Bei der Vorratshaltung geht's doch einfach um Planung. Wenn einer ein spezielles Gericht zubereiten will, muß er schließlich auch vorplanen, was er dazu benötigt. Wer fängt denn schon mit nichts an, und merkt dann, oh, dazu benötigt man ja eine Schüssel, dann kauft er eine Schüssel und trägt sie heim. Dann bemerkt er, oh, für das Gericht braucht man ja Mehl. Also geht er wieder los und kauft Mehl und trägt es heim. So macht er es den ganzen Tag, die Essenszeit ist längst vorüber und immer noch nicht alles beisammen, und nicht mal, bevor die Läden am Abend zumachen. - Kein Mensch geht so vor. Und das gilt für alle Lebensbereiche, wenn man sinnvoll vorgeht, beginnt niemand ein Werk oder eine Unternehmung, egal welches oder was, und hat überhaupt keinen Plan, was er benötigt, wie er es machen will, wie das ablaufen soll. Vorratshaltung ist schlicht Planung für mehr als die nächsten fünf Minuten, und halt im Lebensmittelbereich.
Die Grille, die den Sommer lang
zirpt' und sang,
litt, da nun der Winter droht',
harte Zeit und bittre Not:
Nicht das kleinste Würmchen nur,
und von Fliegen eine Spur!
Und vor Hunger weinend leise,
schlich sie zur Nachbarin Ameise,
und fleht' sie an in ihrer Not,
ihr zu leihn ein Stückchen Brot,
bis der Sommer wiederkehre.
»Hör'«, sagt sie, »auf Grillenehre,
vor der Ernte noch bezahl'
Zins ich dir und Kapital.«
Die Ameise, die wie manche lieben
Leut' ihr Geld nicht gern verleiht,
fragt' die Borgerin: »Zur Sommerzeit,
sag doch, was hast du da getrieben?«
»Tag und Nacht hab' ich ergötzt
durch mein Singen alle Leut'.«
»Durch dein Singen? Sehr erfreut!
Weißt du was? Dann tanze jetzt!«
(Jean de La Fontaine)
Die Grille, die den Sommer lang
zirpt' und sang,
litt, da nun der Winter droht',
harte Zeit und bittre Not:
Nicht das kleinste Würmchen nur,
und von Fliegen eine Spur!
Und vor Hunger weinend leise,
schlich sie zur Nachbarin Ameise,
und fleht' sie an in ihrer Not,
ihr zu leihn ein Stückchen Brot,
bis der Sommer wiederkehre.
»Hör'«, sagt sie, »auf Grillenehre,
vor der Ernte noch bezahl'
Zins ich dir und Kapital.«
Die Ameise, die wie manche lieben
Leut' ihr Geld nicht gern verleiht,
fragt' die Borgerin: »Zur Sommerzeit,
sag doch, was hast du da getrieben?«
»Tag und Nacht hab' ich ergötzt
durch mein Singen alle Leut'.«
»Durch dein Singen? Sehr erfreut!
Weißt du was? Dann tanze jetzt!«
(Jean de La Fontaine)