der Dich nun (nach Deinem Freund jedenfalls) beschützen soll?

Warum magst Du die Kette nicht ablegen, versuche das mal zu ergründen. Hast Du Bedenken, wenn Du sie ablegst, geschieht etwas, was irgendwie nachteilig wäre für Dich?

Ich könnte mir vorstellen, ganz banal, daß Dein Freund mit seinem "Hokuspokus", sage ich jetzt mal absichtlich etwas ins Lächerliche ziehend, Dir einfach etwas Angst gemacht hat, Du bewunderst ihn, und "glaubst" ihm ja auch seine Magie, und das sitzt eben nun bei Dir und bringt, im Zusammenhang mit der Dich bindenden Kette und dem ebenfalls ja bindenden Schutzzauber, Bilder und Vorstellungen. Aber: Alles, was um Dich ist, spielt sich in Deinem Kopf ab. Wenn Du nicht weißt, und also nicht davon ausgehst, daß es sowas geben könnte, so siehst Du nicht mal die Schiffe am Horizont.
Und zwar, könnte ich mir nun wieder vorstellen, empfindest Du Kette sowie Schutzzauber als "Bindung" an Deinen Freund, und zwar im Sinne einer Abhängigkeit (auch von seinem Wohlwollen z.B.! Was ist z.B., wenn Ihr mal großen Streit habt? Könnte auch Angst machen, meine ich).

Ich möchte gar nicht abstreiten, daß es magische Beeinflussungen im eigentlichen Sinne auch geben kann (und im "uneigentlichen" sind es eben doch mehr psychologische Effekte). Aber eines steht doch in beiden Fällen fest: Wenn Du die Macht, sei sie magisch oder auf psychologischer Ebene (und das ist ohnehin dann sicher grenzverwaschend) nicht zuläßt, wird nichts und niemand einen Einfluß auf Dich haben können. Menschen können über Bereiche Deines Lebens zwar bestimmen, Deine Eltern bestimmen Deinen Wohnort, welche materiellen Wünsche sie Dir erfüllen, die Höhe Deines Taschengeldes usw., aber ob sie darüberhinaus Macht über Dich selbst haben, das bestimmst Du, bzw. Du läßt es geschehen, oder eben nicht, Du könntest es jedenfalls rein theoretisch bestimmen. Und genauso ist es mit Deinem Freund, wobei ich meine, daß bzgl. der jetzigen Ängste eher nicht Deine Eltern, sondern vermutlich er (ob mit Absicht oder nicht) die Ursache ist, weil er eine von Dir so empfundene Macht über Dich ausübt.

Du könntest Dir mal die Frage stellen, wovor genau Du Angst hast. Wenn man vor "Wesen" oder einem "Etwas" Angst hat, so ist es in der Regel die Angst vor Vereinnahmung, die Angst, daß jemand oder etwas eben Macht über einen gewinnen oder ausüben könnte. Also was genau befürchtest Du? Wenn der Beginn davon wirklich dieser Schutzzauber gewesen sein sollte, so nehme ich fast an, daß Du das nicht gerade als Dich befreiend und Dich schützend erlebt hast, sondern als etwas, das nun über Dir oder um Dich herum ist, ob Du willst oder nicht, und damit Dich einengend und kontrollierend ist. Versuche mal, zu erspüren, ob das so für Dich war, bzw. wie es eben für Dich war, ob da auch ein unangenehmer Anteil dabei war.

Meiner Meinung nach ist ist es auch keine Bibel oder sonstige Dinge, die Macht ausüben, auch sie üben nur die Macht aus, die Du selbst ihnen überläßt. Also überlege mal, was genau Dir Angst macht. Was Dich auch auf die Spur bringen könnte, wenn Du Dir überlegst, was Dir denn die Angst nehmen würde! Wenn was genau z.B. nicht wäre, hättest Du auch keine Angst? Oder wenn was genau wäre, wäre sie weg? Was wäre das?
Z.B.: "Wenn dieses Etwas in meinem Zimmer nicht bedrohlich für mich wäre, dann hätte ich keine Angst".

Das würde Dich zur weiteren Frage (und Antwort) führen: Warum fürchtest Du, daß das Etwas Dir etwas tun wird?
Oder diese Frage (was ich mir wie gesagt bei Dir als Ursache vorstellen könnte): "Wenn ich sicher wäre, daß der Schutzzauber, den mein Freund auf mich legte, keine Kontrolle über mich ausübt, wie ich sie nicht möchte, so hätte ich keine Angst".

Genauso mit der Kette: "Wenn das Ablegen der Kette keinen Nachteil für mich haben kann, so hätte ich keine Angst davor, sie abzulegen". (Falls Du sie nicht ablegst, weil Dich das ängstigen oder verunsichern würde).

Wenn die Beantwortung dieser Fragen mit einem "Ja" auf Dich hoffnungsvoll oder sogar schon befreiend wirken, dann, bin ich der Meinung, ist es so, daß es das "magische Tun" Deines Freundes ist, daß Dir so unbehaglich ist, daß es dieses "Etwas" auslöst.

Auch Ehrfurcht übrigens hat einen Anteil von Angst!

Ich finde Dein Abstandnehmen vom "Erlernen der Magie" durch Deinen Freund übrigens sehr gesund. Folge in allem immer auch Deiner Intuition, die natürlich gerne auch mal von Deinem Verstand überprüft werden darf (die Intuition kann auch durch schlechte Erfahrungen usw. fehlgeleitet werden nämlich).

Verstehe alles was ich schrieb, ebenfalls nur als Anregung. Ich würde halt mehr in meinem eigenen Inneren suchen als in Äußerem. Äußere Dinge können natürlich die Auslöser sein, aber der Umstand, daß sie es sind, liegt nach meiner Überzeugung eben wieder an Deinem Inneren.
LG
Inte

P.S.: Noch ein Nachtrag. Den Schutzzauber, Tashia, den finde ich sogar in doppelter Hinsicht als eine mögliche Ursache. Er macht ja einerseits möglicherweise Angst, weil er Dich in Abhängigkeit bringt von Deinem Freund, dessen Kraft und dessen Wohlwollen u.ä., und andererseits, wenn Du ihn ablehnen solltest, könnte es sein, je nachdem, wie "überzeugend" Dein Freund ist, daß es Dich aber ebenfalls ängstigt, weil Du ja nun nicht mehr beschützt wirst. Nach meinem Empfinden ist der Schutzzauber damit sogar fähig, Dich eben in dieser doppelten Hinsicht Deiner Eigenständigkeit zu berauben.
Ich finde das deshalb schon eine recht merkwürdige Sache, daß er Dich damit belegte. Warst Du denn in akuter Gefahr überhaupt, oder wozu sollte der dienlich sein?
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