06.05.12024, 22:22
Die Geschichte von Skirnir, dem Frühlings- und Liebesboten, der von Freyr zu Gerda gesandt wird, ist in den Edden als das Skírnismál bekannt. Von der Form her ist diese Geschichte ursprünglich in Versen verfasst worden, die Geschichte liest sich dann folgenderweise:
Freyr, der Sohn Njörds, hatte sich einst auf Hlidskialf gesetzt und überschaute die Welten alle. Da sah er nach Jötunheim und sah eine schöne Jungfrau aus ihres Vaters Haus in ihre Frauenkammer gehen. Daraus erwuchs ihm große Gemütskrankheit. Skirnir hieß Freyrs Diener. Njordr bat ihn, Freyr zum Reden zu bringen. Da sprach:
1. Skadi
Steh nun auf, Skirnir und bring unseren Sohn endlich zum Reden, um zu erfahren, auf wen der sonst so kluge Junge so bitterböse ist.
2. Skirnir:
Ich ahne, daß er mir wieder barsch über den Mund fährt, wenn ich ihn zur Rede stelle. Wenn ich das Wort an ihn richte, um das zu erkunden, wem der Sohn so bitterböse sei.
3. Sage mir, Freyr, volksnaher G*tt, was ich zu wissen wünsche:
Was verweilst du allein im weiten Saal den ganzen Tag?
4. Freyr:
Wie soll ich Dir nur meines Herzens Kummer erklären, mein Freund?
Die Sonne leuchtet alle Tage, doch nicht zu meiner Liebeslust.
5. Skirnir:
Dein Gram mag so groß nicht sein,
Daß du ihn mir nicht sagen solltest.
Teilten wir doch die Tage der Jugend:
So mögen wir zwei uns vertrauen.
6. Freyr:
Die mir liebe Maid, sah ich in Ihres Vaters Garten gehen.
Ihr Antlitz leuchtete
und Luft und Meer schimmerten von dem Scheine.
7.
Mehr lieb ich die Maid als jedes Wort auszudrücken vermag.
Von Asen und Alfen will es nicht einer,
daß wir beisammen sind.
8. Skirnir:
Gib mir dein schnelles Roß, das mich sicher
über die flammende Grenze nach Jötunheim führt;
und gib mir Dein Schwert, das von selbst sich schwingt
gegen die mächtigen Reifriesen.
9. Freyr:
Nimm denn mein rasches Roß, das dich sicher
durch die flackernde Flamme führt.
Nimm mein Schwert, das von selbst sich schwingt
in des Beherzten Hand.
10. Skirnir (sprach zu dem Rosse):
Dunkel ist es draußen, die Zeit drängt.
Über eisige Berge zu fahren.
Wir müssen vorbei, am kraftreichen Riesen.
Skirnir fuhr gen Jötunheim zu Gymirs Wohnung.
Da waren wütige Hunde an die Türe des hölzernen
Zaunes gebunden, der Gerds Saal umschloß.
Der Mythochat hat sich dieser älteren Form angenommen und als Hörbuch vertont. Das Ergebnis (in voller Länge) findet ihr hier:
https://c.web.de/@322272353079794331/rZU3dY2RQ2O2--t7zve_gw
PW: Skirnir
Freyr, der Sohn Njörds, hatte sich einst auf Hlidskialf gesetzt und überschaute die Welten alle. Da sah er nach Jötunheim und sah eine schöne Jungfrau aus ihres Vaters Haus in ihre Frauenkammer gehen. Daraus erwuchs ihm große Gemütskrankheit. Skirnir hieß Freyrs Diener. Njordr bat ihn, Freyr zum Reden zu bringen. Da sprach:
1. Skadi
Steh nun auf, Skirnir und bring unseren Sohn endlich zum Reden, um zu erfahren, auf wen der sonst so kluge Junge so bitterböse ist.
2. Skirnir:
Ich ahne, daß er mir wieder barsch über den Mund fährt, wenn ich ihn zur Rede stelle. Wenn ich das Wort an ihn richte, um das zu erkunden, wem der Sohn so bitterböse sei.
3. Sage mir, Freyr, volksnaher G*tt, was ich zu wissen wünsche:
Was verweilst du allein im weiten Saal den ganzen Tag?
4. Freyr:
Wie soll ich Dir nur meines Herzens Kummer erklären, mein Freund?
Die Sonne leuchtet alle Tage, doch nicht zu meiner Liebeslust.
5. Skirnir:
Dein Gram mag so groß nicht sein,
Daß du ihn mir nicht sagen solltest.
Teilten wir doch die Tage der Jugend:
So mögen wir zwei uns vertrauen.
6. Freyr:
Die mir liebe Maid, sah ich in Ihres Vaters Garten gehen.
Ihr Antlitz leuchtete
und Luft und Meer schimmerten von dem Scheine.
7.
Mehr lieb ich die Maid als jedes Wort auszudrücken vermag.
Von Asen und Alfen will es nicht einer,
daß wir beisammen sind.
8. Skirnir:
Gib mir dein schnelles Roß, das mich sicher
über die flammende Grenze nach Jötunheim führt;
und gib mir Dein Schwert, das von selbst sich schwingt
gegen die mächtigen Reifriesen.
9. Freyr:
Nimm denn mein rasches Roß, das dich sicher
durch die flackernde Flamme führt.
Nimm mein Schwert, das von selbst sich schwingt
in des Beherzten Hand.
10. Skirnir (sprach zu dem Rosse):
Dunkel ist es draußen, die Zeit drängt.
Über eisige Berge zu fahren.
Wir müssen vorbei, am kraftreichen Riesen.
Skirnir fuhr gen Jötunheim zu Gymirs Wohnung.
Da waren wütige Hunde an die Türe des hölzernen
Zaunes gebunden, der Gerds Saal umschloß.
Der Mythochat hat sich dieser älteren Form angenommen und als Hörbuch vertont. Das Ergebnis (in voller Länge) findet ihr hier:
https://c.web.de/@322272353079794331/rZU3dY2RQ2O2--t7zve_gw
PW: Skirnir
Das hast Du Dir so gedacht!