27.12.12016, 16:06
Sitonen
Zu den Nordgermanen, die u. a. in Skandinavien beheimatet waren, zählen wie schon benannt die Sueben (u. a. die Sueben verehrten lt. Tacitus (58. n. d. Z. - 120 n. d. Z.) die Göttermutter), zu denen auch die Sitonen gehören. Diese werden in Tacitus' Germania mit der Bemerkung erwähnt, daß diese von einer Frau geführt wurden.
Das ließ mich aufhorchen, und so recherchierte ich. Er schreibt: "Ihnen sonst ähnlich, unterscheiden sie sich allein dadurch, daß eine Frau die Herrschaft hat. So sehr sind sie nicht nur von der Freiheit, sondern sogar von der Knechtschaft herabgesunken."
Anmerkung: Die zweite Satz spiegelt mehr die damalige gesellschaftliche und somit persönliche Sichtweise von Tacitus wider, in der es undenkbar war, daß eine Frau eine führende Position bekleidet. Frauen waren damals nicht für den röm. Senat zugelassen. Die Beschneidung der Frau ging in Rom sogar soweit, daß es nur wenigen Frauen inoffiziell gestattet war, teilweise am öffentlichen Leben Roms teilzuhaben, so vielleicht Aurelia, Fulvia und Servilia oder Cornelia, die Mutter der Gracchen.
Zu den Sitonen und ihrer weiblichen Führung findet man leider nur wilde Spekulationen nachfolgender Autoren und Historiker, daß es sich um einen Schreib- bzw. Übersetzungsfehler handeln könnte etc.
Dabei liefert Tacitus selbst einen weiteren Hinweis, wenn er davon schreibt, daß die Sitonen mehr dem Ackerbau zugewandt waren als die meisten anderen germanischen Stämme. Zudem die Erwähnung, daß bei den Sitonen die Göttin Verehrung findet. Zwei Hinweise auf eine matriarchale Führungsweise dieses Stammes. Ob es sich dabei tiefergehend tatsächlich um eine matriarchale Gesellschaftsform handelt oder aus gewissen Umständen heraus zu einem weiblichen Stammesoberhaupt kam, bleibt offen.
Heute jedoch wird vollkommen ausgeschlossen, daß eine Frau die Anführerin ihres Stammes gewesen sein könnte, so engstirnig und patriarchal verprägt scheint die Denkweise der Historiker bzw. ist es ihr Auftrag, solche Gedanken im Keim zu ersticken. Dabei muß man hier nur an Tusnelda oder Boudicca denken ... die Tacitus bekannt gewesen sind ...
Boudiccastatue
Tusnelda, Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und Frau des Arminius
Zu den Nordgermanen, die u. a. in Skandinavien beheimatet waren, zählen wie schon benannt die Sueben (u. a. die Sueben verehrten lt. Tacitus (58. n. d. Z. - 120 n. d. Z.) die Göttermutter), zu denen auch die Sitonen gehören. Diese werden in Tacitus' Germania mit der Bemerkung erwähnt, daß diese von einer Frau geführt wurden.
Das ließ mich aufhorchen, und so recherchierte ich. Er schreibt: "Ihnen sonst ähnlich, unterscheiden sie sich allein dadurch, daß eine Frau die Herrschaft hat. So sehr sind sie nicht nur von der Freiheit, sondern sogar von der Knechtschaft herabgesunken."
Anmerkung: Die zweite Satz spiegelt mehr die damalige gesellschaftliche und somit persönliche Sichtweise von Tacitus wider, in der es undenkbar war, daß eine Frau eine führende Position bekleidet. Frauen waren damals nicht für den röm. Senat zugelassen. Die Beschneidung der Frau ging in Rom sogar soweit, daß es nur wenigen Frauen inoffiziell gestattet war, teilweise am öffentlichen Leben Roms teilzuhaben, so vielleicht Aurelia, Fulvia und Servilia oder Cornelia, die Mutter der Gracchen.
Zu den Sitonen und ihrer weiblichen Führung findet man leider nur wilde Spekulationen nachfolgender Autoren und Historiker, daß es sich um einen Schreib- bzw. Übersetzungsfehler handeln könnte etc.
Dabei liefert Tacitus selbst einen weiteren Hinweis, wenn er davon schreibt, daß die Sitonen mehr dem Ackerbau zugewandt waren als die meisten anderen germanischen Stämme. Zudem die Erwähnung, daß bei den Sitonen die Göttin Verehrung findet. Zwei Hinweise auf eine matriarchale Führungsweise dieses Stammes. Ob es sich dabei tiefergehend tatsächlich um eine matriarchale Gesellschaftsform handelt oder aus gewissen Umständen heraus zu einem weiblichen Stammesoberhaupt kam, bleibt offen.
Heute jedoch wird vollkommen ausgeschlossen, daß eine Frau die Anführerin ihres Stammes gewesen sein könnte, so engstirnig und patriarchal verprägt scheint die Denkweise der Historiker bzw. ist es ihr Auftrag, solche Gedanken im Keim zu ersticken. Dabei muß man hier nur an Tusnelda oder Boudicca denken ... die Tacitus bekannt gewesen sind ...
Boudiccastatue
Tusnelda, Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und Frau des Arminius
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!