Diese Frage kenne ich auch, Cleopatra: Was ist, wenn man etwas für jemanden oder für eine Sache nach der eigenen Einschätzung Hilfreiches oder Wichtiges weiß, soll man es – auch ungefragt - kommunizieren oder nicht?
Ein weiteres Problem, gerade beim ungefragten, Einmischen ist, daß die meisten Leute einen Hinweis gar nicht hören wollen. Schon gar keinen Rat, da fühlen sie sich oft schon bevormundet, und nicht einmal eine Warnung. Manche gehen in ihrer Unfähigkeit zu reflektieren sogar so weit, dem darauf Hinweisenden dann die Schuld für eine entstandene mißliche Lage zu geben. Viele können nicht neutral einen Umstand, an dem sie selbst beteiligt waren, als Ursache erkennen, sondern empfinden dann Schuld, die auf ihnen lastet, und diese geben sie doch lieber weiter. Am besten gleich an diese „wissende Kassandra“, die mit ihrem mahnenden Zeigefinger auf diese Ursache deutet (die wie gesagt oft als Schuld empfunden wird). Das ist oft selbst dann der Fall, wenn es kein vorwurfsvolles Mahnen war, wovon ich bei Dir ausgehe, daß es das nicht war. Es läuft eben trotzdem oft so ab. Das Nichteinmischen dient auch dem Selbstschutz.
Wenn man von einem vernünftigen, zur rein sachlichen Reflektion fähigen Menschen ausgeht, da hätte das vermutlich auch genau diesen Erfolg gebracht, derjenige hätte über sein Verhalten und die Folgen nachgedacht, und hätte es für sich beurteilt, ob es zutreffend ist oder nicht.
Die meisten Leute nehmen aber fast alles erst mal nur ganz persönlich, der Inhalt an sich ist ihnen gar nicht mehr so wichtig. Ein Hinweis auf ein Fehlverhalten kommt dann einer persönlichen Attacke gleich. Da setzt dann der Verstand etwas aus, und es wird vor allem abgewehrt. Manchmal kommt aber nach einer Weile doch noch eine Einsicht übrigens, nachdem sich die erste Emotionalität des Angesprochenen gelegt hat, aber auch hierzu gehört eine gewisse Fähigkeit der Reflektion.
Einen ungefragten Rat oder Hinweis an jemanden, kann man deshalb nur befürworten, wenn man zumindest ziemlich sicher ist, daß derjenige auch fähig und willens ist, diesen als solchen auch zu überdenken.
Noch von mir zum Hoffen: Wenn man auf den guten Ausgang einer Unternehmung hofft, heißt das gleichermaßen, daß man es nicht in der Hand hat. Besser, man tut die Dinge so, daß man guten Mutes davon ausgehen kann, daß sie auch gelingen, so wie man es will.
Das halte ich an sich für richtig, insbesondere auch wegen der unterschiedlichen Wissensgebiete. Aber zuhause ist eben zuhause, und irgendwelche Leute sind irgendwelche Leute. Zuhause, auch im weiteren Sinne, ist ein ungefragtes Beraten kein "ich weiß es aber besser", sondern der Austausch von Informationen.
Ich habe z.B. auch schon mal ein Mädchen, das etwas verträumt genau vor mir fast in eine Bahn gelaufen wäre, am Rockzipfel zurückgehalten. Würde ich wiedertun. Ich will auch keinen Unfall beobachten, noch dazu in unmittelbarer Nähe.
Wenn die Kuchenfrau schon mit dem Klavier von Dir konkurrierte, war eigentlich fast abzusehen, daß sie sich nicht in einem anderen Bereich von Dir "korrigieren" läßt.
Ich will jetzt darauf hinaus: Man sollte sich selber auch immer ehrlich fragen, welches die wahren Beweggründe des eigenen Handelns sind. An diesem speziellen Thema veranschaulicht, ist z.B. auch ein "Du warst gut und ich war schlecht, (Klavier nicht zeigen gegen Keyboard zeigen,) und jetzt zeige ich Dir, daß Du aber woanders schlecht warst" möglich. Ich will Dir das keineswegs unterstellen, daß Du nicht wahrhaftig rein hehre Beweggründe hattest, ich nehme die Konstellation der Situation nur als Aufhänger, denn eine Überlegung ist es schon wert; auch das hilft, so manche Einmischung zu verstehen. Und was verstanden und erkannt wurde, ist in der Regel auch aufgelöst.
