Zitat:Die Frage ist eigentlich vielmehr, warum sollte man sich mit Homöopathie oder dieser Art von Medizin beschäftigen, wenn doch klar ist, dass man sein Wohlbefinden über die Ernährung und seine Gedankenwelt/Emotionen steuert?
Zitat:Schon alleine die Tatsache, dass Kinder als Pillenfresser herangezogen werden. Muttis füttern bei jeglichen Unbefindlichkeiten diese kleinen Pillen, dadurch lernen Kinder, dass man nicht auf sich selber, auf die Ernährung und psychische Gesundheit achtet, nicht selber nachdenken und sich mit sich selbst beschäftigen muss, sondern es gegen jedes Problem eine Pille (oder andere Darreichungsformen) gibt, auch wenn sie als noch so unschädlich angepriesen wird, die Verantwortlichkeit wird abgegeben.
Diese beiden Punkte verstehe ich gut. Ich will mal, aus meiner Sicht, etwas dazu sagen.
Ich sagte ja: Wer seine Emotionen völlig unter Kontrolle hat und wessen gesamte Gedanken 'richtig' sind, der braucht überhaupt keine Behandlung, auch keine Homöopathie. Man sollte vielleicht ergänzen: Und auch sonst gesund lebt, sich richtig ernährt, sich bewegt, in der Natur erholt.
Zum ersten Zitat oben: Das ist zunächst mal richtig. Nur: Wer kann das denn von sich sagen? Und zwar immer, und immer zu hundert Prozent? Wäre das nämlich so, warum dann der Strang zu den Heilkräutern und ihren Anwendungen? Hinzu kommen Einflüsse von außen, die man sowieso nicht hundertprozentig in seinem Sinne steuern kann (unerwünschte Strahlungen oder Gifte in der Umwelt z.B.). Hinzu kommen Einflüsse schon auf Kinder, die sich nicht unbedingt so erfolgreich gegen Negatives wehren können. Ja, sie haben sich da selber hereingeboren, aber warum sollten sie nicht schauen, das Beste daraus zu machen, ihre Lage zu verbessern? Hinzu kommt, die Homöopathie macht gesünder, und die Nachkommen damit ebenfalls. (Das ist eine Beobachtung, wie alles in der Homöopathie). Warum sollte man, sofern man beispielsweise eine „Achillesferse“ mitgebracht hat, diese in diesem Leben nicht gerne auflösen? Oder ist man hier um zu leiden und tapfer „sein Los zu tragen“? Ich sehe das anders. Wobei eine Heilung mit Homöopathie übrigens nicht immer ein leichter Weg ist, je nachdem. Und es gibt Fälle, die wegen der Schwere des Weges die Behandlung abbrechen. Das Ziel ist die Heilung, und das kann immer anstrengend sein, egal welchen Weg man geht. (Bei den Rohkostwochen wird beispielsweise von Kopfschmerzen berichtet).
Die Homöopathie kann sehr tiefgehend sein, erworbene „Achillesfersen“ zumindest bis in die Kindheit zurück aufheben. Gibt es einen „höheren Sinn“, sich das Leben nicht so gut wie möglich zu machen? Davon abgesehen, daß das, was durch Homöopathie aufgelöst werden kann, mitunter nicht so arg wahrscheinlich in einem einzigen Menschenleben ohne diese aufgelöst werden würde. Das kommt halt ganz darauf an (auf den einzelnen Fall), der eine bringt viele „Achillesfersen“ mit, der andere weniger, es mag auch welche geben, die gar keine haben und nicht einmal etwas Aktuelles. Aber wie ich schon sagte: Wer kann das von sich sagen? Wir sind alle in einer ziemlich ungesunden Gesellschaft aufgewachsen, gut, wenn es jemanden gibt, der alles von Babyschuhen an von sich fernhalten konnte, (oder jemand alles von ihm fernhalten konnte), - oder es jemand einfach allein schafft, alles, was möglicherweise in Disbalance geraten ist, wieder "geradezubiegen". Aber auch eine (sinnvolle) Ernährungsumstellung ist ja nicht "es allein schaffen". Das gibt ja einen Energieschub, der allein schon zu einer Änderung, auch der Geisteshaltung, führen kann, was natürlich auch günstig auf den Körper einwirken kann, von der direkten Wirkung auf ihn abgesehen.
Es ist übrigens so, hat jemand ein Leiden, welches durch falsche Umweltbedingungen zustandegekommen ist, selbstgezimmerte oder von außen kommende, so wird auch Homöopathie nicht nachhaltig helfen, wenn diese Umstände nicht gebessert oder am Besten beseitigt werden. Ich sage mal so: Gewisse Strahlenschäden z.B. können durchaus aufgehoben werden, aber Homöopathie macht nicht „immun gegen Strahlen“.
Zum zweiten Zitat: Das gibt es durchaus, was Du schreibst. Es gibt Leute, die „behandeln“ ihre Kinder homöopathisch, um keine Rücksicht nehmen zu müssen beispielsweise. Damit ihr Leben weitergehen kann, als sei das Kind gar nicht vorhanden, oder nur mehr wie ein Spielzeug, das man hervorkramt, wenn einem gerade danach ist.
Um die geht es hier doch aber nicht. Finde ich. Ein guter Homöopath macht seine Patienten immer unabhängiger, so gut er kann. Bis sie am Ende der Behandlung unabhängig und völlig selbstbestimmt sind. Also das wäre das Ziel. Homöopathie ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe Gesundheit erhalten oder erreicht werden kann, körperliche wie „seelische“, wie man so sagt, also bestenfalls halt. Wie ein Hammer ein Werkzeug ist, einen Nagel in die Wand zu schlagen. Auch dies kann ja in einem falschen Verständnis zweckentfremdet werden, und jemand haut tausende Nägel in ein einziges Brett und legt sich auch noch drauf.