Regeln der Gastfreundschaft
#3
Zitat:Was haben denn Regeln der Gastfreundschaft mit der Wahl einer Lebensphilosophie zu tun.
Die Benimmregeln sind kulturell bedingt. Bei den Eskimos reibt man sich die Nasen gegeneinander, bei uns gibt man sich die Hände.
Ich setze nun in einem Forum aus Deutschland, das sich der deutschen Sprache bedient, die deutsche Kultur voraus. Wenn ich damit falsch liegen sollte, bitte ich um Mitteilung. Nur weil es viele Einwanderer in unserem Lande gibt, die alle aus unterschiedlichen Kulturen stammen und diese noch teilweise leben, und weil wir durch die Medien über Kulturen auf der ganzen Welt relativ gut informiert sind, bedeutet das in keiner Weise, daß deswegen die Regeln unserer eigenen Kultur hier nicht mehr gelten. Unsere Kultur ist nicht vom Mars gekommen, sondern hier in Jahrtausenden gewachsen. Es ist eine germanisch-heidnische Kultur, die dann vom Chr*stentum mit seiner römisch-orientalischen Kultur teils verdrängt, jedenfalls aber beeinflußt wurde. Deswegen ist es immer hilfreich, wenn wir ein wenig zurückblicken zu den Wurzeln unserer Kultur. Gastfreundschaft ist da ein absolut wichtiger Wert, wie man ja in den historischen Quellen über die Germanen nachlesen kann. Das Chr*stentum kam noch mit seiner Nächstenliebe. Sowohl im Heidentum wie im Chr*stentum muß der Gast entsprechend behandelt werden, im Heidentum, weil es ein G*tt sein könnte (das Wandern von Göttern über die Welt ist ja in den Sagen häufig bezeugt), im Chr*stentum, weil der Gast der "Nächste" ist. Eine Kultur, die den Gast schlecht behandelt, gibt es hier nicht. Es gibt hier keine 3. Ideologie, von der solche Gedanken kommen, sondern es gibt die heidnisch-Chr*stliche Kultur oder die Kulturlosigkeit der Unwissenden und Unhöflichen.

Zitat:Sind beispielweise Atheisten nicht gastfreundlich, schließt sich das aus?
Wahrscheinlich können sie im Gast keinen G*tt sehen, weil sie überhaupt nirgends einen G*tt sehen können, selbst hinter den größten Wundern unserer Natur nicht. Und den "Nächsten" im Chr*stlichen Sinne wollen sie auch nicht ehren. Also können sie unhöflich sein. Wie auch immer, sie entstammen dieser unserer Kultur, in welcher Gastfreundshaft ein wichtiger Wert ist. Sollten sie sich von dieser unserer Kultur lossagen, dann sollten sie sich ihren Platz in der Welt auch woanders suchen. Solange sie hier bei uns leben, werde ich sie als Teile unserer Kultur ansehen und erwarte daher auch, daß sie die Regeln dieser Kultur einhalten.

Zitat:Was sind denn die heidnischen Regeln der Gastfreundschaft?
Muß ich das erklären? Oder schaffst Du es selbst mal z. B. in das Havamal zu sehen, wenn Du die Regeln suchst?

Zitat:Also die Menschen in der Vergangenheit, ich meine da die Zeit vor ein paar tausend Jahren, haben sich vor allem um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert, primär um sich selbst, den Clan und alles, was damit zusammenhängt. Man mischte sich nicht in die Angelegenheiten fremder ein, so wie das heutzutage normal ist und in den Medien zelebriert wird.
Die Menschen haben nicht als Inividuum gedacht, sondern in Sippenstrukturen. Der Einzelne war deswegen wenn es nötig war, bereit, für die Ehre der Sippe zu sterben. Heute denkt man nur noch an sich selbst, ist mit der Familie oft zerstritten (weil die ja am Ausleben der Individualität nur hindert) und kennt die weiteren Mitglieder der Sippe oft gar nicht mehr.

Stephan
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Regeln der Gastfreundschaft - von Hernes_Son - 13.12.12012, 18:37
RE: Regeln der Gastfreundschaft - von Benu - 13.12.12012, 21:44
RE: Regeln der Gastfreundschaft - von Stephan - 13.12.12012, 23:56
RE: Regeln der Gastfreundschaft - von Hernes_Son - 14.12.12012, 12:18
RE: Regeln der Gastfreundschaft - von Hælvard - 14.12.12012, 13:22

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