Zitat:Ist diese Sichtweise noch aktuell? Ich frage für einen Freund. O_O
Ja, ungefähr tagesaktuell bei mir, auch diese alten Sachen. Meist ändern/optimieren sich die Formulierungen über die Zeit, und es kommen neue Erkenntnisse dazu.
Es war wieder einmal (wie oft in solchen Fällen, siehe letzte Themen wie Chemtrails, oder die Ärzteblattdiskussion) lediglich ungünstig formuliert, wenn man aber alles im Zusammenhang liest und nicht nur den einen Satz, wird deutlicher, daß ich hier nur die "willentlich erzeugte" - also kontrollierte - Aggression als eben "manchmal notwendig" bezeichnet hatte!
Also so wäre die Formulierung meines Satzes besser gewesen (und so war es auch gemeint):
"Unkontrolliert aggressive Zustände sind sicher nicht erwünschenswert, aber die Aggression an sich ist meiner Ansicht nach auf keinen Fall pauschal eine unkontrollierte Emotion, sondern einfach ein emotionales Werkzeug."
Zitat:Hier Selbsthaß als Antriebsfeder für unkontrollierte Aggressionen einzuwerfen, verkompliziert den Sachverhalt gerade unnötig.
Man kann Aggression auch magisch als kontrollierte Schubkraft einsetzen. Warum also immer so destruktiv Idee
Dein Freund will es wohl genau wissen?

Ganz einfach: Weil es in dem Satz darum ging, die konstruktiven Aggressionen genau gegenüber destruktiven Ursachen abzugrenzen!
Zitat:In der Natur geht es aber nicht um Unkontrolliertheit, sondern darum das eigene Revier zu verteidigen, das eigene Leben, den Nachwuchs oder das Rudel z. B. usw.
Das ist hier eine instinktive Handlung, die nicht mit den unkontrollierten Wutausbrüchen und Aggressionen von Menschen verglichen werden darf, die sich im Alltag nicht unter Kontrolle haben.
Ja genau, deswegen hatte ich den alten kurzen Beitrag geschrieben, weil Aggressionen eben auch "wichtig" sein können. Und selbstverständlich kann der Mensch auch diese instinktiv verursachten Aggressionen - wie Du sie nennst - erzeugen. Aggression bleibt aber Aggression, ob kontrolliert oder unkontrolliert es ist immer eine Emotion (Magnetfeld) im Spiel, mit welchem man in die Matrix eingreift. Daher muß man hier kein neues Wort erfinden. Lediglich die Unterscheidung zwischen kontrolliert/unkontrolliert macht beim speziellen Fall "Aggression" Sinn meiner Meinung.
Ist natürlich für Neulinge im Themenbereich der "kontrollierten vs. unkontrollierten Emotion" eine Herausforderung, das klar abzugrenzen. Daher kann ich verstehen, daß Du hier aufklären willst und bemüht bist, das Thema mehr im "Schwarz-Weiß-Denkmuster" zu präsentieren.
Mein Satz: "Die Natur ist voll von Aggression! Das ist auch gut so."
-> Ist auch im Kontext des damaligen kompromißlosen Diskussionsstiles im Forum zu sehen. Also sowas würde ich jetzt nicht mehr so spitz und provokant mehrdeutig formulieren.
Wenn man mit irgendjemandem (ohne Vorkenntnisse) über Aggressionen redet, dann wird automatisch die unkontrollierte Variante gemeint. Das führt dann schnell in solchen Diskussionen wie hier zu "Mißverständnissen".
Ein gutes Beispiel ist der Kampf, da gewinnt meist der, mit der kontrollierten Aggression, wärend der, der unkontrolliert austeilt, schnell Fehler macht und daher eher verliert - außer der andere ist zu ängstlich und eingeschüchtert, dann gewinnt trotzdem die Aggression, denn diese Emotion ist im Kampf produktiver als Angst, selbst wenn sie (die Aggression) unkontrolliert ist.
Ohne "gesunde Aggression", ist beim Kampf aber so oder so kein Erfolg zu erwarten!
Grundsätzlich sollte aber klar sein, wir reden hier von: "Sich durchsetzen in der Matrix".
Jegliche Emotion, speziell auch vermeintlich "positive" wie z. B. "Hoffnung", ist ein unkontrollierter Zustand, wenn man es aus der Sicht der Neutralität betrachtet.
Besten Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.