Zitat:Beim ersten Überfliegen ist mir das "Wir" nicht einmal sonderlich aufgefallen (also die Hervorhebung wird gar nicht transportiert, auch nicht empathisch zwischen den Zeilen, wenn es eine Betonung hätte sein sollen), nur die einzeln geschriebenen Buchstaben verraten die Psychologie dahinter, deswegen ist das auch ein perfektes Beispiel, wie ich finde.
Stimmt! Mir wäre es (ziemlich wahrscheinlich) nicht aufgefallen. Denn ich dachte noch, als Hælvard darauf hinwies, ja stimmt, die sind auseinandergeschrieben, die Buchstaben.
Und was gar nicht hervortritt, ist wohl kaum als Betonung gemeint. Das ist so völlig logisch.
Zitat:So von Laie zu Laie.
Danke für die "laienhafte Erklärung", die finde ich sehr eingängig. Aber das sagte ich ja auch gleich, daß ich mir da noch nie einen Reim machen konnte auf eine Schrift.
Aber jetzt denke ich gleich, ist es vielleicht "nur" logisch? Vielleicht ging es nicht darum, es für andere zu betonen, damit sie es gleich sehen. Sondern für sich selbst hat sie es betont, daß sie den Mann "im Rücken fühlt" während sie an die Tochter schreibt sozusagen. Denn, also ich fühle tatsächlich eher diese gemeinsame Front gegen die Tochter, bestehend aus Mutter und Vater, zumindest möchte das die Mutter gerne. Aus dem Text "herausgefühlt", und mit den Hintergrundinformationen erst recht.
Zitat:Schlußendlich lagen die Papiere vom Jugendamt auf dem Tisch, es scheiterte jedoch an der Unterschrift des Vaters. Er gibt sich lieber dem übermäßigen Alkoholkonsum hin und versucht sich dadurch der Situation zu entziehen.
Diese Stelle. Die Familie hat miteinander Probleme, und auch jeder für sich hat welche. Die Mutter sieht offenbar die Lösung für die Tochter in einer Heimeinweisung, und leidet vermutlich an der Vereitelung dessen durch den Vater. Sie wünscht sich aber seine Unterstützung. Daher "ein betontes wir", nur für sie selbst betont, weil sie sich der Situation allein nicht gewachsen fühlt bzw. allein nicht umsetzen kann, was sie für hilfreich erachtet. Sie hätte gerne "eine gemeinsame Front".
Ha, und das heißt, es gibt keine Gemeinsamkeit, jeder steht für sich. Und damit bin tatsächlich auch ich bei Hælvards Analyse angelangt.
Aus Tränen Gold und Perlen machen