22.09.12014, 22:14
Der Herbst
Viele Drachen stehen in dem Winde,
Tanzend in der weiten Lüfte Reich.
Kinder steh'n im Feld in dünnen Kleidern,
Sommersprossig und mit Stirnen bleich.
In dem Meer der gold'nen Stoppeln segeln
Kleine Schiffe, weiß und leicht erbaut;
Und in Träumen seiner leichten Weite
Sinkt der Himmel wolkenüberblaut.
Weit gerückt in unbewegter Ruhe
Steht der Wald wie eine rote Stadt.
Und des Herbstes gold'ne Flaggen hängen
Von den höchsten Türmen schwer und matt.
Georg Heym, 1887-1912
Viele Drachen stehen in dem Winde,
Tanzend in der weiten Lüfte Reich.
Kinder steh'n im Feld in dünnen Kleidern,
Sommersprossig und mit Stirnen bleich.
In dem Meer der gold'nen Stoppeln segeln
Kleine Schiffe, weiß und leicht erbaut;
Und in Träumen seiner leichten Weite
Sinkt der Himmel wolkenüberblaut.
Weit gerückt in unbewegter Ruhe
Steht der Wald wie eine rote Stadt.
Und des Herbstes gold'ne Flaggen hängen
Von den höchsten Türmen schwer und matt.
Georg Heym, 1887-1912
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!