Der Lieblingsapfel
#5
Winter-Goldparmäne

Hallo liebe Gartenfreunde!

Heute will ich Euch von dem Goldparmänen-Bäumchen berichten, welches bei uns im Garten steht. Wir haben uns letztes Jahr im Mai zwei Apfelbäume bestellt: einmal die Sorte "James Grieve" und einmal die Sorte "Goldparmäne". Zu James schreibe ich ein anders Mal...

Unser Apfelbaum ist nun seit über einem Jahr in unserem Garten. Ich habe diese Sorte aufgrund des Standortes ausgewählt und weil der Anbau seit vielen Jahrhunderte anscheinend hier in unserer Gegend immer sehr erfolgreich war. Die Apfelbaumsorte Goldparmäne ist eine sehr alte Sorte.

Mir gefiel, daß diese Sorte keine Monokultur mag; hier reagiert das Bäumchen kränklich, und so wird er kaum noch kommerziell angebaut. Wir hatten auch nicht allzu viel Platz mehr frei und wollten aber unbedingt einen Apfelbaum, der nicht allzu groß wird, aber dennoch gut trägt. Die Wahl viel also auf der goldene Apfelbaum.  Biggrin 

So steht das Bäumchen nun in unserem Garten und darf seinen "Einzelkindstatus" genießen. Zur Befruchtung steht ein sehr alter großer Apfelbaum in der Nähe. Unser "Kleiner" steht in einem Blumenbeet, und scheint die schönen Blumen um ihn herum zu mögen. So war der Boden nie ausgetrocknet, und im Frühling und jetzt im Sommer sah das auch sehr hübsch aus.

Hier ein Bild noch vom Frühling:

   


Und die noch kleinen Äpfel:

   


Diese, wie ich finde spannende Information, habe ich auf der NABU-Seite zur Sorte gefunden: 

Der Pomologe Adrian Diel schrieb zur Goldparmäne: „Ich erhielt 1800 bei einem ansehnlichen Transport Bäumen von Loddinger aus London als Beilage den obigen Apfel mit den Worten: „Der beste von allen Äpfeln!“ - Nicht wenig freute es mich deshalb, als mir mein teuerster Herr Rentmeister Uellner vor zwei Jahren 5 Äpfel sandte, die er sehr schätzte und als King of the Pippins aus der Baumschule der Gebrüder Kirke erhalten habe - und diese waren meine obige Winter-Goldparmäne.“

Schon 1853 wusste man den besonderen nussigen Geschmack der Winter-Goldparmäne zu schätzen, so dass diese Apfelsorte auf der 1. Versammlung deutscher Pomologen in Naumburg zum allgemeinen Marktanbau empfohlen wurde.

Über die geografische als auch zeitliche Herkunft der Winter-Goldparmäne gibt es verschiedene Angaben. So werden in verschiedenen Sortenbeschreibungen sowohl Frankreich (Normandie) um 1700, als auch England um 1800 als mögliche Herkunftsorte genannt. Laut anderer Quellen soll die Sorte bereits 1204 in der englischen Grafschaft Worcestershire entstanden sein. Damit wäre die von Diel um 1800 nach Deutschland eingeführte Goldparmäne eine der ältesten Apfelsorten. Es ist jedoch möglich, dass es sich bei den unterschiedlichen Herkunftsbeschreibungen um zwei sehr ähnliche Sorten handelt – hier besteht durchaus noch Forschungsbedarf.

Die Synonyme King of the Pippins, Reine des Renettes, Goldrenette, Goldparmäne, Permain Dorée und Königin der Renetten zeigen, wie wertvoll diese Sorte war bzw. auch heute noch ist.

Der Apfel ist mittelgroß und hochgebaut. Die Fruchtschale ist glatt glänzend, goldgelb, sonnenseits mit karmesinroten Streifen.

Das Fruchtfleisch ist mattweiß, sehr fein, abknackend, von sehr edlem würzigen, nussigen Zuckergeschmack. Pflückreife ab Mitte September, Genussreife ab Oktober und hält bei guter Lagerung bis Februar. Die Früchte hängen windfest.
Die Winter-Goldparmäne ist aufgrund ihres nussigen festen Fruchtfleisches ein sehr guter Tafelapfel. Sie eignet sich aber auch gut zum Backen und Dörren.

Der Baum wächst in der Jugend sehr kräftig. Später bildet er sehr viel Fruchtholz, dadurch ist ein regelmäßiger Schnitt erforderlich. Da die Sorte alternierend ist, trägt die Winter Goldparmäne nur in jedem 2. Jahr reichlich.

Als Standort eignen sich leichte nährstoffreiche Sand- oder Lehmböden, da er auf schwerem Boden krankheitsanfällig ist.

Aufgrund ihrer schlanken Krone eignet sich die Goldparmäne  nicht nur für Streuobstwiesen, sondern besonders zur Anpflanzung in Haus- oder Kleingärten.

Goldparmäne, Quelle: Deutsche Obstsorten, 'Eckstein und Stähle, Stuttgart 1905 - 1934



Ich kann vieles, was hier steht, aus eigener Erfahrung nun bestätigen. Wir hatten nach einem Jahr eine sehr reichliche Ernte von acht schönen Äpfeln. Keine Macken oder Schädlinge. Ich habe einen Apfel natürlich in die PAN-Ecke gegeben, als Dank und Opfer. 

Ich bin froh, mich für diese Sorte entschieden zu haben. Ich bin sehr gespannt, wie er sich die nächsten Jahre entwickelt.

Ein Bild von der Ernte folgt ... die Kamera muss noch laden.  Winken
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Nachrichten in diesem Thema
Der Lieblingsapfel - von Saxorior - 16.05.12020, 22:04
RE: Der Lieblingsapfel - von Heimdall - 17.05.12020, 08:04
RE: Der Lieblingsapfel - von Paganlord - 17.05.12020, 13:00
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RE: Der Lieblingsapfel - von Pamina - 20.09.12021, 14:22
RE: Der Lieblingsapfel - von Pamina - 01.10.12021, 16:56
RE: Der Lieblingsapfel - von Paganlord - 02.10.12021, 17:33
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RE: Der Lieblingsapfel - von Saxorior - 05.09.12022, 18:30

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