07.02.12022, 15:48
Anfang Dezember habe ich einen kleinen Rappel gekriegt. So nenne ich jetzt mal den Moment, an dem ich für mich festgestellt habe, dass ich viel zu viel fernsehe. Seit einer Weile schauten wir fast täglich ca. 2 Stunden fern. An diesem Dezemberabend schaltete ich den Fernseher an, ohne zu wissen was ich mir eigentlich ansehen will. Benebelt, wie ein ferngesteuerter Zombie, der seine tägliche Anti-Bewusstseinspille einnimmt.
Dann spürte ich plötzlich eine aufwallende Abneigung gegen dieses Gerät, vermischt mit schlechter Laune, und mir war klar: dass ich eigentlich gar nicht fernsehen will! Ich habe den Fernseher sofort ausgeschaltet und beschloss für mich, dass das eine Weile so bleiben wird. Die bloße Entscheidung dazu fühlte sich an, als würden sich schwere Eisenketten von mir lösen. In Folge dessen schaute ich wochenlang erst mal gar nichts und bis heute nur gelegentlich.
Diese Veränderung führte, abgesehen von einem Glücksgefühl/Freiheitsgefühl, zu mehr Schlaf und Erholung sowie zu sinnvolleren Abendbeschäftigungen wie Lesen, persönliche Projekte, mehr bewusste Zeit mit dem Partner (denn Fernsehen kann kaum dazugezählt werden).
Es gab schonmal eine lange Phase, in der ich kaum ferngesehen habe. Dieses Mal soll es aber keine Phase sein, sondern ein andauerndes Verhaltensmuster. Falls ich wieder auffällig werde, bitte wenigstens ein Schild hochhalten.
Fortsetzung folgt ...