12.06.12014, 21:53
Weil ich die Überschrift pünktlich zum Freitag den 13ten so mochte! Hier eine Nachricht aus dem Land des Sichelmondes. Der Name war sicherlich nicht zufällig gewählt worden.
Nur noch 90 Kilometer bis Bagdad
Isis rückt unerbittlich weiter vor!
Mittlerweile treffen fast stündlich neue Hiobsbotschaften aus dem Irak ein: Siegestrunken von den massiven Geländegewinnen der letzten Tage formuliert die islamistische Terrorgruppe Isis ihr ultimatives und gar nicht mehr unrealistisches Ziel - den Sturm auf Bagdad.
Im Irak sind die aufständischen Dschihadisten bis auf 90 Kilometer an die Hauptstadt Bagdad herangerückt. Kämpfer der sunnitischen Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (Isis) eroberten die nördlich von Bagdad gelegene Stadt Dhuluijah, wie übereinstimmend ein Stadtrat, die Polizei und Augenzeugen berichten. Isis-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani kündigte an, die Extremisten würden weiter auf Kerbela und nach Bagdad vorrücken.
Die Isis-Einheiten umgingen bei ihrem Vormarsch die Stadt Samarra, nachdem sie tags zuvor mit dem Versuch gescheitert waren, die Stadt zu erobern. Zwar leben in Samarra vorwiegend Sunniten, aber in der Stadt befindet sich eine heilige Stätte der Schiiten. Als Fundamentalisten 2006 einen Anschlag auf diesen Schrein verübten, entwickelte sich daraus ein blutiger Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten, in dessen Verlauf zehntausende Iraker getötet wurden.
Bei ihrer Blitzoffensive hatten die Dschihadisten in den vergangenen Tagen die Millionenstadt Mossul sowie Baidschi und Tikrit eingenommen. Hunderttausende Iraker flohen vor den Kämpfen.
Maliki fürchtet den Machtverlust
Dass es überhaupt erst soweit kommen konnte, deutet der Nahost-Experte Guido Steinberg vor allem als Schwäche der Regierung in Bagdad. Der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki habe in den vergangenen Jahren alles versucht, um die Sunniten von der politischen Macht fernzuhalten, sagte der Wissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik im Deutschlandradio Kultur. Deshalb stehe diese Bevölkerungsgruppe abseits, hasse die Regierung und schaue zu, wie Isis vor allem sunnitisch dominierte Städte und Regionen einnehme.
"Wenn Maliki fürchtet, seine Macht zu verlieren, gibt es eine kleine Chance, dass er seine Politik ändert", sagte Steinberg. Allerdings habe der Regierungschef "in den letzten Jahren gezeigt, dass er nicht bereit ist, irgendwelche Konkurrenten, sei es Sunniten, Kurden oder Säkularisten, effektiv an der Macht zu beteiligen."
Zum Verhältnis zwischen Isis und dem Terrornetzwerk Al-Kaida sagte Steinberg, nach einer öffentlichen Auseinandersetzung gebe es seit 2012/2013 wieder Kontakte zwischen den Organisationen, aber auch Streit. Es handele sich um einen "Machtkampf in der Dschihadistischen Bewegung". Steinberg schätzt die Stärke von Isis auf rund 10.000 Kämpfer.
http://www.n-tv.de/politik/Isis-rueckt-unerbittlich-weiter-vor-article13006161.html
Nur noch 90 Kilometer bis Bagdad
Isis rückt unerbittlich weiter vor!
Mittlerweile treffen fast stündlich neue Hiobsbotschaften aus dem Irak ein: Siegestrunken von den massiven Geländegewinnen der letzten Tage formuliert die islamistische Terrorgruppe Isis ihr ultimatives und gar nicht mehr unrealistisches Ziel - den Sturm auf Bagdad.
Im Irak sind die aufständischen Dschihadisten bis auf 90 Kilometer an die Hauptstadt Bagdad herangerückt. Kämpfer der sunnitischen Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (Isis) eroberten die nördlich von Bagdad gelegene Stadt Dhuluijah, wie übereinstimmend ein Stadtrat, die Polizei und Augenzeugen berichten. Isis-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani kündigte an, die Extremisten würden weiter auf Kerbela und nach Bagdad vorrücken.
Die Isis-Einheiten umgingen bei ihrem Vormarsch die Stadt Samarra, nachdem sie tags zuvor mit dem Versuch gescheitert waren, die Stadt zu erobern. Zwar leben in Samarra vorwiegend Sunniten, aber in der Stadt befindet sich eine heilige Stätte der Schiiten. Als Fundamentalisten 2006 einen Anschlag auf diesen Schrein verübten, entwickelte sich daraus ein blutiger Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten, in dessen Verlauf zehntausende Iraker getötet wurden.
Bei ihrer Blitzoffensive hatten die Dschihadisten in den vergangenen Tagen die Millionenstadt Mossul sowie Baidschi und Tikrit eingenommen. Hunderttausende Iraker flohen vor den Kämpfen.
Maliki fürchtet den Machtverlust
Dass es überhaupt erst soweit kommen konnte, deutet der Nahost-Experte Guido Steinberg vor allem als Schwäche der Regierung in Bagdad. Der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki habe in den vergangenen Jahren alles versucht, um die Sunniten von der politischen Macht fernzuhalten, sagte der Wissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik im Deutschlandradio Kultur. Deshalb stehe diese Bevölkerungsgruppe abseits, hasse die Regierung und schaue zu, wie Isis vor allem sunnitisch dominierte Städte und Regionen einnehme.
"Wenn Maliki fürchtet, seine Macht zu verlieren, gibt es eine kleine Chance, dass er seine Politik ändert", sagte Steinberg. Allerdings habe der Regierungschef "in den letzten Jahren gezeigt, dass er nicht bereit ist, irgendwelche Konkurrenten, sei es Sunniten, Kurden oder Säkularisten, effektiv an der Macht zu beteiligen."
Zum Verhältnis zwischen Isis und dem Terrornetzwerk Al-Kaida sagte Steinberg, nach einer öffentlichen Auseinandersetzung gebe es seit 2012/2013 wieder Kontakte zwischen den Organisationen, aber auch Streit. Es handele sich um einen "Machtkampf in der Dschihadistischen Bewegung". Steinberg schätzt die Stärke von Isis auf rund 10.000 Kämpfer.
http://www.n-tv.de/politik/Isis-rueckt-unerbittlich-weiter-vor-article13006161.html