09.07.12024, 22:23
EU: Gentechnik-Abstimmung vorerst vom Tisch
https://www.gabot.de/ansicht/eu-gentechnik-abstimmung-vorerst-vom-tisch-429963.html
08. Juli 2024 - 17:11 Uhr
Letzten Mittwoch kam eine vorerst gute Nachricht aus Brüssel. Eine schnelle Entscheidung des EU-Rats zur Erleichterung gentechnischer Methoden in der Landwirtschaft ist erst einmal vertagt.
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08. Juli 2024 - 17:11 Uhr
Letzten Mittwoch kam eine vorerst gute Nachricht aus Brüssel. Eine schnelle Entscheidung des EU-Rats zur Erleichterung gentechnischer Methoden in der Landwirtschaft ist erst einmal vertagt.
Zitat:Gentechnik ist nicht „wie Züchtung"
Insbesondere das oft angeführte Argument die gentechnischen Eingriffe seien mit herkömmlicher Züchtung zu vergleichen, sind Augenwischerei. Das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie, Testbiotech, warnt, das mit Werkzeugen wie der Gen-Schere CRISPR/Cas neue Genkombinationen und züchterische Eigenschaften erzielt würden, die weit über die einer konventionellen Züchtung hinausgingen. Das gelte auch, wenn keine Gene eingefügt würden. Auch könnten sich unbeabsichtigten Effekte erheblich von solchen aus herkömmlicher Züchtung unterscheiden. Oft würde die Gen-Schere oft auch genutzt, genetische Veränderungen konventioneller Züchtungen nachzuahmen, um Patente ausweiten zu können.
Zitat:EU-Kommission will kein Monitoring
Eine weitere Forderung ist eine Einzelfall-Risikobewertung aller Pflanzen aus neuer Gentechnik (NGT) nach dem Vorsorgeprinzip und ein Langzeitmonitoring. NGT-Pflanzen, die in der Umwelt überdauern und sich ausbreiten können, müssen auf mögliche schädliche Auswirkungen für Bestäuber und Nahrungsketten im Ökosystem geprüft werden. Die Freisetzung nicht risikogeprüfter Gentechnik wäre eine Gefahr für Bienen und andere Bestäuber und für die Ernährungssicherheit künftiger Generationen. Die EU-Kommission sieht bislang kein Monitoring der freigesetzten Gentechnikpflanzen vor. Die weltweit drittgrößte wissenschaftliche Gesellschaft auf dem Fachgebiet der Ökologie (GFÖ) bezeichnet Gentechnik ohne Risikoprüfung als „ernsthafte Bedrohung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Nachhaltigkeit.
Gentechnisch veränderter Pollen im Honig?
Uns Imkern macht zudem ein möglicher Eintrag in den Honig von gentechnisch verändertem Pollen und Nektar Sorgen, was neben Fragen der Bienengesundheit und der Wahlfreiheit der Verbraucher auch rechtliche Fragen bezüglich der Patentierung von Pflanzen aufwirft. Aber die Biene selbst steht auch schon lange im Visier der Industrie: Man will sie mit CRISPR/CAS-Technologie resistent gegen Pestizide machen und sie vor Insektengiften „schützen". Das Ziel scheint also zu sein, statt weniger, noch mehr Pestizide auf den Markt und in die Umwelt zu bringen.
Finde Dich selbst!