Neue Mobilfunkstudie
#4
Nach schwacher Mobilfunkbestrahlung: Überproduktion freier Radikaler in embryonalen Zellen

10.12.2013 - Eine neue Studie des Kavetsky-Instituts/Ukraine zum Einfluss hochfrequenter Strahlung auf lebende Zellen wurde im September 2013 veröffentlicht. Zur Erinnerung: die deutsche Strahlenschutzkommission hatte bei einer Anhörung im Mai 2013 die Fachausschüsse des deutschen Bundestages hinsichtlich neuer Forschungsergebnisse zu Mobilfunkstrahlung informiert. Demnach lägen keine neuen Erkenntnisse vor, die die Senkung der Grenzwerte nach der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) notwendig machen würden. Die SSK beruft sich dabei auf das deutsche Mobilfunkforschungsprogramm. Seit deren Abschluss im Jahr 2008 wird aber vor allem im Ausland weiter geforscht. Immer mehr Mosaiksteinchen reihen sich aneinander. Die Studie des Kavetsky-Instituts wurde auf der Webseite der NCBI (National Center for Biotechnology Information) veröffentlicht.

Untersuchungsobjekt: Embryonen von japanischen Wachteln

Das Forscherteam um Igor Yakymenko wollte nachweisen, inwieweit schwache Mobilfunkstrahlung zu einem statistisch signifikanten Anstieg von Tumorhäufigkeit führt. Der Zusammenhang zwischen der Produktion "freier Radikaler" und oxidativem Stress in den Zellen sollte nachgewiesen werden. Dazu wurden Eier von japanischen Wachteln mit einer technisch erzeugten GSM-900-Strahlung in einer Intensität von 2.500 Mikrowatt je Quadratmeter in einem Zeitraum von 158 bis 360 Stunden mit Unterbrechungen befeldet. Anschließend wurden Zellen aus verschiedenen Geweben auf diverse Marker oxidativen Stresses untersucht, u.a. Superoxide und Stickoxide. Zur Beachtung: die zugeführte Mobilfunkstrahlung liegt weit unter den ICNIRPP-Grenzwerten und führt somit nicht zu einer thermischen Belastung.

Ergebnis und Schlussfolgerung

Die Befeldung führte zu einer signifikanten anhaltenden Überproduktion von Superoxid und Stickoxid in Embryozellen während der gesamten Zeit der Analysen. Als Ergebnis sind signifikant erhöhte TBARS und 8-Oxo-dG gefolgt von deutlich verringerten Niveaus von Superoxid-Dismutase und Katalase-Aktivitäten in den Embryozellen zu nennen. Es wurde in diesem Tiermodell der Nachweis erbracht, dass schwache Befeldung mit Mobilfunkstrahlung zu einer signifikanten Überproduktion von freien Radikalen / reaktiven Sauerstoffspezies und oxidativen Schäden der DNA in Embryozellen führt. Diese oxidativen Veränderungen können zu Krankheiten bis zur onkogenen Transformation von Zellen führen.

Forscherteam hält niedrige Grenzwerte für "vernünftig"

Yakymenko und Kollegen schließen sich der Forderung der österreichischen Ärztekammer an, die im Jahr 2012 bei einer dauerhaften Belastung von mehr als vier Stunden täglich einen Grenzwert von 1 Mikrowatt je Quadratmeter forderte.
(Anm. Eiche: 1 µW/m² entspricht dem Salzburger Vorsorgewert Innen von 2002, "Salzb3".)
Die im Experiment verwendete Mobilfunkstrahlung von 2.500 Mikrowatt je Quadratmeter kann in Deutschland dauerhaft in Wohn- und Schlafräumen anfallen, wenn dort Schnurlostelefone nach DECT-Standard oder WLAN-Stationen aktiv sind.

Die komplette Studie mit vielen wissenschaftlichen Details ist in englischer Sprache verfügbar:

http://exp-oncology.com.ua/article/6079/overproduction-of-free-radical-species-in-embryonal-cells-exposed-to-low-intensity-radiofrequency-radiation?pdf


Quelle:
http://www.baubiologie-regional.de/eine_news.php?nNewsID=762
Dem Schlechten mag der Tag gehören - dem Wahren und Guten gehört die Ewigkeit. (F. v. Schiller)
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Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von Gast_innocento - 11.12.12006, 10:31
RE: Neue Mobilfunkstudie - von Eiche - 03.01.12014, 21:39
[Kein Betreff] - von Nuculeuz - 15.12.12006, 03:30
[Kein Betreff] - von Paganlord - 30.10.12007, 14:42

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