28.11.12012, 09:59
THT schrieb:1. Metall (jeglicher Art, auch Silber) hat in der Nähe von Lebensmitteln nichts verloren. Die Lebensenergie der Nahrung wird durch Metallbesteck vermindert/gestört.
Ein wichtiger Punkt, der heutzutage vollkommen untergegangen ist. Die alten Heiler/Kräutersammler wußten dies noch: Metall zerschneidet, zerstört. In diesem Kontext: schwächt die Energie bzw. ändert sogar die Frequenz des Abge-/Zerschnittenen im Extremfall.
Ich gebe THT da recht, das ist ein eindeutiges Pro für die Hände. Auch die ersten Eßhilfen/-werkzeuge waren nicht aus Metall, sondern aus Holz. Später dann, als die Dekadenz weiter fortgeschritten ist, kamen Metalleßwerkzeuge in Mode.
Ich persönlich finde es sehr interessant, wie mit fortschreitendem Verfall der alten Werte die sog. "Tischkultur" immer weiter verfeinert worden ist - unter Ingnoranz grundlegender Dinge. Zwar hat man entdeckt, daß man Kaviar (alles andere als Normalkost) am besten von einem Perlmuttlöffel oder dem äußeren Daumenballen (ist in jedem Feinschmeckerlokal erlaubt und gehört zur - möglichen - Etikette) ißt, dafür hat man aber vollkommen in Vergessenheit geraten lassen, welchen Einfluß Metall auf Lebensmittel hat.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: auch ich bin Anhänger von kultiviertem Essen, bin aber auch der Meinung, daß man den Verfall einer Gesellschaft durchaus auch an den (degenerierten) Etikettevorschriften bei Tisch ablesen kann. Das Argument "Metalleßwerkzeuge" (in unserer Kultur - hat schon mal jemand asiatische Eßstäbchen aus Metall gesehen?), das THT geliefert hat, ist dabei ein sehr gutes Beispiel.
Kleine Anekdote zum Abschluß: da, wo ich aufgewachsen bin, wurde in der Nähe ein "Freisaufkeller" eröffnet. Hieß: man konnte essen und trinken "wie im Mittelalter". Z.B. das unzerteilte Geflügel wurde mit den Händen auseinandergerissen und sich so in den Mund gestopft, für die fettigen Hände gab es selbstverständlich keine Servietten (sondern die Schürze, die man im Restaurant bekam - das einem mittelalterlichen Kellergewölbe nachempfunden war - diente zum Abwischen), Rülpsen und Furzen war erlaubt (erwünscht), man konnte sich besaufen, mit vollgestopftem Mund pöbeln, Essensreste auf den Boden fallen lassen.... Kurzum, man konnte sich so benehmen, wie man wollte unter Mißachtung jeglicher Kultur. Jetzt kommt der Haken: das Lokal war preislich derart hoch angesiedelt, daß es eher etwas für die gehobene Mittelschicht bzw. Oberschicht war. Und, es war nach kurzer Zeit bereits schon für Monate im voraus ausgebucht und ein Riesenerfolg.
Das hat mir damals schon sehr zu denken gegeben. Da waren Leute begeistert von diesem Lokal, die in jedem anderen Restaurant spöttisch auf die herabgeguckt haben, die nicht gewohnt waren, die Serviette beim Essen zu benutzen oder die Besteckreihenfolge nicht gekannt haben (etc.).
Daher: Lieber in Würde verwirrt am Tisch sitzen und nicht wissen, wie man was ißt (kann man ja lernen so man es für wichtig erachtet) als mit (vermeintlicher) Kultur und Etikette aufgewachsen und sich vollkommen würdelos einem derartigen Freßgelage hingeben.