Ein weiteres Problem, gerade beim ungefragten, Einmischen ist, daß die meisten Leute einen Hinweis gar nicht hören wollen. Schon gar keinen Rat, da fühlen sie sich oft schon bevormundet, und nicht einmal eine Warnung. Manche gehen in ihrer Unfähigkeit zu reflektieren sogar so weit, dem darauf Hinweisenden dann die Schuld für eine entstandene mißliche Lage zu geben. Viele können nicht neutral einen Umstand, an dem sie selbst beteiligt waren, als Ursache erkennen, sondern empfinden dann Schuld, die auf ihnen lastet, und diese geben sie doch lieber weiter. Am besten gleich an diese „wissende Kassandra“, die mit ihrem mahnenden Zeigefinger auf diese Ursache deutet (die wie gesagt oft als Schuld empfunden wird). Das ist oft selbst dann der Fall, wenn es kein vorwurfsvolles Mahnen war, wovon ich bei Dir ausgehe, daß es das nicht war. Es läuft eben trotzdem oft so ab. Das Nichteinmischen dient auch dem Selbstschutz.
Zitat:Da fand ich es eleganter, dem Verursacher des Übels, also der Kuchenfütterin, von den Folgen ihres Tuns zu berichten und da auf Einsicht und Besserung zu hoffen
Wenn man von einem vernünftigen, zur rein sachlichen Reflektion fähigen Menschen ausgeht, da hätte das vermutlich auch genau diesen Erfolg gebracht, derjenige hätte über sein Verhalten und die Folgen nachgedacht, und hätte es für sich beurteilt, ob es zutreffend ist oder nicht.
Die meisten Leute nehmen aber fast alles erst mal nur ganz persönlich, der Inhalt an sich ist ihnen gar nicht mehr so wichtig. Ein Hinweis auf ein Fehlverhalten kommt dann einer persönlichen Attacke gleich. Da setzt dann der Verstand etwas aus, und es wird vor allem abgewehrt. Manchmal kommt aber nach einer Weile doch noch eine Einsicht übrigens, nachdem sich die erste Emotionalität des Angesprochenen gelegt hat, aber auch hierzu gehört eine gewisse Fähigkeit der Reflektion.
Einen ungefragten Rat oder Hinweis an jemanden, kann man deshalb nur befürworten, wenn man zumindest ziemlich sicher ist, daß derjenige auch fähig und willens ist, diesen als solchen auch zu überdenken.
Noch von mir zum Hoffen: Wenn man auf den guten Ausgang einer Unternehmung hofft, heißt das gleichermaßen, daß man es nicht in der Hand hat. Besser, man tut die Dinge so, daß man guten Mutes davon ausgehen kann, daß sie auch gelingen, so wie man es will.
(20.06.12013, 23:12)Cleopatra schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-45186.html#pid45186Für mich ist diese "Neutralität" eine Riesenumstellung; ich komm´ aus einer Familie, wo jeder jederzeit ungefragt ´reinquatschen darf (und das auch tut . Es gilt aber auch die Regel, daß die Entscheidung einzig und allein bei dem Betroffenen liegt und akzeptiert wird!).
Das halte ich an sich für richtig, insbesondere auch wegen der unterschiedlichen Wissensgebiete. Aber zuhause ist eben zuhause, und irgendwelche Leute sind irgendwelche Leute. Zuhause, auch im weiteren Sinne, ist ein ungefragtes Beraten kein "ich weiß es aber besser", sondern der Austausch von Informationen.
Ich habe z.B. auch schon mal ein Mädchen, das etwas verträumt genau vor mir fast in eine Bahn gelaufen wäre, am Rockzipfel zurückgehalten. Würde ich wiedertun. Ich will auch keinen Unfall beobachten, noch dazu in unmittelbarer Nähe.
Wenn die Kuchenfrau schon mit dem Klavier von Dir konkurrierte, war eigentlich fast abzusehen, daß sie sich nicht in einem anderen Bereich von Dir "korrigieren" läßt.
Ich will jetzt darauf hinaus: Man sollte sich selber auch immer ehrlich fragen, welches die wahren Beweggründe des eigenen Handelns sind. An diesem speziellen Thema veranschaulicht, ist z.B. auch ein "Du warst gut und ich war schlecht, (Klavier nicht zeigen gegen Keyboard zeigen,) und jetzt zeige ich Dir, daß Du aber woanders schlecht warst" möglich. Ich will Dir das keineswegs unterstellen, daß Du nicht wahrhaftig rein hehre Beweggründe hattest, ich nehme die Konstellation der Situation nur als Aufhänger, denn eine Überlegung ist es schon wert; auch das hilft, so manche Einmischung zu verstehen. Und was verstanden und erkannt wurde, ist in der Regel auch aufgelöst.