15.05.12004, 09:58
Hallo zusammen!
Zu frueheren Zeiten dachte ich aehnlich, dass Ironie einen gegensaetzlichen Touch hat, so wie bereits dargestellt. Doch immer schwang irgendwo mit, dass es nicht ganz richtig war. Es half zwar ab und an in der Schule, wenn man mal was verhaut hatte und und sich deshalb nicht kleinkriegen lassen, sprich depremieren, wollte, aber doch schwang irgendwo die 'Falschheit' mit.
Heute ist Ironie fuer mich eher was ueberspitzt dargestelltes anstatt was gegensaetliches. Deswegen habe ich mir den Spruch 'Na toll!', wenn etwas nicht so laeuft wie es soll mittlerweile ganz gut abgewoehnt (kommt aber immer noch ab und an mal => Bloede Gesellschaftliche Praegung ). Stattdessen heisst es dann meist nur 'Aha!' oder auch 'Das war zwar nicht genau das was ich mir vorgestellt habe, aber sehen wir mal was wir daraus machen koennen.' Somit stelle ich klar, dass ich damit nicht wirklich gluecklich bin, aber bereit bin, aufgrund meines eigenen Denk und Verhaltensfehlers, das was ich erhalten habe zu akzeptieren und damit weiterzuarbeiten (wenn irgendwie moeglich). Denn es kann gut sein, dass ich den Zweck dessen was ich erhalten habe nicht gleich auf den ersten Blick erkenne und deshalb irgendwie enttaeuscht bin. Jedoch stellt sich in den meisten dieser Faelle hinterher heraus, dass ich zu der Zeit genau das benoetigte was ich bekommen habe.
Um zurueck zur Ironie zu kommen: Ironie hat in meinen Augen etwas mit Komik zu tun. Ich moechte das anhand einiger Beispiele aus der Medienkultur des letzten Jahrhunderts darstellen.
Das erste Beispiel betrifft H*r und Charlie Chaplin. Chaplin hatte aufgrund der damaligen Zeit den Film 'Der grosse Diktator' gedreht in der er das damalige Deutschland scheinbar ironisierte. Fuer mich war der Film aber weder ironisch noch lustig sondern eher ernuechternd und depremierend, da sich Chaplin nur auf die Symptome beschraenkte. Er hat sich nicht die Muehe gemacht das System als solches wirklich ueberspitzt darzustellen, sondern nur als dekadent und an der Masse nicht wirklich interessiert. Somit faellt der Film fuer mich in die Kategorie 'Zeitverschwendung'
Das zweite Beispiel betrifft den Beamten- und Buerokratiestaat, der, wie wir wissen ein Klotz am Bein des Volkes ist. Zu diesem Beispiel kann ich gleich 2 Ironisierungen nennen, die ich wirklich als solche empfunden habe. Das erste waere ein Buch von Joerg Mauthe: "Die grosse Hitze oder die Errettung Oesterreichs durch den Legationsrat zweiter Klasse Dr. Tutzi'. In diesem Buch (welches, wenn ich mich recht erinnere, aus den 70ern des 20. Jhdts stammte) stellt er die Verstrickungen des oesterreichischen Staatsapparates samt Huerdenlauf zur Erhaltung einer Genehmigung fuer einen offiziellen 'Staatsbesuch', auch wenn sich dieser Staatsbesuch auf Zwerge belaeuft. Das zweite waere ein Film wo ich leider nicht mehr den Titel behalten habe. Da ging's ganz einfach darum, dass in einem ausgepraegten Beamtenstaat die Reparatur von Einrichtungen in den Wohnkomplexen nur ueber eine Umstaendliche Prozedur zu erreichen ist. Als der Protagonist die Reparatur ganz unkompliziert und unerwartet von einem 'freien' Reparteur bekommt und der 'Apparat' dahinter kommt, landet der Hauptdarsteller nicht nur in den Muehlen des Gesetzes, sondern auch in der sprichwoertlichen Klapsmuehle. Beides sind beeindruckende Ironien, wobei das genannte Buch auch parodistische Eigenschaften besitzt.
Ironie heisst somit fuer mich ueberspitzte Darstellung mit oder ohne parodistischen Charakter und nicht was gegensaetzlich gesagt-gemeintes.
