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Wikinger und Engländer an der Stamford Bridge

   

An diesem Tag, dem 25. September 1066, fand die berühmte Schlacht an der Stamford Bridge zwischen dem Königreich England und der einfallenden Wikingerarmee unter der Führung von König Harald Hardrada statt.

Es war eine blutige Schlacht, in der über 10.000 englische Fußsoldaten und 2.000 Kavalleristen 6.000 Wikinger überraschten, die auf beiden Seiten des Flusses Derwent lagerten. Die Wikinger hatten ihre Rüstung und 3.000 zusätzliche Krieger in einiger Entfernung auf ihren Schiffen zurückgelassen, was sie unmittelbar benachteiligte.

Die meisten Wikinger, die auf der Westseite des Flusses lagerten, wurden schnell getötet, und die Überlebenden zogen sich auf die Ostseite zurück. Der englische Vormarsch verzögerte sich jedoch, da sie die schmale Brücke passieren mussten.

Die diesbezügliche angelsächsische Chronik erzählt die fantastische Geschichte eines riesigen Wikinger-Axtkämpfers, der die Brücke blockiert und im Alleingang die gesamte englische Armee aufhält. Er soll zahlreiche Engländer getötet haben und wurde erst besiegt, als die Engländer unter der Brücke hindurchschwammen, Speere durch die Planken stießen und ihn tödlich verwundeten.

   
Die Schlacht an der Stamford Bridge am 25. September 1066. Harold Hardradas Invasion wurde von den Lords von Northumbria aufgehalten.

Dank dieses äußerst tapferen Kriegers hatten die Wikinger auf der anderen Seite des Flusses Zeit, einen Schildwall gegen die Engländer zu bilden, die herüberströmten und eine eigene Kampflinie bildeten. Die Schlacht tobte stundenlang, doch schließlich durchbrachen die Engländer den Schildwall der Wikinger und überflügelten sie.

Harald Hardrada, der Wikingerkönig, erlitt kurz darauf einen Pfeil in die Kehle und starb. Die Wikinger waren nicht nur zahlenmäßig unterlegen, flankiert und ohne Rüstung, sondern nun auch ohne ihren Anführer.

   

Die Wikinger wurden schließlich durch die 3.000 Krieger verstärkt, die die Schiffe bewacht hatten. Da sie für den Kampf voll bewaffnet waren, beeinflußten sie kurzzeitig das Schlachtenglück, wurden aber schließlich besiegt. Es wird angenommen, daß die Engländer 5.000 Opfer und die Wikinger 6.000 Opfer zu beklagen hatten.

Der Legende nach starben so viele Menschen auf einem so kleinen Gebiet, daß das Feld 50 Jahre nach der Schlacht noch immer von gebleichten Knochen übersät war. Die Ironie liegt darin, daß die englische Armee weniger als drei Wochen nach Stamford Bridge, am 14. Oktober 1066, in der Schlacht von Hastings von Wilhelm dem Eroberer entscheidend geschlagen wurde. William und die Normannen waren die Nachkommen des Wikingers Rollo und seiner Anhänger. Man kann also sagen, daß die Wikinger die Niederlage an der Stamford Bridge postwendend gerächt haben.


Zitat:Der historische Hintergrund:

Harald Hardrada segelte mit einem großen Heer zunächst zu den Orkneys und ging vermutlich vor Mitte September 1066 in England an Land. Am 20. September kam es bei Fulford zur Schlacht gegen die den Norden Englands verteidigenden Truppen, die der Wikingerkönig Harald Hardrada überlegen gewann.

Sich auf die Unterwerfung Yorks, dessen Bewohner die Stellung von Geiseln zugesagt hatten, vorbereitend, unterschätzte der Wikingerkönig jedoch die Schnelligkeit seines Gegners Godwinson völlig. Dieser traf am 25. September 1066 überraschend bei Stamford Bridge, in der Nähe von York, ein, wo sich König Harald Hardrada und Earl Toste mit dem größeren Teil des Wikingerheeres aufhielten. Es kam zur Schlacht, in der Harald Hardrada, Earl Toste und der größte Teil der norwegischen Kämpfer fielen.

Der kümmerliche Rest des Wikingerheeres, darunter Harald Hardradas Sohn Olav, durfte unbehelligt abziehen. Inzwischen war aber Wilhelm (ein Nachfahre Rollos) von der Normandie ungehindert im Süden Englands gelandet. Godwinsons Heer, das im Eilmarsch in den Süden gekommen war, unterlag am 14. Oktober 1066 in der Schlacht bei Hastings, in welcher auch er selbst fiel. Wilhelm wurde neuer König von England, womit auch dessen Bindung an Skandinavien gelöst und es fortan an Frankreich gebunden wurde.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Heute - von Paganlord - 25.09.12024, 22:09
RE: Heute - von Heimdall - 28.09.12024, 18:02
Heute - von Paganlord - 30.09.12024, 10:01
Heute - von Paganlord - 01.10.12024, 13:25

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