19.06.12017, 15:41
Gestern (am 18. Juni 2017) jährte sich der Todestag der Kurfürstin Louise Henriette von Oranien-Nassau zum 350. mal. Natürlich habe ich mir an diesem Sonntag die Zeit genommen und war sie besuchen, unsere Große Kurfürstin, die einzig wahre und echte.
Viel habe ich schon über die Kurfürstin und ihren Mann, den Großen Kurfürsten (Friedrich Wilhelm), gesprochen. Oft habe ich schon vor diesem Denkmal gestanden, und immer bin ich vorher an einem anderen Denkmal vorübergegangen, ohne groß zu schauen.
Deshalb möchte ich den heutigen Tag zum Anlaß nehmen, um etwas über den engsten Vertrauten der Kurfürstin zu schreiben. Denn dieses Denkmal steht nicht ohne Grund ganz in der Nähe der Großen Kurfürstin.
Reichsfreiherr Otto von Schwerin
(1616 - 1679)
Die Rede ist von Otto von Schwerin. Otto von Schwerin wurde bereits unter Kurfürst Georg Wilhelm in den brandenburgischen Hofdienst berufen. Nach dessen Tod 1640 stieg er rasch zum wichtigsten Beamten am Hof des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (lebte 1620 - 1688) auf.
Im November 1646 begleitete er Friedrich Wilhelm nach Den Haag, wo der Große Kurfürst Louise Henriette von Oranien-Nassau heiratete. Von Schwerin setzte die Eheverträge auf und wurde einige Tage nach der Hochzeit zum Hofmeister der jungen Kurfürstin ernannt. An ihrer Seite nahm er an den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück teil und wurde 1648 von Kaiser Ferdinand III. (als Anerkennung für sein Verhandlungsgeschick und seinen Beitrag zum Westfälischen Frieden) in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Als engster Vertrauter des Kurfürstenpaares wurde von Schwerin zum Amtshauptmann von Oranienburg ernannt. Er betreute in dieser Zeit (1651 - 1654) alle Bauvorhaben der Kurfürstin und wachte über die Anlage ihrer Musterwirtschaften. Er war für Louise Henriette Freund und Seelsorger zugleich.
Die Kurfürstin persönlich berief von Schwerin zum Hofmeister des Kurprinzen Karl Emil und zum Erzieher der Prinzen Friedrich und Ludwig. Dieser Aufgabe nahm sich von Schwerin äußerst sorgsam an und führte über die Erziehung der Thronfolger akribisch Tagebuch. Er speiste mit den drei Prinzen, begleitete sie auf ihren Spazierfahrten und unterwies sie sowohl im Unterricht, als auch bei Spielen und Vergnügungen.
Wie Louise Henriette engagierte sich von Schwerin persönlich für Oranienburg und für die Mark Brandenburg. Er erwarb die Güter Drewitz und Rudow im Kreis Teltow und ließ dort kulturtechnische Maßnahmen zur Werterhöhung des Bodens durchführen.
1654 ernannte der Große Kurfürst Wilhelm Otto Freiherr von Schwerin zum Erbkämmerer der Kurmark im Territorium des Heiligen Römischen Reiches. Von Schwerin hatte damit als Erster Minister die höchste Stellung in der brandenburgischen Regierung inne. Er bemühte sich hier um eine maßvolle Innen- und Außenpolitik, was ihm den Beinamen: "der Rechtschaffende" einbrachte. Ein Prädikat und Werturteil, welches man sich für heutige Politiker sehr wünschen würde.
Otto von Schwerin starb am 14. November 1679 und wurde in der Stadtkirche von Altlandsberg (Uckermark) in der Familiengruft beigesetzt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!