Gruesse vom
Ritter
Zu frueheren Zeiten dachte ich aehnlich, dass Ironie einen gegensaetzlichen Touch hat, so wie bereits dargestellt. Doch immer schwang irgendwo mit, dass es nicht ganz richtig war. Es half zwar ab und an in der Schule, wenn man mal was verhaut hatte und und sich deshalb nicht kleinkriegen lassen, sprich depremieren, wollte, aber doch schwang irgendwo die 'Falschheit' mit.
Heute ist Ironie fuer mich eher was ueberspitzt dargestelltes anstatt was gegensaetliches. Deswegen habe ich mir den Spruch 'Na toll!', wenn etwas nicht so laeuft wie es soll mittlerweile ganz gut abgewoehnt (kommt aber immer noch ab und an mal => Bloede Gesellschaftliche Praegung ). Stattdessen heisst es dann meist nur 'Aha!' oder auch 'Das war zwar nicht genau das was ich mir vorgestellt habe, aber sehen wir mal was wir daraus machen koennen.' Somit stelle ich klar, dass ich damit nicht wirklich gluecklich bin, aber bereit bin, aufgrund meines eigenen Denk und Verhaltensfehlers, das was ich erhalten habe zu akzeptieren und damit weiterzuarbeiten (wenn irgendwie moeglich). Denn es kann gut sein, dass ich den Zweck dessen was ich erhalten habe nicht gleich auf den ersten Blick erkenne und deshalb irgendwie enttaeuscht bin. Jedoch stellt sich in den meisten dieser Faelle hinterher heraus, dass ich zu der Zeit genau das benoetigte was ich bekommen habe.
Um zurueck zur Ironie zu kommen: Ironie hat in meinen Augen etwas mit Komik zu tun. Ich moechte das anhand einiger Beispiele aus der Medienkultur des letzten Jahrhunderts darstellen.
Das erste Beispiel betrifft H*r und Charlie Chaplin. Chaplin hatte aufgrund der damaligen Zeit den Film 'Der grosse Diktator' gedreht in der er das damalige Deutschland scheinbar ironisierte. Fuer mich war der Film aber weder ironisch noch lustig sondern eher ernuechternd und depremierend, da sich Chaplin nur auf die Symptome beschraenkte. Er hat sich nicht die Muehe gemacht das System als solches wirklich ueberspitzt darzustellen, sondern nur als dekadent und an der Masse nicht wirklich interessiert. Somit faellt der Film fuer mich in die Kategorie 'Zeitverschwendung'
Das zweite Beispiel betrifft den Beamten- und Buerokratiestaat, der, wie wir wissen ein Klotz am Bein des Volkes ist. Zu diesem Beispiel kann ich gleich 2 Ironisierungen nennen, die ich wirklich als solche empfunden habe. Das erste waere ein Buch von Joerg Mauthe: "Die grosse Hitze oder die Errettung Oesterreichs durch den Legationsrat zweiter Klasse Dr. Tutzi'. In diesem Buch (welches, wenn ich mich recht erinnere, aus den 70ern des 20. Jhdts stammte) stellt er die Verstrickungen des oesterreichischen Staatsapparates samt Huerdenlauf zur Erhaltung einer Genehmigung fuer einen offiziellen 'Staatsbesuch', auch wenn sich dieser Staatsbesuch auf Zwerge belaeuft. Das zweite waere ein Film wo ich leider nicht mehr den Titel behalten habe. Da ging's ganz einfach darum, dass in einem ausgepraegten Beamtenstaat die Reparatur von Einrichtungen in den Wohnkomplexen nur ueber eine Umstaendliche Prozedur zu erreichen ist. Als der Protagonist die Reparatur ganz unkompliziert und unerwartet von einem 'freien' Reparteur bekommt und der 'Apparat' dahinter kommt, landet der Hauptdarsteller nicht nur in den Muehlen des Gesetzes, sondern auch in der sprichwoertlichen Klapsmuehle. Beides sind beeindruckende Ironien, wobei das genannte Buch auch parodistische Eigenschaften besitzt.
Ironie heisst somit fuer mich ueberspitzte Darstellung mit oder ohne parodistischen Charakter und nicht was gegensaetzlich gesagt-gemeintes.
Gruesse vom
Ritter