14.04.12005, 11:23
Hæ!
Hm, da fallen mir aus dem Stehgreif eine ganze Reihe von Beispielen ein. Babylon, Ägypten, Persien, Griechenland, etc. - das Altertum wimmelt von Kriegen. Die heidnischen Römer sind nicht friedlich expandiert, dafür aber bis zum Genozid gegangen (z.B. an den Eburonen), die germanischen Völkerwanderungen waren auch nicht gerade friedlich. Der Mongolensturm hat auch nichts mit den Monotheisten zu tun gehabt, dafür aber mit schamanischen Ratgebern, sowohl bei Dschingis Khan und Kublai Khan. In Nordamerika haben die Indianer auch nicht alle friedlich nebeneinander die Büffel von der Prärie abgeweidet. Da haben die Ojibwa die Sioux aus den kanadischen Wäldern auf die Steppe getrieben noch bevor die Weißen ankamen und bis heute werden bei den Ojibwa Witze über die Feigheit der Lakota, Nakota und Dakota gemacht. Als in Europa die Scheiterhaufen brannten, haben radikale buddhistische Missionare aus Tibet dasselbe mit mongolischen Schamanen veranstaltet.
Ideale Gesellschaftsformen hängen immer davon ab, was man denn überhaupt erreichen will. Um eine effiziente Trendwende herbeizuführen könnte eine Ökodiktatur sicher eine Möglichkeit sein, vielleicht sogar eine religiös angehauchte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das sinnvoll durchsetzbar wäre. Menschen gibt es definitiv mehr als genug auf der Erde, aber das auf ein sinnvolles Maß zu reduzieren? Mit welchen Mitteln sollte das geschehen und in welchem Zeitrahmen? Wenn man den Menschen die mobilität und die Effizienz bei der Nahrungsmittelproduktion nimmt, etwa weil es irgendwann keine fossilen Rohstoffe mehr gibt und nicht mehr genug Produktionsfläche für Pflanzenöle, aus denen man die für die moderne Technik unverzichtbaren Kunststoffe und Treibstoffe gewinnen kann, dann dürfte der Hunger für eine Reduktion sorgen. Eine unzureichend ausgestattete moderne Medizin dürfte auch für eine Bevölkerungsreduktion sorgen. Und dann? Sicher, die Rückkehr zu funktionierenden Stammesgesellschaften, etwa als Gartenbaukultur wäre durchaus interessant. Nur bekriegen sich die derzeit noch existenten Naturvölker in einem bemerkenswerten Ausmaß mit ihren Nachbarn. Unsere eigenen Vorfahren haben das vor 2000 Jahren auch nicht anders gemacht. Ist das so erstrebenswert?
Ein frühindustrielles Produktionsniveau mit einem Ökofeudalismus aus spirituell erleuchtetem Monarchen und Feudalverwaltung kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich als funktionstüchtig vorstellen. Wo sollen bloß die geeigneten Kandidaten herkommen? Paganlord, würdest du Dir zutrauen, die Bundesrepublik oder gar das Territorium der EU als Monarch zu managen?
Bless
Turtle
Zitat:>Heiden waren schon immer wesentlich toleranter und friedliebender. Das liegt wohl auch am Selbstverständnis der eigenen Religion. Denn bis auf die - nicht religiös motivierten - Raubzüge der Wikinger würde mir nichts einfallen.
Hm, da fallen mir aus dem Stehgreif eine ganze Reihe von Beispielen ein. Babylon, Ägypten, Persien, Griechenland, etc. - das Altertum wimmelt von Kriegen. Die heidnischen Römer sind nicht friedlich expandiert, dafür aber bis zum Genozid gegangen (z.B. an den Eburonen), die germanischen Völkerwanderungen waren auch nicht gerade friedlich. Der Mongolensturm hat auch nichts mit den Monotheisten zu tun gehabt, dafür aber mit schamanischen Ratgebern, sowohl bei Dschingis Khan und Kublai Khan. In Nordamerika haben die Indianer auch nicht alle friedlich nebeneinander die Büffel von der Prärie abgeweidet. Da haben die Ojibwa die Sioux aus den kanadischen Wäldern auf die Steppe getrieben noch bevor die Weißen ankamen und bis heute werden bei den Ojibwa Witze über die Feigheit der Lakota, Nakota und Dakota gemacht. Als in Europa die Scheiterhaufen brannten, haben radikale buddhistische Missionare aus Tibet dasselbe mit mongolischen Schamanen veranstaltet.
Ideale Gesellschaftsformen hängen immer davon ab, was man denn überhaupt erreichen will. Um eine effiziente Trendwende herbeizuführen könnte eine Ökodiktatur sicher eine Möglichkeit sein, vielleicht sogar eine religiös angehauchte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das sinnvoll durchsetzbar wäre. Menschen gibt es definitiv mehr als genug auf der Erde, aber das auf ein sinnvolles Maß zu reduzieren? Mit welchen Mitteln sollte das geschehen und in welchem Zeitrahmen? Wenn man den Menschen die mobilität und die Effizienz bei der Nahrungsmittelproduktion nimmt, etwa weil es irgendwann keine fossilen Rohstoffe mehr gibt und nicht mehr genug Produktionsfläche für Pflanzenöle, aus denen man die für die moderne Technik unverzichtbaren Kunststoffe und Treibstoffe gewinnen kann, dann dürfte der Hunger für eine Reduktion sorgen. Eine unzureichend ausgestattete moderne Medizin dürfte auch für eine Bevölkerungsreduktion sorgen. Und dann? Sicher, die Rückkehr zu funktionierenden Stammesgesellschaften, etwa als Gartenbaukultur wäre durchaus interessant. Nur bekriegen sich die derzeit noch existenten Naturvölker in einem bemerkenswerten Ausmaß mit ihren Nachbarn. Unsere eigenen Vorfahren haben das vor 2000 Jahren auch nicht anders gemacht. Ist das so erstrebenswert?
Ein frühindustrielles Produktionsniveau mit einem Ökofeudalismus aus spirituell erleuchtetem Monarchen und Feudalverwaltung kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich als funktionstüchtig vorstellen. Wo sollen bloß die geeigneten Kandidaten herkommen? Paganlord, würdest du Dir zutrauen, die Bundesrepublik oder gar das Territorium der EU als Monarch zu managen?
Bless
Turtle